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Oldtimerfreunde bekamen in Ückertseifen große Augen
Blitzende Träume aus Chrom und Lack waren beim Oldtimertreffen in Ückertseifen zu bewundern. Autos, Motorräder und auch Traktoren ließen die Herzen der Oldtimerfans höher schlagen.
Ückertseifen. Zahlreiche Oldtimer aus Nah und Fern - Autos, Motorräder und Traktoren - trafen sich beim weit über die Region hinaus bekannten Klassikertreffen "Klein, aber fein". Auf dem Dorfplatz standen die "Schätzchen" in Reih und Glied.
Aus bescheidenen Anfängen ist ein bekanntes Oldtimertreffen geworden. Man kennt sich größtenteils untereinander, freut sich jedes Jahr auf ein Wiedersehen - für "Zündstoff" ist stets gesorgt. Das Tuckern und Knattern der alten Fahrzeuge klingt dabei wie Musik in den Ohren. Schnell ist man in Fachgespräche über Modelle und Baureihen, Fahrverhalten und Umbaumöglichkeiten vertieft. Auch Anekdoten - positive wie auch negative - kommen dabei nicht zu kurz. Wenn die Sammler, so auch "NSU Willi", einmal ins Schwärmen geraten, sind sie nicht mehr zu halten. Für sie hieß es, bei der Restaurierung kreativ zu sein, schrauben, bohren und schweißen. Umso größer ist dann die Freude, wenn die mühseligen Arbeiten abgeschlossen sind, das gute Stück glänzt und sich in der Sonne spiegelt. Erst nach 30 Jahren darf ein Fahrzeug das begehrte "H" auf dem Nummernschild tragen; das Kennzeichen für einen anerkannten Oldtimer. Es handelt sich dann um ein Fahrzeug zur "Pflege des Kfz-technischen Kulturgutes".
Bei Oldtimertreffen kommt die jüngere Generation aus dem Staunen nicht heraus, wie vor Jahrzehnten die Fahrzeuge teilweise mit einer simplen und einfachen mechanischen Technik zum Fortbewegen gebracht, selbst repariert oder auch "positiv verändert" wurden. Fragen dazu werden gerne erschöpfend beantwortet.
Bei tropischen Temperaturen - schattige Plätzchen waren schnell "ausgebucht" – vernahmen die Oldtimerfreunde Ückertseifen beim polierten Blech, funkelndem Chrom und sattem Motorenklang ein Kommen und Fahren. Bereits in den frühen Morgenstunden konnte mit einem Riley-Rechtslenker ein erstes Glanzlicht bewundert werden.
Zahlreiche Blicke zogen auch zwei BMW-Isetta in den damaligen Top-Farben "orange-beige" und "blau-beige", Ende der fünfziger/Anfang der sechziger Jahre gebaut, auf sich. In ihrer Glanzzeit trug das "Mach-Hoch-die-Tür-Auto" auch den Beinamen "Knutschkugel" oder "Jahrhundert-Ei". Ein prachtvolles Bild boten VW-Käfer, vor allem in Cabriolet-Ausführungen. Vor 50 Jahren war es ein furioses Gerät - der Audi Union 1000 SP Roadster. Handwerklich kunstvolle Details symbolisieren diesen Fronttriebler, der in Ückertseifen im Original "fisch-silber-grün", Baujahr 1965, zu sehen war und nach seiner Restaurierung noch keinen Regen mitbekommen hat. Der 1000 SP verfügte bereits über ein Hightech-Niveau lange vor dem Chip-Zeitalter.
Alle ankommenden Gäste wurden auf dem Dorfplatz in Ückertseifen persönlich begrüßt, eingewiesen und mit einer Teilnehmer-Urkunde ausgezeichnet.
Eine große Spannbreite boten die Motorräder mit ihren wohlklingenden Namen NSU, Horex, Zündapp, DKW, BMW bis zu den im Jahre 1923 gebauten Stock und BSA. Holder, Deutz, Eicher und Hatz führten die Traktorenpalette an.
Ein Oldtimerfreund aus Denklingen sprach von einem familiären Treffen auf dem idyllisch gelegenen Dorfplatz in Ückertseifen. "Diese Art und Weise, Vehikel zu zeigen, finde ich einfach super und ziehe solche Treffs den Massenveranstaltungen vor. Ein besonderes Kompliment gilt den Organisatoren."
Als Überraschungsgast trat in den Nachmittagsstunden "Christine" auf. Die drei jungen Musiker gaben sich "rockig-fetzig" und swingend, erinnerten in toller Manier an die 60er und 70er Jahre. (Rolf-Dieter Rötzel)
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Die Zeit um Jahrzehnte zurückgedreht: Anna-Maria und Alfred im "Mach-Hoch-Die-Tür-Auto". Fotos: Rolf-Dieter Rötzel
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