Weisser Ring Altenkirchen veröffentlicht Jahresbilanz 2019
Im Jahr 2019 haben sich 55 Opfer von Straftaten an die Außenstelle Altenkirchen des Weissen Rings gewandt. Vielen konnte erfolgreich Hilfe und Beistand geleistet werden, denn die meisten Verbrechensopfer sind nicht in der Lage, das Erlebte allein zu bewältigen.
Altenkirchen. Neben der Opferbetreuung wurden in vielen Fällen die Kosten für die Erstberatung bei Rechtsanwälten oder Psychologen geleistet. Ferner stellte die Außenstelle Altenkirchen über 9.000,00d es zu deutlich mehr Fällen von häuslicher Gewalt kommen als sonst. Davon geht Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität aus.
Wie groß die Gefahr ist, belegen aktuelle Berichte aus China, wo Familien zum Teil bereits seit zwei Monaten in häuslicher Quarantäne leben. In dieser Zeit hätten sich die Hilfegesuche von Gewaltopfern verdreifacht, erklärte eine Sprecherin der Frauenrechtsorganisation Weiping vor kurzem gegenüber der britischen BBC. Der Weisse Ring befürchtet nun auch für Deutschland, dass mit den Maßnahmen zum „Social Distancing“ Tausende Gewaltopfer den Tätern ausgeliefert sind.
Die Gewalt geschieht jetzt – sichtbar wird sie aber erst, wenn die Kontaktsperren aufgehoben sind. Das zeigen die Erfahrungen der Opferhelfer z.B. nach Weihnachtstagen. Betroffene melden sich nicht, solange sie mit den Tätern auf engem Raum zusammensitzen.
Häusliche Gewalt ist auch in „normalen“ Zeiten in Deutschland alltäglich. Alle vier Minuten wird ein Mensch Opfer von Gewalt in den privaten vier Wänden. In diesem Jahr könnten es wegen der Corona-Maßnahmen deutlich mehr Opfer werden.
Der Weisse Ring ruft deshalb Familienmitglieder, Nachbarn und Bekannte zu besonderer Achtsamkeit auf. Die Opferhelferinnen und Opferhelfer des Weissen Rings für den Kreis Altenkirchen sind auch während der Corona-Krise telefonisch erreichbar (0151 55164828 AB, Rückruf erfolgt zeitnah). (PM)
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