Ärztemangel: Krankenhaus Kirchen will Medizinstudenten locken
Der Ärztemangel ist mittlerweile in allen Regionen ein wichtiges Thema. Bevor die Ausbildung zum Mediziner beendet ist, gibt es verschiedenste Ausbildungszweige. Einer davon ist die Famulatur, die dafür sorgt, dass man als Medizinstudent nicht nur Theorie zu hören bekommt, sondern auch praktisch lernt. In diesen Zweig massiv einsteigen möchte jetzt das DRK Krankenhaus Kirchen.
Kirchen. Der kaufmännische Direktor des DRK Krankenhauses Kirchen, Nicki Billig, und Stadtbürgermeister Andreas Hundhausen stellten gemeinsam den „Famulaturlaub“ vor. Verbunden mit einem erholsamen Aufenthalt in einer der schönsten deutschen Urlaubsregionen am Fuße des nördlichen Westerwaldes können junge Menschen ihre Famulatur absolvieren, die den Zweck hat, die Studierenden mit der ärztlichen Patientenversorgung unter anderem in Einrichtungen der stationären Krankenversorgung vertraut zu machen. Nicht unerheblich ist dabei natürlich die Wahl der Fachrichtung.
In Kirchen haben die Medizinstudenten die Möglichkeit, die Fächer, die sie besonders interessieren, in der Praxis kennenzulernen. Das Spektrum ist groß: Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie/Geburtshilfe, Pädiatrie, Radiologie und Anästhesie, Urologie aber auch Therapeutischer Dienst (Physikalische Therapie, Ergotherapie und Logopädie) stehen auf dem Ausbildungsplan. Dazu die Koopertation mit dem DRK MVZ Kirchen und dem DRK MVZ Wissen. Neben einem Taschengeld von 300 Euro wird sowohl die Verpflegung als auch eine Unterkunft vor Ort direkt am Krankenhaus kostenfrei bereitgestellt.
Anreiz für zukünftige Allgemeinmediziner
Unter anderem über die sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter soll die Kampagne verbreitet werden, um damit gezielt auf die Möglichkeit aufmerksam zu machen, dass es im DRK Krankenhaus die Möglichkeit gibt, dieses „Praktikum“ zu nutzen.
Die Medizinischen Versorgungszentren sind mit in die Famulatur integriert, um auch einen Anreiz für zukünftige Allgemeinmediziner zu bieten. Hundhausen und Billig hoffen, dass neben der medizinischen Ausrichtung junge, angehende Ärzte Gefallen an der ihnen bis dahin vielleicht nicht bekannten Region finden, weshalb sie gemeinsam Überlegungen angestellt haben, um ein „Wohlfühlpaket“ zu schnüren. Für die jungen Leute sei es wichtig, dass nicht nur der medizinische Bereich abgedeckt sei, auch das Umfeld oder die kulturellen Angebote spielten eine Rolle. Die Stadt bietet den Famulanten zusätzliche Boni wie z.B. Gutscheine für das Molzberg-Bad oder Theaterbesuche. Andreas Hundhausen hofft darauf, dass die Klinik mit ihrer KiTa punkten kann, an deren Kosten sich die Stadt Kirchen beteiligt und die ein wichtiger Standortfaktor sei. Eine solche Einrichtung an einer Klinik sei ja nicht alltäglich und könne einen zusätzlichen Anreiz bieten.
Krankenhaus Kirchen und die Region bekannter machen
Die Partner sind ebenfalls im Fokus, so gibt es bei Bedarf die Möglichkeit, sich über die in der Region angesiedelten Firmen zu informieren, die ebenfalls auf der Suche nach Fachkräften sind.
„Wir wollen versuchen das Krankenhaus auf diesem Wege wie auch die Region bekannter zu machen und einen gewissen ‘Klebeeffekt’ zu erzeugen“, so Andreas Hundhausen. Vielleicht erinnern sich die Studenten gerne an ihre hier im Krankenhaus absolvierte Famulatur und kommen nach der Facharztausbildung nach Kirchen zurück. „Die Häuser müssen sich mit solchen Kampagnen präsentieren, um entsprechende Fachkräfte zu bekommen“, so Nicki Billig.
Jetzt hoffen Hundhausen und Billig auf zahlreiche Anfragen. Beworben werden kann sich ab sofort, die Flyer und ansprechenden Plakate, die im Hintergrund die Freusburg, das Krankenhaus oder auch den Sonnenuntergang über Kirchen zeigen, sind gedruckt und werden in den Städten ausgelegt und in den sozialen Netzwerken präsentiert.
Nähere Informationen auch unter: www.drk-kh-kirchen.de, Email: info@drk-kh-kirchen.de (ma)
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