Diskussion: Wie die Digitalisierung unsere Gesellschaft verändert
Der Digitalstammtisch Westerwald – Sieg diskutierte am Dienstag, 11. Februar, über die Auswirkungen der allgegenwärtigen Digitalisierung. Wie bei jeder Technologie gibt es Licht und Schatten.
Wissen. Beim letzten Digitalstammtisch Westerwald-Sieg am Dienstag, 11. Februar, waren die Teilnehmer bunt gemischt - vom 18-jährigen Start-Up Gründer bis zum Inhaber eines alteingesessenen Familienunternehmens. Schließlich ging es dieses Mal um ein Thema, dass jeden betrifft. Aus allen Blickwinkeln wurde über die Fragestellung: „Wie die Digitalisierung unsere Gesellschaft verändert“ diskutiert. Ehrengast war Ulrich Schmalz, ehemaliger Landes- und Bundespolitiker und Leiter des Marienthaler Forums.
Die Diskussionsrunde wurde von den beiden Organisatoren des Stammtischs, Marc Nilius und Markus Bläser, eröffnet. Laut Bläser gibt es kaum einen Lebensbereich, in dem die Digitalisierung noch nicht eingekehrt ist. WhatsApp, Facebook und Co gehören längst zu unserem Alltag. Das Smartphone ist zumeist ständiger Wegbegleiter geworden. Doch was macht das mit dem Menschen und seiner Umgebung?
Zum einen wurde darüber diskutiert, dass sich das Kommunikationsverhalten zwischen den Menschen ändert, statt Briefe oder Telefonanrufe reicht heutzutage oftmals eine WhatsApp, die sofort beim Empfänger ist. Die ständige Verfügbarkeit, privat wie auch geschäftlich, birgt jedoch auch Gefahren.
Zum anderen wurde angesprochen, dass auch wissenschaftlich unklar ist, inwieweit der Mensch überhaupt in der Lage ist, die Informationsflut zu verarbeiten. Dabei fällt auf, dass es mittlerweile zwar viel mehr verfügbare Informationen gibt, aber der Eindruck entsteht, dass die Menschen heute teilweise verdummen. In der Diskussion vertrat Marc Nilius die Auffassung, dass es hier weitestgehend im Rahmen eines Generationenkonflikts zu einer Verschiebung des Wissens in andere Bereiche kommt. Klar sei aber auch, dass durch dauerhafte „Berieselung“ heute Konzentrationsschwierigkeiten zunehmen würden.
Die zunehmende Digitalisierung und damit die Eröffnung neuer Möglichkeiten fördern außerdem eine direkte Demokratie, bei der mehr Menschen einfacher ihre Meinung äußern können. Nach einhelliger Meinung des Stammtischs führe dies allerdings auch dazu, dass Aussagen, die eigentlich ins private Umfeld gehören, heute einem großen Publikum präsentiert werden.
Nach rund zwei Stunden intensiver Diskussionskultur konnte man sich auf ein Fazit einigen: Die digitale Technologie ist nur ein Werkzeug. Die besprochenen gesellschaftlichen Entwicklungen werden durch sie beschleunigt, nicht hervorgerufen. Wie bei jeder Technologie gibt es Licht und Schatten.
Der nächste Stammtisch am 10.03. widmet sich dem Thema „Die digitale Verwaltung: Wunsch und Wirklichkeit“. Eingeladen sind Digitalexperten, Unternehmer, Verwaltungsmitarbeiter und Entscheidungsträger aus der Region Westerwald – Sieg sowie interessierte Gäste. Ort ist, wie immer, das Restaurant Germania in Wissen. Beginn ist um 18.30 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, einfach Vorbeikommen ist das Motto. (PM)
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