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TMD Friction in Hamm im Aufwind
Der Standort Hamm der TMD Friction Gruppe wurde nach der Insolvenz des Jahres 2008 neu strukturiert und neue Produktionsanlagen eingerichtet. Es konnten 30 neue Mitarbeiter eingestellt werden, so dass die Beschäftigtenzahl jetzt bei insgesamt 340 liegt. Hamm ist jetzt der größte Standort weltweit für die Produktion von Scheiben- und Trommelbremsbeläge für schwere Nutzfahrzeuge.
Hamm. Wirtschaftsnachrichten mit positiven Aussagen sind im Landkreis eher selten, vor allem wenn sie produzierendes Gewerbe betreffen. Um so erfreulicher der öffentliche Termin, zu dem die TMD Friction GmbH ins Werk Hamm Landrat Michael Lieber, Bürgermeister Rainer Buttstedt, die Geschäftsführer Berno Neuhoff und Oliver Schrei von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Ortsbürgermeister Bernd Niederhausen eingeladen hatte.
TMD-Geschäftsführer Frank Malburg, Hamms Werkleiter Stefan Podschun, Oliver Thiehoff, Abteilungsleiter der neuen Linie, und der Betriebsratsvorsitzender Bernd Templin empfingen die Gäste zum Informationsbesuch. Denn es hat sich viel getan in Hamm, das Entsetzen, als im Dezember der Insolvenzantrag gestellt wurde, ist einer positiven Stimmung gewichen. In Hamm geht es aufwärts, mit der Installation zweier neuer Fertigungsstraßen und insgesamt 14 Pressen (Edison-Projekt) finden derzeit 340 Menschen wieder Arbeit im Werk. Im Jahr 2009 waren es nur 268 gewesen, die nach der Restrukturierung am Arbeitsplatz bleiben konnten. Anfang des Jahres 2009 kaufte die Pamplona Capital Management das angeschlagene Unternehmen. Das Werk in Schweden wurde geschlossen, die schwedischen Maschinen sind in Hamm installiert und produzieren Bremsbeläge für Nutzfahrzeuge.
Für das Jahr 2010 ist ein Produktionsvolumen von 14 Millionen Stück angepeilt. Mit der Spezialisierung von Scheiben- und Trommelbremsbelägen für schwere Nutzfahrzeuge über sechs Tonnen ist der Standort Hamm zum wichtigsten und größten Standort in Europa avanciert. Mit rund 100 Millionen Umsatz wird gerechnet.
"Die Bedeutung des Standortes Hamm innerhalb der TMD Friction Gruppe hat sich durch die Produktionsverlagerung erhöht. Hamm ist jetzt unser größtes Werk für die Herstellung von Lkw-Bremsbelägen weltweit", freute sich Malburg.
Die Freude teilt der Hammer Werksleiter. Da man viele gute Leute im Zuge der Insolvenz verloren habe, gelte es jetzt neue gute Leute zu finden und aufzubauen, führte Podschun aus. Eigene Schulungsprogramme dazu laufen bereits. "Derzeit sind zwölf Auszubildende im Betrieb, weitere sechs werden ihre Ausbildung im Herbst bei uns beginnen", sagte Podschun.
Diese durchaus positiven Nachrichten freuten die Gäste. Lieber erinnerte an die Höhen und Tiefen des Werkes, dass einmal fast 1000 Menschen beschäftigte (im Jahr 1978) und im kommenden Jahr das 50-jährige Jubiläum am Standort Hamm feiern kann. "Wir freuen uns mit den Unternehmen, wenn es wieder aufwärts geht", sagte Lieber. Buttstedt betonte die Bedeutung des Unternehmens für die Region Hamm, und hofft, dass der wirtschaftliche Aufschwung sich weiter fortsetzt. Ähnlich sieht es Niederhausen, er wünschte ein weiterhin gutes Gelingen.
Die große Mischerei in Hamm wurde eine Erfolgsgeschichte, von hier aus werden die Werke in Europa versorgt. Auch dies sei eine Standortstärkung, betonte Podschun. Verpackung und Logistik habe man ins Haus zurückgeholt. Mit dem abgeschlossenen Aufbau der neuen Fertigungslinien im März sei man auf einem guten Weg. Die TMD hat vier Standorte in Deutschland, weitere in Europa, den USA, Brasilien, Mexiko, Japan und China. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen weltweit 4200 Mitarbeiter. (hw)
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Das Unternehmen TMD Friction in Hamm nahm zwei neue Fertigungslinien für Scheiben-und Trommelbremsbeläge für schwere Nutzfahrzeuge in Betrieb. Fotos: Helga Wienand
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