Wiederauferstehung von Pink Floyd in Wissen
Eines muss man Dominik Weitersbach und seinem Team vom Kulturwerk in Wissen neidlos zugestehen: Es gelingt ihnen immer wieder, musikalische und kulturelle Höhepunkte jedweder Art in den Westerwald zu holen. So ist es auch am Freitag, 6. März, wieder geschehen, die „One of these Pink Floyd Tributes“ schlugen in Wissen auf.
Wissen. In der Vorauskritik kann man feststellen, dass die Besucher/innen das Privileg hatten, Zeugen eines grandiosen Konzertes sein zu dürfen, Erlebnis und Emotionen pur. Das Konzert nur als Event oder Show abzutun, würde der Band nicht gerecht werden. Rund 300 Zuschauer/innen hatten sich im alten Walzwerk eingefunden, obwohl das Konzert eine ausverkaufte Halle verdient gehabt hätte. Im Gespräch mit dem Veranstalter von der Konzertagentur GIG erklärte dieser, dass es viele Absagen, trotz bereits gekaufter Karten, wegen der Hysterie um einen sich aktuell ausbreitenden Virus gegeben hätte. Die 300 Glücklichen waren trotzdem in bester Feierstimmung, während des Konzertes herrschte unter den Gästen eine andächtige Ruhe, die lediglich nach intensiven instrumentalen Soli, von Szenenapplaus unterbrochen wurde, um sich am Ende der Songs in frenetischen Beifall zu entladen.
Rock vom Feinsten versetzte das Publikum zurück in die 60/70er Jahre
Zum Publikum ist zu sagen, dass es auch locker eine Ü60-Party hätte sein können, Silberrücken und Vokuhila waren sehr angesagt, diese Menschen wurde in den 60/70ern mit Pink Floyd groß. Zu Pink Floyd etwas zu sagen, wäre eigentlich überflüssig, absoluter Kult, der den Musikstil in ihrer Zeit maßgeblich prägte und veränderte. Die Rock- und Popszene hatte auf eine Veränderung gewartet, denn die Mainstream-Bands aus den 60/70er Jahren klangen doch mehr oder weniger ähnlich. Pink Floyd wagte sich mehr an die experimentelle Musik heran, sie kreierten den Psychedelic Rock, Artrock, Space Rock und Progressive Rock. Pink Floyd gilt als eine der kreativsten Band in der gesamten Pop-History. Ihr berühmtestes Album „The dark side of the moon“, von dem später noch die Rede sein wird, war nach Michael Jacksons „Thriller“ und „Back in Black“ von AC/DC das weltweit drittmeistverkaufte Album aller Zeiten.
Mehr als "nur" einer Coverband
Nun zu den „One of these“, die sich berechtigterweise nicht als Coverband bezeichnen. Die Band hat Pink Floyd und deren Musik verinnerlicht, das ist bei jedem Song spürbar. Sie sind ganz nah dran am Original, finden jedoch den schmalen Grat zu eigener Interpretation, das macht die Band so stark und außergewöhnlich. An jedem Instrument betätigen sich exzellente Musiker/innen, die schon bei anderen Bands ihre Lorbeeren geerntet haben. Wie sagte Steffen Thiele, der Mastermind der Band so treffend: „Es ist ein seltener Zufall, dass Musiker/innen zusammenkommen, die sich auf Anhieb menschlich, und musikalisch vertrauen, und eine geschlossene Einheit bilden. Über allem steht aber die Liebe zur Musik, speziell zu der von Pink Floyd.“
„One of these“ zogen mit kompletter Bandbreite alle Besucher in ihren Bann
Im ersten Teil des Konzertes brachten „One of these“ das Publikum mit den Monsterhits von Pink Floyd in Wallung. „Shine on you crazy Diamond, Wish you were here, Hey you, Pigs, und Dogs of war, waren die Supports für das gigantische Konzert. Beendet wurde der erste Teil des Konzertes mit „Another brick in the wall“ dem wohl bekanntesten Hit von Pink Floyd. Diese Version von „One of these“ lockte aber auch den letzten Besucher aus seiner Reserve, mit Standing Ovations wurde die Band in die hochverdiente Pause entlassen.
Zum Abschluss des Konzerts wartete ein besonderes Geschenk auf die Fans
Nach der Pause wartete „One of these“ mit einem ganz besonderen Geschenk an die Fans auf. Steffen Thiele verkündete wie einst Messias: „Wir spielen nun die Musik des gesamten Albums „The dark side oft he moon“, lehnt euch zurück, haltet euch an den Händen und lasst euch entführen.“ Gesagt, getan, und nicht zu viel versprochen, die eine Stunde dauernde Replik des Albums setzte dem Ganzen die Krone auf. „Speak to me, On the run, Brain damage, Eclipse, Money und andere Songs erzeugten Gänsehaut pur. Wahre Jubelorkane ergossen sich über die Band, die auch nicht lange zögerte, die geforderte Zugabe zu bringen. Was heißt hier Zugabe? Wo andere Bands vielleicht 2 oder3 Songs spielen, dauerte die Zugabe von „One of these“ rund 45 Minuten, das ging auch nur, weil die Spielfreude der Band sich komplett in die Halle übertrug. Alleine die Version von „Echoes“ dauerte über 20 Minuten, gefolgt von „Run like hell“ und „Comfortably Numb“ endete nach über drei Stunden ein fantastisches Konzert. Die überglücklichen Musiker/innen genossen den nicht enden wollenden Applaus, die hätten auch noch weiterspielen können, das hätte denen nichts ausgemacht, da sie auf der Woge der Begeisterung getragen wurden. (wear)
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