Zu Gast in der Smarten Demonstrationsfabrik
Anlässlich eines Gratulationsschreibens zur Auszeichnung als Professor des Jahres 2019 an Professor Dr.-Ing. Peter Burggräf von der Universität Siegen wurde die Wirtschaftsförderung gemeinsam mit Landrat Dr. Enders auf den im Umbau befindlichen Campus Buschhütten in Kreuztal-Buschhütten eingeladen. Burggräf ist seit 2017 Inhaber des Lehrstuhls für International Production Engineering and Management am Institut für Produktionstechnik.
Kreuztal-Buschhütten/Altenkirchen. Neben Burggräf nahmen auch Axel E. Barten, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Achenbach Buschhütten, und Dr. Johannes Wagner, Geschäftsführer der „Smarten Demonstrationsfabrik Siegen“ am gemeinsamen Austausch teil.
Auf dem 1452 gegründeten Firmengelände der Kreuztaler Firma Achenbach Buschhütten wird auf Burggräfs Initiative im Herbst 2020 ein Reallabor für Forschung, Entwicklung und neueste Produktionstechnik eröffnet. Herzstück dieser Kooperation zwischen der Uni Siegen, RWTH Aachen, Achenbach Buschhütten und weiteren Partnern ist die „Smarte Demonstrationsfabrik Siegen“ (SDFS). Die Idee der SDFS ist es, eine reale Fabrik als lebendiges Labor zu betreiben, in der Wissenschaft und Industrie eng zusammenarbeiten, um so gemeinsam an der Produktion der Zukunft zu forschen.
Kaderschmiede für den Mittelstand
In den Räumlichkeiten der Firma Achenbach Buschhütten tauschten sich Landrat Enders, Lars Kober und Jennifer Kothe von der Wirtschaftsförderung des Kreises mit Burggräf, Barten und Wagner über Kooperationsmöglichkeiten zwischen der Universität Siegen, der SDFS und dem Kreis Altenkirchen aus.
„Die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Produktion erfordern eine Neuausrichtung des Ingenieurstudiums. Zukünftige Ingenieure brauchen Verständnis von neuen digitalen Technologien, Praxiserfahrung im Produktionsmanagement, interkulturelle Kompetenzen und unternehmerisches Denken“ fasst Professor Burggräf die aktuelle Lage zusammen. Daher bietet er gemeinsam mit seinem Team seit dem vergangenen Wintersemster den neuen Masterstudiengang „International Production Engineering and Management“ mit den drei Schwerpunkten Produktionsmanagement, Digitalisierung und Internationalisierung im Department Maschinenbau an. Der neue Studiengang wird auch als „Kaderschmiede für den Mittelstand“ beworben und ist in Deutschlang bis dato einmalig. Eine enge Kooperation mit der Industrie wird angestrebt und dafür auch interessierte Unternehmen aus dem Kreis Altenkirchen gesucht.
Spitzencluster Metall und Daten
Neben dem neuen Masterstudiengang als eine mögliche Kooperationsform für die Unternehmen, planen Burggräf und sein Team die Errichtung eines Spitzenclusters in der Region mit dem Schwerpunkt auf Metall und Daten. Hierzu möchte die Universität Siegen die drei Kreise Siegen-Wittgenstein, Lahn-Dill und Altenkirchen zusammen bringen und die Kreise für dieses regionale Spitzencluster als Partner gewinnen. „Metall wird in Zukunft nicht verschwinden, aber es wird digital veredelt“, ist sich Burggräf sicher.
„Ein solches Spitzencluster Metall und Daten würde hervorragend zum bestehenden Metallschwerpunkt des Kreises Altenkirchen passen. Mit dieser Idee laufen Sie bei mir offene Türen ein, weil es die Region kreis- und länderübergreifend stärken wird“, so Landrat Enders. Schließlich sei ein Großteil der heimischen Unternehmen im Bereich des Maschinenbaus tätig. Lars Kober, Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, zeigte sich ebenfalls erfreut von der angedachten Idee, solch ein Spitzencluster aufzubauen. „Wir werden die Mitglieder unserer Brancheninitiative Metall über das Vorhaben informieren und uns ein Feedback einholen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Idee positiv aufgenommen wird“, so Kober abschließend.