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HwK-Flächen in Wissen frei für Unternehmen
Einen gemeinsamen Beitrag für die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Wissen sehen Stadt und HwK Koblenz in der Freigabe des HwK-Areals für die gewerbliche Nutzung. Dies teilte am Dienstag, 13. Juli, die Handwerkskammer Koblenz mit. Das Areal war 2002 von der HwK erworben, durch die Überhahme des ehemaligen Postgebäudes aber nicht mehr benötigt worden.
Koblenz/Wissen. Die Handwerkskammer Koblenz wird nach gemeinsamen Überlegungen mit der Stadt Wissen und der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald und nach einstimmiger Entscheidung des Kammervorstandes und mehrheitlichem Beschluss der Vollversammlung die 2002 erworbene Fläche für die gewerbliche Nutzung freigeben.
Konkrete Anfragen von Unternehmen zur Nutzung der Flächen liegen vor. "Wir kommen damit Wünschen von Betrieben - auch aus dem Handwerk - nach und ermöglichen ihnen an einem idealen Standort gute Zukunftsperspektiven", begründen Werner Wittlich, Präsident der Handwerkskammer Koblenz, und Hauptgeschäftsführer Alexander Baden die Rückgabe der HwK-Liegenschaft, die vor acht Jahren im Industriegebiet Frankenthal von der Krupp Hoesch Stahl AG und der Stadt Wissen gekauft wurde. Das Grundstück von rund 12.000 qm wurde damals für den geplanten Bau der Westerwald-Akademie erworben.
Die sich langfristig abzeichnende Fördersituation für dieses Vorhaben, so die Kammerspitze, und die finanzielle Inanspruchnahme der HwK im Zusammenhang mit dem Neubau des Zentrums für Ernährung und Gesundheit in Koblenz sei 2006 ausschlaggebend gewesen, zunächst eine Mietlösung in Wissen umzusetzen. "Das war eine vernünftige Entscheidung mit dem Ziel, die Nachfrage nach Kammerleistungen vor Ort zu überprüfen", so Baden und Wittlich. Im Sommer 2007 eröffnete dann die Handwerkskammer die "Westerwald-Akademie" in den Räumen des ehemaligen Postgebäudes, die zuvor für die neue Nutzung um- und ausgebaut wurden.
"Wir bieten hier unsere umfangreichen Beratungs-, Bildungs- und Serviceleistungen an und leisten so einen wichtigen Beitrag für das Handwerk in der Region. Am Weg der dezentralen Standorte halten wir fest - er ist richtig und sinnvoll. Dabei müssen Aufwand und Ergebnis in einem gesunden Verhältnis stehen, ganz im Sinne eines verantwortungsvollen Umgangs mit Haushaltsmitteln."
Die Handwerkskammer Koblenz ist, um auch im technischen Bereich Leistungen anbieten zu können, zusätzlich zum Standort der Westerwald-Akademie im Stadtzentrum seit 2009 an der Technologie-Institut für Metall & Engineering (TIME) GmbH beteiligt und investiert in nicht unerheblichem Umfang auch in die praktische Berufsbildung.
Mit diesen beiden Standbeinen wurde das umgesetzt, was ursprünglich unter einem Dach des Neubaus der Westerwald-Akademie geplant war. Für die Beteiligung an der Time GmbH und für den Aufbau von weiteren Kapazitäten an deren Standort nennt die Kammer: "Analysen der Wirtschaftsstruktur im nördlichen Rheinland-Pfalz, die eine Konzentration von Betrieben aus der Metallbranche zeigen. Daher fördert das Ministerium für Wirtschaft des Landes Rheinland-Pfalz auch das Technologie-Institut für Metall & Engineering in Wissen als anwendungsorientiertes Forschungsinstitut, das die metallverarbeitenden Betriebe vor allem bei der Entwicklung neuer Produkte und Verfahren unterstützen soll. Die Entscheidung zur Verknüpfung unserer Westerwald-Akademie in Wissen mit der Time-GmbH wurde in strategischer Ausrichtung mit den Zielen der Landesregierung, aber auch der Kommunalpolitik und des regionalen Handwerks, insbesondere der Kreishandwerkerschaft, gefällt."
Aus diesem Grund hat die HwK Koblenz einen Schweißfachingenieur eingestellt, der die Betreuung der Betriebe vor Ort sicherstellt und parallel die Schweißtechnische Lehranstalt in Beratung, Prüfungsabnahme und betrieblicher Verfahrensüberwachung unterstützt. Die Erwartungen der HwK Koblenz in das Time-Konzept gehen auf, denn "wir werden noch in diesem Jahr zwölf Schweiß-Ausbildungsplätze mieten - auch das verstehen wir als Bekenntnis zum Standort", verdeutlicht die Kammerspitze. Verkaufsentscheidung der Fläche im Industriegebiet Frankenthal gut überlegt und sinnvoll. "Nachdem wir durch Unternehmen und auch den Bürgermeister der Stadt Wissen, Michael Wagener, auf eine Nutzung unseres Grundstücks durch die Wirtschaft angesprochen wurden, unterstützen wir diese Richtung und geben die Flächen an die Stadt Wissen zurück", informieren Baden und Wittlich. "Für uns als Stadt ist die nun erzielte Einigung mit der Handwerkskammer ein Idealfall: Mittelständische Betriebe können sich ansiedeln, die Kammer ist in der ehemaligen Post und dem Technologie-Institut vertreten und der Stadt Wissen bleibt die Option, der Kammer zu einem späteren Zeitpunkt ein geeignetes neues Grundstück am Standort anzubieten", so Bürgermeister Wagener.
Auch für die Handwerkskammer und die Kreishandwerkerschaft ist die nun erzielte Lösung optimal: "Wir sind vor Ort gut aufgestellt. Unsere Kapazitäten decken die Nachfrage ab. Sollte sich bei der Nachfrage und bei den Möglichkeiten der Finanzierungspartner, ohne die ein Neubau-Projekt nicht möglich ist, etwas Grundlegendes ändern, sind die Voraussetzungen seitens des Handwerks gegeben, dies umzusetzen", so Präsident Werner Wittlich und sein Vorstandskollege Kurt Krautscheid, zugleich Kreishandwerksmeister Rhein-Westerwald, abschließend.
Mehr Informationen zum HwK-Standort Wissen gibt die Handwerkskammer Koblenz, Telefon: 0261/ 398-141, Fax: -937, E-Post: presse@hwk-koblenz.de, Internet: www.hwk-koblenz.de.