Treffen von Amphibienfreunden im Imhäuserbachtal
Die ersten Vorfahren der Lurche oder auch Amphibien besiedelten bereits vor über 300 Millionen Jahren unsere Erde. Viele unserer Amphibienarten sind in ihrer Existenz bedroht. Ihre Laichgewässer fallen der Landwirtschaft, der Industrie oder dem Siedlungsbau zum Opfer. Zunehmend bereiten auch der Klimawandel und diverse Krankheiten den Amphibien Schwierigkeiten.
Kirchen. Zu Beginn der Ablaichsaison trafen sich auf Einladung des Bund für Umwelt und Naturschutz etwa zwanzig Amphibienfreunde und Helfer der Krötenaktion im Imhäuserbachtal im Gastraum der Minigolfanlage. Eingangs wies Organisator Hans Jürgen Lichte auf die BUND-Lurchschutzaktivitäten bei den nahen Teichanlagen, die Betreuung eines Stautümpels im Giebelwald, das Engagement für ein Feuchtbiotop im Betzdorfer Friedhofswald und die Umsiedlung von Grasfroscheiern am Wehr Euteneuen in Zusammenarbeit mit dem dortigen Angelverein hin.
Anschließend ging Referent Peter Merzhäuser vom Verein „Ebertseifen Lebensräume e.V.“ sehr fundiert und detailreich auf die Ursachen des rasanten Rückgangs von Kröten und Fröschen ein. Neben den bekannten Gründen, wie z.B. dem Schwund an artenreichem Grünland als notwendigem Sommerlebensraum (Insektenmangel), der Verinselung und dadurch genetischer Inzucht nannte er den Verlust ganzer Populationen durch einen Pilzbefall. Als Vorsitzender des Vereins „Ebertseifen Lebensräume e.V.“ erläuterte er die Zuchtbemühungen des Vereins von Amphibien zur Wiederaussiedlung. Erfolgreich im Umfeld vom Hof Ebertseifen bei Katzwinkel sei z.B. die Aussetzung von Gelbbauchunken, die sich dort neue Lebensräume erschließen. Aktuell werde ein Projekt in der Wahnerheide bei Köln unterstützt, nachdem es dort aufgrund des Pilzbefalls keine Unken mehr gibt.
Für die Situation im Imhäuserbachtal, wo das Aufstellen von Krötenzäunen aufgrund der Verkehrslage nicht ungefährlich ist, regte er als Dauerlösung den Bau von Tunneln mit Leiteinrichtungen in der Straße an, damit auch die kleinen Kröten nach Abbau der mobilen Zäune ihre Sommerquartiere erreichen könnten. Die Verantwortlichen des BUND wollen sich nun diesbezüglich mit dem Straßenbauträger in Verbindung setzen und streben eine nachhaltige Lösung mit Hilfe der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz an. (PM)
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