VG Wissen stellt auf H-Gas um – Datenerhebung ab 8. Juni
Bereits im Jahr 2019 wurden die betroffenen Haushalte in der Verbandsgemeinde Wissen mittels einer Info-Broschüre von der Stadtwerke Wissen GmbH auf die für 2021 geplante sogenannte Marktraumumstellung (MRU) von L- auf H-Gas informiert. In diesem Zusammenhang ist es notwendig, dass die Netz- und Gasverbrauchsgeräte in allen betroffenen Haushalten umgestellt bzw. angepasst werden. Hierzu beginnen nun die Vorarbeiten.
Wissen. Das Großprojekt der MRU von L-auf H-Gas, das in Deutschland im Zeitraum von 2015 bis 2030 erfolgen wird und bundesweit rund zwischen 400.000 bis 500.000 Geräte allein in diesem Jahr betrifft, wird nun auch in der Verbandsgemeinde Wissen stattfinden. Etwa ein Viertel der deutschen Haushaltskunden wird derzeit noch mit L-Gas versorgt. Bei den rund 3260 privaten Haushalten und Gewerbe-/Industriebetrieben in der Verbandsgemeinde Wissen geht man von etwa 4150 Geräten (Heizkessel, Küchen-herde, Warmwasserbereiter etc.) aus, die umgerüstet werden müssen, damit die Umstellung ab Juli bis Oktober 2021 technisch erfolgen kann.
Warum erfolgt die Umstellung?
Derzeit erfolgt die Versorgung mit dem sogenannten Erdgas der Gruppe L, mit einem geringen Methangehalt und somit niedrigen Brennwert. Das Gas stammt aus deutschen und niederländischen Vorkommen, die jedoch stark zurück gehen. Man rechnet ab 2029 mit dem endgültigen Versiegen dieser Quellen, wodurch die Umstellung auf das Gas der Gruppe H erforderlich wird. Das zukünftig auch im Bereich der Stadtwerke Wissen GmbH zum Einsatz kommenden H-Gas stammt überwiegend aus Norwegen, Russland und Großbritannien, besitzt einen wesentlich höheren Energiegehalt und somit auch höheren Brennwert.
Ablaufplan zur Umstellung
Bereits im August 2019 erhielten alle von der Umstellung betroffenen Kunden ein Informationsschreiben. Nun steht der nächste Schritt an, in dem die Bestandsaufnahme ab dem 8. Juni aller angeschlossener Gasgeräte vor Ort erfolgt, um die notwendige Beschaffung erforderlicher Ersatzteile zeitgerecht für die geplante MRU im Juli/Oktober 2021 veranlassen zu können. Hierüber werden die Haushalte und Unternehmen ebenfalls in den kommenden Tagen mittels Anschreiben informiert. Bedingt durch die Corona-Einschränkungen musste der Starttermin zur Erfassung der Gerätschaften von ursprünglich geplant Mai in den Juni verlegt werden.
Ab dem 25. Mai erfolgt die telefonische Terminvereinbarung mit allen Kunden durch ein Call-Center. In etwa zehn Prozent der Haushalte wird ein zweiter Termin zur Qualitätskontrolle der Geräteerfassung durchgeführt, der im gegebenen Fall ebenfalls angekündigt wird.
So stellt sich der Ablaufplan im Einzelnen dar:
Terminvereinbarungen für Besuche vor Ort: ab dem 25. Mai telefonisch
Der erste Besuch: Geräteerhebung, bzw. -erfassung (ab 8. Juni)
Der zweite Besuch: Geräteanpassung (ab Juli bis Oktober 2021)
7. September 2021: Technischer Umstellungstermin
Der dritte Besuch: Qualitätssicherung durch stichprobenartige Kontrolle (nach Umstellung mittels Ter-minvergabe)
Sicherheit ist gewährleistet
Von der Stadtwerke Wissen GmbH sind insgesamt drei Dienstleister für die Erfassung in den Bereichen der Stadt Wissen und den Ortsgemeinden Hövels, Mittelhof, Selbach, Katzwinkel und Birken-Honigsessen beauftragt. Zur Gewährleistung der Sicherheit müssen sich die Mitarbeiter entsprechend ausweisen, auch sind die Fahrzeuge gekennzeichnet (Stadtwerke). Vor dem Termin erhalten die Kunden ein weiteres Anschreiben zur Terminbestätigung und einem Zutrittscode (dieser ist dann lediglich den Kunden und dem Mitarbeiter bekannt). So geht man hier auf Nummer sicher.
Im Hinblick auf die Corona-Pandemie werden entsprechende Schutzmaßnahmen eingehalten, damit evtl. Risiken vermieden werden (Desinfektion der Hände vor jedem neuen Hausbesuch, 1,5 Meter-Abstand, falls erforderlich Mund-Nasenschutzmasken und Einweghandschuhe, etc.), „Das Wohl unserer Kunden steht für uns an erster Stelle“, so Dirk Baier, Geschäftsführer der Stadtwerke Wissen GmbH, und er sagt weiter: „Wir ergreifen alle von Experten empfohlenen Schutzmaßnahmen“ und bittet die Kunden, die Handwerker ins Haus zu lassen, damit die zwingend erforderlichen Daten für die Umstellung erhoben werden können und bedankt sich schon jetzt für das entgegengebrachte Verständnis und Vertrauen.
Keine Kosten – Förderung möglich
In aller Regel ist die Erdgasumstellung, Geräteerfassung und -umrüstung grundsätzlich kostenfrei. Diese Kosten trägt der Netzbetreiber. Man gehe lediglich von einigen wenigen Fällen aus (etwa 1-3 Prozent), so Ulrich Beisteiner, Versorgungsingenieur der Stadtwerke und technisch Verantwortlicher, in denen die Geräte nicht mehr anpassbar seien. In den meisten Fällen müssten nur die Gasdüsen ausgetauscht oder der Brenner neu eingestellt werden. Dies wird von speziell ausgebildeten Monteuren im Auftrag der Stadtwerke erfolgen und ist normalerweise nicht zeitaufwendig. Ein sogenannter handwerklicher Umbau ist aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen.
Durchweg wird eine verlässliche Versorgung sichergestellt sein und das neue H-Gas ist nicht teurer. Die Kosten der gesamten MRU werden über die sogenannte MRU-Umlage solidarisiert und bundesweit auf alle Gas-Kunden seit 2017 umgelegt.
Kundenservice zur Erdgasumstellung
Koordiniert wird die Umstellung vom „Gasbüro“ der Stadtwerke Wissen GmbH. Für weitere Fragen ist dieses per EMail: sw-wissen@marktraum-umstellung.de und telefonisch unter 02742 / 9345 - 70 zu erreichen. Ebenfalls findet man weitere Informationen auf der Internetseite der Stadtwerke unter www.stadtwerke-wissen.de/marktraumumstellung. Aufgrund der Corona-Lage ist derzeit kein persönlicher Besuch möglich. Auch auf den Seiten der Bundesnetzagentur und der Verbraucherzentrale findet man Informationen zum Thema. (KathaBe)
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