Digitalstammtisch fand im April erstmals online statt
Unter gänzlich neuen Vorzeichen traf sich der Digitalstammtisch Westerwald/Sieg am 14.04. online. Zum ersten Mal wurde, aufgrund der aktuellen Situation, der Stammtisch online abgehalten. Dabei war schon vor Beginn klar, dass sich das Format an die neuen Umstände anpassen muss. Herzliche Begrüßung mit Handschlag war eben so wenig möglich, wie die Bestellung von Essen und Getränken. Das tat der Stimmung aber keinen Abtrag. Einige Teilnehmer hatten es sich zu Hause vor dem Bildschirm mit Bier oder Wein gemütlich gemacht.
Wissen/Region. Thema des Abends war: „Home-Office in Corona Zeiten. Erfahrungen, Probleme, Ideen“ Nach einer kurzen Einführung ins Thema von Marc Nilius, brachte der Teilnehmer Thorsten Siefert den ersten Redebeitrag. Laut dem zertifizierten Datenschützer aus Selbach ist die Erfahrung im Umgang mit den neuen Freiheiten des Home-Office entscheidend. In seiner Branche ist das seit je her üblich, daher sind die Leute an das Arbeiten zu Hause gewöhnt, auch wenn es früher nur tageweise war. Problematisch sei die Situation aber mit Kunden, für die diese Form der Zusammenarbeit neu sei.
Hartmut Lösch, Betreiber eines Business und Venture Centers in Betzdorf, stimmte ihm zu. In der IT-Branche sei es kein großes Thema. Im Allgemeinen habe man in der IT-Branche noch Glück im Unglück. So manchem Einzelhändler, gehe es da schon anders. Inzwischen ist jedoch etwas Bewegung auch in diese Branche gekommen, so Andreas Müller, IT-Unternehmer aus Gebhardshain. Er berichtete, dass einige Einzelhändler nun digital aufrüsten. So wurde unlängst ein Möbelhaus von ihm technisch so weit aufgerüstet, dass es nun Küchenplanungen mit dem Kunden online durchführen kann. Einen weiteren Aspekt fügte Markus Bläser hinzu: Man könne auch mit wenig Mitteln und dafür viel Engagement einiges erreichen. Dies zeige sich an Gastronomiebetrieben, die einfach ihre Speisekarte abfotografieren und auf Internetplattformen, z.B. Facebook, veröffentlichen. Die Speisen können dann per Telefon bestellt werden. Minimaler Geldaufwand, viel Return, so der Digitalisierungsexperte.
Einen etwas größeren Rahmen steckte Marc Nilius ab. Durch die Corona-Krise habe die Digitalisierung in Deutschland Fahrt aufgenommen, so der IT-Unternehmer aus Wissen. Man schätze, dass in den vergangenen 2 Monaten das erreicht wurde, was ohne Krise erst in zwei Jahren möglich gewesen wäre. Dabei dürfe man aber die Probleme des dauerhaften Home-Office nicht vernachlässigen, so Nilius, der vor seiner Selbständigkeit viele Jahre für Firmen auch aus dem Home-Office gearbeitet hat. Insbesondere die psychische Belastung und die soziale Vereinsamung seien Themen, die man nicht außer Acht lassen dürfe und denen man sowohl als Mitarbeiter und auch als Vorgesetzter entgegenwirken müsse. Gleichzeitig sei das persönliche Gespräch auf Dauer nicht nur durch Videokonferenzen zu ersetzen, auch wenn sicherlich “nach Corona” die eine oder andere Dienstreise durch einen Videoanruf ersetzt werden wird.
Das Resümee des Abends zog Hartmut Lösch: „Zwei sehr informative und kurzweilige Stunden. Es hat Spaß gemacht.“ Der nächste Online-Termin ist am 12. Mai (2020), wieder um 18.30 Uhr. Das Thema wird lauten: „Geht Bildung digital? Technische Möglichkeiten und Erfahrungen mit Online Unterricht, Home-Schooling und Co.“ Weitere Informationen auf der Webseite des Stammtischs: www.digital-ww-sieg.de (PM)
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