Kolumne „Themenwechsel“: Die richtige Zeit für Filmvergnügen
Von Rabea Weller
GASTBEITRAG | Die Coronakrise ist allgegenwärtig, derzeit bleibt kein Bereich unseres Alltags davon unberührt. Jeden Tag gibt es neue Schlagzeilen, und das überall. Das ist gut so, denn Information ist wichtig. In unserer Kolumne wollen wir jedoch auch einen Blick auf die Themen werfen, die trotz Corona gerade aktuell sind, oder solche, die unsere Leser bewegen. Ein Gastbeitrag von Rabea Weller.
Wir können uns heutzutage nicht vorstellen, wie es wäre, gäbe es keine Filme. Egal ob der sonntägliche Tatort, der eine zuverlässige Konstante im deutschen Fernsehprogramm bildet, oder der Lieblingsfilm, den wir schon etliche Male gesehen haben – Filme sind aus unserer Freizeit nicht wegzudenken. Die wohl bekannteste Filmwerkstatt der Welt in Los Angeles gilt nicht umsonst als Traumfabrik. Wenn wir einen Film einschalten, können wir der Realität entfliehen und uns ganz anderen Themen widmen, ohne uns groß anzustrengen. Dabei ist es völlig irrelevant, ob wir von dem Werk in düstere Thrillerwelten oder an bunte, musikalische Orte entführt werden. Oft können diese bewegten Bilder uns bewegen – nur wie?
Geschichten haben eine endlos lange Tradition, ob mündlich oder schriftlich. Mit dem Filmmedium werden sie jedoch auf eine neue Ebene transportiert und noch mehr Menschen zugänglich gemacht. Die Filme, die wir uns ansehen, stellen oft Welten dar, die nicht unserer Realität entsprechen. Aber auch solche, die realistisch auf uns wirken, können uns schnell in ihren Bann ziehen. Es gibt jedoch Filme, die ein größeres Maß an Aufmerksamkeit verdient hätten – auch wenn sie bereits einige Anhänger gefunden haben. Eine Auswahl mit persönlichen Empfehlungen:
Vier Filme für einen Themenwechsel
Adams Äpfel
(FSK 16, Trailer: www.youtube.com/watch?v=wu6qmn3ITgg)
Adam ist Neonazi. Ivan ist ein Pfarrer, der Optimismus zu seinem obersten Gebot gemacht hat. Außerdem ist es seine Aufgabe, Straftäter zu resozialisieren. So verbringt Adam nun seine Zeit mit einigen weiteren kuriosen Gestalten und nimmt das Programm zunächst nicht ernst. Als er sich ein ziel setzen soll, stellt er sich die Aufgabe, einen Apfelkuchen zu backen. Ivan und Adam harmonisieren nicht, jedoch scheint es eine Art höhere Macht zu geben, die die beiden testen soll…
Der Plot klingt zunächst grotesk, jedoch ist der Film eine gekonnte Mischung aus Kritik, Humor und Nachdenklichkeit.
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Loriot: Pappa Ante Portas
(FSK 0, Trailer: www.youtube.com/watch?v=7H1gQ2hp5hE)
Natürlich handelt es sich hier nicht um einen wenig bekannten Film – doch er scheint ein wenig in Vergessenheit geraten zu sein. Dabei ist Loriots Interpretation vom einstigen Hilferuf der Römer nicht nur urkomisch, sondern weist uns auch einige Facetten des Lebens auf, von denen wir uns einfach nicht freisprechen können.
Heinrich Lohse muss überraschenderweise in den Ruhestand – und bringt damit alles andere als Ruhe in seinen Haushalt. So nimmt das Unheil nicht nur für Frau und Sohn seinen Lauf, denn so ganz kann Herr Lohse nicht von seinen beruflich antrainierten Gewohnheiten als Einkäufer loslassen.
Drachenläufer
(FSK 12, Trailer: www.youtube.com/watch?v=STJmEAmciKg)
Basierend auf dem Bestsellerroman von Khaled Hosseini erzählt Drachenläufer die Geschichte von zwei Jungen, die in ihrer Kindheit unzertrennlich waren. Jedoch rissen die Wirren des Krieges die beiden auseinander, denn sie leben in Afghanistan – und die Taliban kommen. Viele Jahre nach dieser Trennung erreicht einen der Jungen eine schreckliche Nachricht. Nun versucht er, den Sohn seines ehemaligen Freundes zu finden, um die Ungerechtigkeiten seiner eigenen Vergangenheit zu begleichen…
Dieser Film über Gerechtigkeit und Freundschaft erweckt für uns den Anschein, er spiele in einer anderen Welt, die uns tatsächlich jedoch sehr nahe ist.
Die Karte meiner Träume
(FSK 0, Trailer: www.youtube.com/watch?v=1HPYI01c0W8)
Der kleine T. S. Spivet ist hochbegabt. Das hat das Smithsonian Institut erkannt und will ihm einen Preis für eine seiner Erfindungen verleihen. Jedoch weiß niemand, dass er erst 10 Jahre alt ist. Also macht sich der Junge heimlich auf den Weg durch die Vereinigten Staaten – und dabei muss er sich wohl oder übel mit einigen Dingen auseinandersetzen, die er gerade hinter sich lässt.
Ein kleines Abenteuer, wie es heute selten geworden ist - und das wir uns als Kind alle erträumt haben.
Tauchen Sie also einmal ganz bewusst in eine andere Welt ab – und wir lesen uns am Montag!