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Große und kleine Abenteuer im Wald erlebt
Während Mama und Papa arbeiten, erlebt der Nachwuchs große und kleine Abenteuer im Wald. Auch in diesem Jahr gab es wieder eine tolle Ferienfreizeit für die Kinder der Mitarbeiter der Arbeitsagentur Neuwied. Die Agenturen für Arbeit aus dem Bezirk hatten die Freizeit in Niederfell organisiert und wollen so im Sinne einer modernen Personalpolitik mit gutem Beispiel vorangehen.
Region/Niederfell. Behände wie ein Äffchen klettert die kleine Klara auf die rote Getränkekiste, die sie soeben unter der großen Anteilnahme vieler Schaulustiger in luftiger Höhe aufgestapelt hat. Achtmal geht das gut, dann stürzt der wackelige Turm in sich zusammen und die Sechsjährige hängt lachend in den Seilen - und das im wahren Wortsinn. Denn Klaras blonde Locken sind unter einem beeindruckenden Helm verborgen und der kleine Körper steckt in einem gewaltigen Sicherheitsgurt, der von Betreuer Ulf Rockenfeller über eine Art Flaschenzug gehalten wird. Während Klara in luftiger Höhe unter dem Dach einen stämmigen Buche lachend auspendelt und den Beifall ihres Publikums genießt, macht sich schon der nächste Akrobat bereit, um den Stapelrekord zu brechen. An den ist Klara zwar nicht herangekommen, aber das macht nichts. Schließlich ist sie eine der Jüngsten in dem Feriencamp, das die Agenturen für Arbeit in Koblenz, Mayen und Neuwied in diesem Sommer erstmals für die Kinder ihrer Mitarbeiter organisiert haben.
So, erklärt Ulrike Mohrs, AA-Chefin in Neuwied, soll die Betreuung des Nachwuchses während der langen Sommerferien für die Eltern erleichtert werden. "Normalerweise reicht der Jahresurlaub nicht aus, um alle unterrichts- oder betreuungsfreien Zeiten in Schule und Kindergarten abzudecken. Hier wollen wir unsere Beschäftigten unterstützen und bieten diese Freizeit deshalb in der ersten und in der letzten Ferienwoche an." Schließlich appelliere man schon länger an die Unternehmen in der Region, sich auf das breite Thema "Moderne Personalpolitik" einzulassen. "Dabei wollen wir nicht nur predigen, sondern auch mit gutem Beispiel vorangehen."
Neben der Entlastung der rund 50 Mitarbeiter, die das Angebot dankbar annahmen, war es der Organisatorin der Ferienfreizeit, Brigitte König, aber auch wichtig, den Kindern ein ebenso unvergessliches wie pädagogisch wertvolles Ferienerlebnis zu bescheren. Dafür, dass dies gelang, sorgte der Verein Fluss e.V., dessen Konzept die Mädchen und Jungen mit einer Umgebung konfrontierte, die vielen von ihnen keinesfalls vertraut ist - der Natur. Basis aller Aktivitäten war ein Gelände mitten im Wald bei Niederfell an der Mosel, wo die Sechs- bis 13-Jährigen sich gemeinsam mit ihren Betreuern selbst versorgten, die Umgebung erkundeten oder Ausflüge unternahmen. Und dabei gab es echte Abenteuer zu bestehen - sei es nun beim Geo-Catching, einer modernen Variante der guten alten Schatzsuche, beim Bogenschießen, im benachbarten Klettergarten, im Cochemer Hochseilgarten oder beim professionellen Abseilen von einer "Steilwand".
Anfangs, erinnert sich Ulf Rockenfeller schmunzelnd, war es manchen der Kinder natürlich nicht geheuer, in sechs Metern Höhe durch einen Baum zu klettern oder sich von einer Felsenwand abzuseilen, die von oben sehr viel höher aussah als von unten. "Aber das hat sich bei den meisten ziemlich schnell gelegt. Dazu hat natürlich auch beigetragen, dass wir eine tolle Truppe zusammenhatten, in der die Großen auf die Kleinen, die Mutigen auf die Ängstlicheren und die Geschickten auf die Unerfahrenen Rücksicht genommen haben. So konnten die einen an ihre Grenzen gehen und über sich hinauswachsen, was natürlich ein toller Schub fürs Selbstbewusstsein ist. Und die anderen haben erfahren, was für ein gutes Gefühl es ist, Verantwortung für Schwächere zu übernehmen."
Kein Wunder, dass beim Abschlussgrillen der ersten Runde, an dem auch die Eltern teilnehmen durften, bei manchen der jungen Teilnehmer durchaus ein bisschen Wehmut dabei war. Aber die nächsten großen Ferien kommen bestimmt. Und wer weiß, vielleicht kann man sich ja dann noch einmal zum Plausch in der Krone eines Baumes treffen, um die Welt aus dieser ungewöhnlichen Perspektive zu betrachten.
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Foto: Die kleine Klara hatte jede Menge Spaß beim Stapeln in luftiger Höhe.
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