Rüddel: „Unserem Wald darf nicht die Luft ausgehen“
„Dem Wald, als grüner Lunge, darf gerade auch in Corona-Zeiten, nicht die Luft ausgehen. Auf Initiative unserer Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner stehen für die kommenden vier Jahre 480 Millionen Euro zusätzliche Bundesmittel für den Wald bereit – mit Co-Finanzierung der Länder sind es knapp 800 Millionen Euro. Wenn das nicht ausreicht, weil Waldschäden noch deutlich größer sind, müssen Bund und Länder über eine Aufstockung nachdenken“, erklärt der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel unter Betrachtung der Auswirkungen der starken Frühjahrstrockenheit auf die Forstwirtschaft im Landkreis Altenkirchen.
Kreisgebiet. Dass Handeln dringend nötig ist berichtet Friedrich Freiherr von Hövel, Vorsitzender des Kreiswaldbauvereins Altenkirchen e.V.. Der bestätigt: „Unser Wald hat durch dreijährige Trockenheit und ungebremsten Borkenkäferbefall sehr gelitten. Das betrifft gerade die Fichten, die als Rückgrat unserer Forstwirtschaft besonders betroffen sind und nunmehr weitestgehend ausfallen. Zudem sind durch die Corona-Krise die Absatzmärkte, insbesondere im Hinblick auf die Vielzahl von Lieferungen nach China, erheblich gestört.“
Erwin Rüddel betont, dass Bäume und Wälder großer Aufmerksamkeit bedürfen und Baumpflanzungen eine Investition in die Zukunft sind, die heute so wichtig sei wie nie zuvor. Auch im Landkreis Altenkirchen brauche man nachhaltig bewirtschaftete Wälder – als Wirtschafts- und Erholungsraum ebenso, wie als CO2-Senke. Der Wald sei Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, Holz ein nachhaltiger und umweltfreundlicher Rohstoff.
„Wälder beeinflussen das Klima, die Wasser-, Boden- und Luftqualität. Sie sind das vielfältigste Ökosystem überhaupt. Als Stichwort nenne ich auch Biodiversität. Deshalb muss der Wald trotz der Corona-Pandemie weiterhin ganz vorne auf der Tagesordnung der Politik stehen“, erklärt Erwin Rüddel, der damit wohl auch für die rund 1.450 Einzelmitgliedschaften, 62 Haubergsgenossenschaften, 91 Waldinteressentenschaften und mehrere größere Privatwaldbesitzer im Waldbauverein Altenkirchen spricht.
Friedrich Freiherr von Hövel ergänzt: „Die Situation ist prekär. Der Holzpreis ist derart eingebrochen, dass kaum mehr Gewinne erzielt werden können und die auch nicht ausreichen, um entsprechend aufzuforsten.“ Der Vorsitzende des Kreiswaldbauvereins regt an die ökologischen Leistungen des Waldes anzuerkennen und zu dabei besonders die CO2-Speicherleistung des Waldes zu honorieren. Zudem stellt er zur aktuellen Situation fest: „Es ist mehr Betrieb im Busch!“
Der heimische Bundestagsabgeordnete und der Kreisvorsitzendes des Waldbauvereins konstatieren: „Die Corona-Krise ist auch eine Wald-Krise. Dabei ist der Wald wichtiger denn je – gerade auch dort, wo er sich verabschiedet.“ Dies habe zur Folge, dass erhebliche Mengen Schadholz aus den Wäldern gebracht werden müssen, um einem weiteren Ausbreiten des Borkenkäfers entgegenzuwirken und um akuter Waldbrandgefahr vorzubeugen.
Sobald es die Feuchtigkeit im Boden zulässt, müssten Wiederaufforstungen angepackt werden. Vor allem Kleinwaldbesitzer brauchten dabei rasche Unterstützung. Mit dem für die deutschen Wälder von der unionsgeführten Bundesregierung geschnürten Hilfspaket werde die Entwicklung von anpassungsfähigen, strukturreichen und stabilen Waldbeständen flankiert. Ganz wichtig sei, dass die finanziellen Mittel unbürokratisch und schnell über die Bundesländer abgerufen werden können, damit das Geld im Wald ankommt.
„Hier sind die Länder gefordert, die Gelder wirklich schnellstmöglich ankommen zu lassen. Denn unsere Wälder müssen auch vielfältiger werden. Damit stärken wir den Wald gegen die Zunahme von Extremereignissen. Das Ziel ist aller Mühen wert: Wir wollen, dass unsere Wälder als artenreiche Natur- und Erholungsräume, als nachhaltige Rohstoffproduzenten und als aktive Klimaschützer für kommende Generationen erhalten bleiben“, bekräftigt Erwin Rüddel.
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