DGB-Kreisverband Altenkirchen: Aus der Corona-Krise lernen
In Zeiten von Corona wird viel über Sinn und Unsinn der in Windeseile per Verordnung erlassenen Regelungen – überwiegend durch die Landesregierung – diskutiert. Viele Menschen treffen die Regelungen hart, wenn es beispielsweise um den Besuch in Pflegeeinrichtungen, um die Betreuung der Kinder oder um existenzielle Ängste geht, weil das Kurzarbeitergeld hinten und vorne nicht reicht oder die Arbeitslosigkeit droht, etwa wenn Leiharbeiter als Erste für die zurückgehende Produktion nicht mehr erforderlich sind.
Altenkirchen. Der Vorstand des DGB-Kreisverbandes Altenkirchen hat in einem digitalen Abstimmungsprozess den Versuch unternommen, viele Aspekte der Krise zu sortieren und abzuwägen. Daraus ist ein Positionspapier entstanden, in dem der bisherige Umgang mit der Krise und die Kommunikation durch Bundes- und Landesregierung überwiegend positiv beurteilt wird. Sehr kritisch setzt sich das Papier mit dem Versuch radikaler und extremistischer Gruppierungen auseinander, aus der Angst der Menschen Kapital zu schlagen und ihr „verfassungsfeindliches Süppchen“ zu kochen. Letztlich richten die Verfasser den Blick in die Zukunft und sind sich sicher, dass die Normalität nach Corona nicht die Normalität vor Corona sein darf.
DGB-Kreisvorsitzender Bernd Becker: „Wir wollen aus Sicht der Gewerkschaften einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass Politik und Gesellschaft aus der Corona-Krise etwas lernen und haben zu aus unserer Sicht wichtigen Handlungsfeldern Forderungen zusammengestellt“.
Im Positionspapier des DGB-Kreisverbandes liest sich das so:
Die als wichtig (systemrelevant) erkannten Berufe müssen aufgewertet und anständig bezahlt werden.
Bei Fragen der Digitalisierung von Schule, Arbeitswelt und Verwaltung müssen die Erfahrungen aus der Krise berücksichtigt werden. Stichworte z.B.: „Homeschooling“, Telearbeit, Homeoffice und Gremienarbeit.
Globalisierung, Klimawandel, Artensterben und die Zerstörung von Lebensräumen begünstigen die Entstehung und Verbreitung von Virusinfektionen. Die Bekämpfung dieser Ursachen gehört auf die politische Agenda.
Weltweite Produktions- und Wertschöpfungsketten müssen auf ihre Krisenfestigkeit geprüft werden.
Die Kosten für die Krisenbewältigung und den wirtschaftlichen Aufbau dürfen nicht (wieder) nur den Beziehern kleiner und mittlerer Einkommen aufgebürdet werden, während Renditen, Dividende und Vermögen der Reichen und Superreichen unangetastet bleiben.
Aktuell: Konzerne, die ihre Aktionäre großzügig bedienen, brauchen keine steuerfinanzierte Unterstützung. Auf die Einführung der Grundrente darf keinesfalls verzichtet werden.
Unser Gesundheitswesen ist kein Geschäftsfeld für private Investoren und Gewinn-Maximierer. Es muss ausfinanziert und konsequent auf die Öffentliche Daseinsvorsorge ausgerichtet werden.
Weitere Informationen zum DGB Kreisverband Altenkirchen finden Sie unter koblenz.dgb.de und bei Facebook. (PM)
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