Ein mit Abstand ungewohntes Training bei der SG 06 Betzdorf
Die SG 06 hat es gewagt. Aufgrund der neuen Pandemie-Verordnung ist auch das Fußballtraining wieder grundsätzlich erlaubt – wenn auch unter sehr strengen Auflagen. Die SG 06 hat nun am Donnerstag, 14. Mai, ein erstes Probetraining durchgeführt. Nach dem Training stellte der SG-Vorsitzende Timo Unkel schmunzelnd fest: „Es hat mit Abstand gut funktioniert“.
Betzdorf. Die Verantwortlichen hatten und haben es sich nicht leicht gemacht. Es wurde zunächst ein Sicherheitskonzept gestellt, das der Stadt vorgelegt und von dort genehmigt und auch im Stadion ausgehängt wurde. Dann mussten die Voraussetzungen geschaffen werden. Als dann alles der Verordnung des Kreises Altenkirchen entsprach, entschloss man sich zunächst ein Probetraining durchzuführen, an denen Spieler der A- und B-Jugend teilnahmen.
Nach dem Training zog man auf dem Bühl eine erste positive Bilanz. Ein wenn auch eingeschränktes Training ist zumindest in den älteren Jahrgängen machbar – ist allerdings mit einem sehr hohen Aufwand verbunden. So muss aufgrund der Abstandsregeln ein Vielfaches an Platzvorbereitung geleistet werden. Timo Unkel: „Man benötigt mindestens 2-3 Trainer. Alleine der Aufbau dauert sehr lange für mehrere kleine Gruppen.“ Für die Spieler stellte vor allem die Abstandsregel eine echte Herausforderung dar. Dennoch sah man bei den Spielern leuchtende Augen, als man endlich wieder den Rasen betreten konnte.
Wie es nun weitergeht, steht noch nicht fest. Man wird für die größeren Spieler das Training zwar aufnehmen, aber auch kritisch beobachten. „Natürlich wollen wir alle wieder Fußball spielen – aber die Gesundheit unserer Jungs hat absolute Priorität“. Vor diesem Hintergrund hat man sich auch im Vorstand der SG schweren Herzens entschlossen, mit den jüngeren Jahrgängen noch kein Training anzusetzen. Man befürchtet, dass man hier die Regeln, die schon den Erwachsenen schwer fallen, bei den Kleineren und Kleinen nicht einhalten kann.
Trainerwechsel in der A-Jugend
Die SG 06 Betzdorf hat in der Saison 19/20 bei der A-Jugend einen Neuanfang gestartet. Leider wurde die Saison zum Großteil ein Opfer der Corona-Pandemie. Dennoch kann man von einem gelungen Start einer neuen A-Jugend sprechen. Dies ist nicht zuletzt dem Einsatz von Sergen Yesilcay zu verdanken. Sergen will sich nun noch stärker als Spieler der Ersten Mannschaft einbringen und gibt deshalb seine Trainertätigkeit in neue Hände. Die SG bedankt sich für die geleistete Arbeit – freut sich aber auch, dass die Übergabe an den neuen Trainer nahtlos erfolgen kann. Denn Markus Jünger, der bereits als Co-Trainer seine Fähigkeiten unter Beweis stellte, wird nun – unterstützt von Spielern der Ersten Mannschaft – der neue A-Jugend-Coach auf dem Bühl.
Jünger kam bereits in der Winterpause der Saison 19/20 als Co-Trainer der A-Jugend auf den Bühl. Es zeigte sich schnell, dass er der richtige Mann am richtigen Platz war. Es war deshalb ein logischer Schritt, Jünger zu bitten, in die Fußstapfen von Yesilcay zu treten. Jünger war sehr schnell bereit, das Amt zu übernehmen:“ Bei mir war immer das Bauchgefühl wichtig ob und wann ich eine Mannschaft betreue. Das stimmte hier von Anfang an und so fiel mir die Entscheidung am Ende leicht. Ich freue mich auf die neue Herausforderung bei der SG.“
Jünger war selbst begeisterter aktiver Fußballer, bis ein schwerer Unfall seiner Karriere ein jähes Ende setzte. Er zeigte sich aber als Kämpfernatur und profilierte sich im Trainerbereich. Bereits mit 18 Jahren übernahm er die D-Jugend der Sportfreunde Eichen-Krombach und führte diese bis in den Seniorenbereich und betreute sie auch dort noch zwei Jahre. Schon als Trainer und über diese Zeit hinaus wurde er sportlicher Leiter der Sportfreunde.
Doch irgendwann zog es ihn wieder zur Trainertätigkeit zurück. Für die SG ist es ein Glück, dass ihn sein „Bauchgefühl“ schnell auf dem Bühl heimisch werden ließ. Als neuer A-Jugendtrainer wird er von den Stammspielern der ersten Mannschaft Mohamed Houta und Niklas Spies unterstützt. So entsteht hier ein neues, hochkarätiges Team, das auch den neuen Weg der SG widerspiegelt, die Grenzen zwischen den einzelnen Mannschaften abzubauen und die SG 06 zu einer großen Fußballfamilie werden zu lassen.
Back to the roots
Jeder Verein freut sich, wenn Spieler nach einem „Ausflug“ wieder zurückkehren. Einen solchen Heimkehrer kann die SG 06 nun als Verstärker der Ersten Mannschaft begrüßen. Tobias Erner, dessen fußballerische Wiege auf dem Bühl stand, hat sich entschlossen, Trainer Stefan Stark als Abwehrspieler in der neuen Saison zu unterstützen.
Bereits in der D-Jugend war der Bühl die Fußballheimat von Tobias Erner. Bei der SG spielte er danach in allen Klassen bis zur A-Jugend. Danach spielte er im Seniorenbereich primär für die SG Mudersbach/Brachbach. Bereits in der Saison 18/19 unterstützte er die Erste Mannschaft der SG 06. Aktuell ist Erner noch bei der SG Daaden gemeldet. Zur neuen Saison 20/21 wechselt er dann endgültig zur SG 06 nach Betzdorf.
Der Wechsel zurück zur SG fiel dem sympathischen Spieler leicht, denn durch seine lange Spielzeit auf dem Bühl, hat er hier auch seine Spuren hinterlassen. Erner: „Viele Jahre habe ich bereits in Betzdorf gespielt und auch meine besten Freunde, schnüren hier aktuell die Fußballschuhe. Deshalb freue ich mich, nach der Coronazeit wieder auf dem Bühl aufzulaufen und ein Teil dieses Vereins zu werden.“
Natürlich wurde der Verteidiger bei der SG 06 mit offenen Armen empfangen. Da man seine sportliche Entwicklung über die Jahre verfolgt hat, weiß man, dass Erner eine wichtige Verstärkung der SG-Abwehr sein wird. (PM)
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