Hövels plant Änderung des Bebauungsplans „Siegenthal“
Für zukünftig mehr Flexibilität in der Bebauung sorgte der Ortsgemeinderat Hövels in seiner Sitzung am Mittwoch (3. Juni), als der einstimmige Beschluss gefasst wurde, die Änderung des derzeitigen Bebauungsplanes Siegenthal teilweise vom „Allgemeinen Wohngebiet“ in sogenannte „Mischgebietsflächen“ zu veranlassen.
Hövels. Das Baugebiet „Siegenthal“ liegt in Südhanglage und mit herrlichem Blick auf das Siegtal in der Gemeinde Hövels, in der sich nicht nur durch die Änderung des Siegtal-Radwegs viele Chancen eröffnen werden, denn durch die Änderung des Bebauungsplanes soll das Baugebiet nun nochmals ansprechender werden.
Mehr Flexibilität durch „Mischgebietsfläche“
Zukünftig dürfen sich in Teilen des Baugebietes Siegenthal rechts und linksseitig der Straße „Zum Siegblick“ auch Gewerbetreibende ansiedeln, so besagt es der am Mittwoch (3. Juni) beschlossene Entwurf zur Änderung von Teilen des bisherigen Baugebietes in eine sogenannte Mischgebietsfläche, der nun in die weitere Bearbeitung und Genehmigung gehen soll.
Dabei wurden im ersten Schritt die acht südöstlichen Bauplätze ab Eingang der Straße „Zum Siegblick“ vorgesehen und auf einstimmigen Antrag der Ratsmitglieder nun auch weitere acht Flurstücke auf der gegenüberliegenden Straßenseite, die sich ebenfalls im Eigentum der Gemeinde Hövels befinden, mit hinzugenommen. Ziel ist es durch die Änderung des Bebauungsplanes die Möglichkeit zu schaffen, „Wohnen und die Unterbringung von Gewerbebetrieben, die das Wohnen nicht wesentlich stören“ in Einklang zu bringen. Neben kleinen Gewerbetrieben könnten dies Büros, Einzelhandel oder auch Gastronomie sein, wie es der Nutzungskatalog vorsieht. Jedoch will man verschiedene Nutzungen mittels möglichen Zusatzbestimmungen ausschließen. Im Falle von Siegenthal soll dies auf jeden Fall für Tankstellen und Vergnügungsstätten festgehalten werden. Vielmehr möchte die Gemeinde mit der geplanten Änderung moderne Betriebe und natürlich weiterhin junge Familien für das finanziell attraktive und in guter Lage befindliche Baugebiet begeistern.
Auch ergibt sich aus der Änderung eine weitaus größere Gestaltungsfreiheit der Bauherren, so dass die bisher festgelegte Firstrichtung (z.Zt. hangparallel) fortab ebenfalls freier gestaltet werden kann. Verbandsgemeindebürgermeister Michael Wagener, der ebenfalls an der Sitzung teilnahm, betonte in diesem Zusammenhang: „Der neue Plan gibt Handlungsoptionen, je mehr man festlegt, desto mehr ist man gebunden.“ Er verdeutlichte damit die Möglichkeit durch das Zulassen einer größeren Gestaltungsfreiheit mehr Interessenten für eine zukünftige Bebauung gewinnen zu können.
Buswendeschleife neu durchdacht
Auch wurde in der Sitzung die bereits geplante Buswendeschleife nochmals unter die Lupe genommen und die nun geplanten Änderungen ebenfalls vom Ingenieurbüro von Weschpfennig auf Antrag der Gemeinde aus Dezember 2019 vorgestellt.
Durch die Planung des Siegtal-Radweges im Bereich Siegenthal aus dem Jahr 2018 ergab sich eine positive Wendung. Mit dem Interesse des Landes zur Verschiebung der Radwegtrasse und somit auch der B62 mit Gestaltung einer neuen Linksabbiegespur direkt in Richtung des Baugebietes verbleiben lediglich 23 Prozent der Kosten bei der Gemeinde, die restlichen Kosten von 77 Prozent entfallen auf den Bund, was sich entsprechend positiv auf die Kosten der Anlieger auswirken wird. Die bisherige Abbiegespur in die Dorfstraße soll mit der neuen dann vorverlegten Abbiegespur entfallen.
Ebenfalls förderfähig ist die angedachte Buswendeschleife (Förderung von bis zu 85 Prozent vom Landesbetrieb Mobilität und Land), die nur einige Meter oberhalb der Einmündung der Straße „Zum Siegblick“ eingerichtet werden soll. Sie wird die beiden bisherigen Haltepunkte an der B62 ersetzen, was zukünftig für einen ungefährlichen und gefahrlosen Einstieg in die öffentlichen Verkehrsmittel sorgen wird, da die B62 nur noch selten überquert werden muss. Der bisherige Entwurf zur Gestaltung der Buswendeschleife wurde nun aus Verkehrssicherungsgründen nochmals überarbeitet und die Buswendeanlage insgesamt leicht vergrößert. Unter Beachtung der „Schleppkurve“ eines Busses kann so ein quasi ebenerdiger und fast barrierefreier Zugang direkt an der Bordsteinkante mittels sogenannter Buskappsteine ermöglicht werden.
Durch die neue Gestaltung muss allerdings die ehemalige Planung eines Spielplatzes aus Platzgründen im gleichen Bereich entfallen. Der Vorschlag von Albert Rödder, Wartehäuschen als Unterstand noch mit in die Planung aufzunehmen, wurde von allen Anwesenden begrüßt.
Weitere Informationen aus der Sitzung des Ortsgemeinderates
Für das aus persönlichen Gründen ausgetretene Ratsmitglied Michael Wittig wird neu Patrick Diedershagen eintreten, der auch die Sitze in verschiedenen Ausschüssen übernehmen wird.
Ortsbürgermeister Wolfgang Klein teilte mit, dass der Spielplatz im Ort wieder voll nutzungsfähig ist.
Verbandsgemeindebürgermeister Michael Wagener, der im Juni dieses Jahres in den Ruhestand gehen wird, nahm die Sitzung zum Anlass, um sich für die gute Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat in Hövels zu bedanken und auf die gemeinsame Arbeit zurück zu blicken. (KathaBe)
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