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Nachricht vom 04.06.2020    

DRK hat neuen Kreisgeschäftsführer

Vom Verwaltungsangestellten zum Kreisgeschäftsführer: Im DRK-Kreisverband Altenkirchen ist am 31. März eine Ära zu Ende gegangen. Alfons Lang räumte nach über 25 Jahren an der Spitze der lokalen Hilfsorganisation seinen Chefsessel und trat in den Ruhestand, nachdem er seine Tätigkeit beim Roten Kreuz schon im August 1979 aufgenommen hatte. Sein Nachfolger Marcell Brenner ist bereits seit dem 1. April in Amt und Würden. Die offizielle Vorstellung war wegen der Corona-Pandemie verschoben worden.

"Staffelübergabe" in Form eines Würfels im DRK-Kreisverband Altenkirchen: Marcell Brenner (vorne links) folgt auf Alfons Lang (vorne rechts), Präsident Michael Lieber (hinten links) und Vizepräsident Dr. Peter Enders fungierten als Zeugen. (Foto: hak)

Kreis Altenkirchen. Ein wenig verspätet und vorerst ohne großen Bahnhof ist ein Wechsel in der Leitung des DRK-Kreisverbandes Altenkirchen vollzogen worden. Am frühen Donnerstagabend (4. Juni) wurde der neue Kreisgeschäftsführer Marcell Brenner (38) vorgestellt und der bisherige Amtsinhaber Alfons Lang (63) in den Ruhestand verabschiedet. Lang arbeitete über 40 Jahre für die Hilfsorganisation, bei der er als Verwaltungsangestellter begonnen hatte. Über 25 Jahre leitete er sie. Die Wachablösung war bereits zum 1. April vollzogen worden, die Covid-19-Krise hatte dafür gesorgt, dass ein bereits anberaumter Termin für die Bekanntgabe der Änderung gestrichen werden musste. Lang hatte Brenner schon seit dem 1. Januar eingearbeitet. Um ein Abschiedsfest wird der Scheuerfelder aber nicht herumkommen. Michael Lieber kündigte als Präsident des Kreisverbandes "eine schöne Feier wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte an" und dankte dem neuen Ruheständler im Namen des Präsidiums und auch dafür, dass "wir mit Herrn Langs Beistand die Dinge rund um die Corona-Pandemie bis jetzt gut hinbekommen haben".

Rasante Entwicklung
"Ich bin sehr stolz, dass ich so lange beim DRK mitarbeiten durfte", erklärte Lang, es sei sehr viel erreicht worden. In den gut vier Jahrzehnten hatte er in den ehemaligen Landräten Dr. Hermann Krämer, Dr. Alfred Beth und eben Michael Lieber nur drei Vorsitzende/Präsidenten erlebt. "Ich war immer darauf bedacht, den Kreisverband voranzubringen - aber nicht um jeden Preis", fügte Lang an, das sei aber nur mit einem "guten Team und einer guten Geschäftsstelle" gelungen. Er habe immer sichere Arbeitsplätze im Blick gehabt. Wie rasant die Entwicklung des Kreisverbandes war, machte Lang an Umsatzzahlen (in Euro umgerechnet) fest: Bei seinem Eintritt ins DRK im Jahr 1979 waren es 1,1, 1994, als er Geschäftsführer wurde, 4,9 und im zurückliegenden Jahr 12,6 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter versechsfachte sich beinahe: 71 und 30 Zivildienstleistende (1971), 217 und 36 Zivis (1994) sowie 421 und 10 unter dem Dach des Bundesfreiwilligendienstes im Jahr 2019. In Langs Regentschaft fielen Aus- und Umbauten diverser Rettungswachen. Als persönliches Highlight bezeichnete er die Flüchtlingsarbeit auf dem Stegskopf im Herbst 2015 - "eine Mammutaufgabe", bei der Haupt- und Ehrenamt zu "100 Prozent" funktioniert hätten. Lang hob hervor, dass er immer ein "menschliches Verhältnis zu den Mitarbeitern" präferiert und Wert auf gute Beziehungen zu anderen Organisationen wie beispielweise zur Polizei gelegt habe. Ihm war es zu verdanken, dass der Kreisverband Altenkirchen trotz Zusammenführung der anderen Rettungsdienste im Bezirksverband Koblenz zur Rettungsdienst Rhein-Lahn-Westerwald gGmbH seinen Rettungsdienst bis heute behalten hat und diesen selbst verwaltet. Es erfolgte lediglich die Anbindung an die Integrierte Leitstelle in Montabaur.

Anderen Einstieg vorgestellt
"Eine Pandemie zum Einstieg hatte ich mir nicht vorgestellt", resümierte Brenner die ersten Monate seiner neuen Tätigkeit. Vielleicht sei sie aber auch ein Vorteil gewesen, denn "so habe ich in kurzer Zeit viele Dinge kennengelernt, die ich sonst nicht kennengelernt hätte". Dank eines disziplinierten Umgangs "sind wir bislang durch die Corona-Zeit gut durch- und auch glimpflich davongekommen. Aktuell gibt es keinen Infizierten mehr im Kreis", ergänzte er. An seinen "Lehrmeister" richtete er ein großes Lob: "Du bist ein Urgestein. Du hast große Fußstapfen hinterlassen, ich werde versuchen, sie auszufüllen." Brenner möchte offenbar an den Führungsstil von Lang anknüpfen. "Ich bilde mir ein, dass ich eine soziale Ader haben. Meine Tür steht immer offen. Die Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource, die wir haben", definierte er, "ich habe ein tolles Team vorgefunden." Darüber hinaus sprach er von einer spannenden Aufgabe, "die ich als Herausforderung ansehe, die ihren Reiz hat. Ich fühle mich wohl".



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Wohnort ist Hachenburg
Brenner, der in Kirchen geboren wurde, lebt in Hachenburg, ist Vater einer Tochter und geschieden. Er absolvierte seinen Wehrdienst im Sanitätsregiment in Rennerod und beendete die Ausbildung zum Industriekaufmann im Jahr 2004 in der Westerwald-Brauerei in Hachenburg. Ein BWL-Studium in Siegen schloss er 2008 mit dem Titel Diplom-Kaufmann ab. Weitere berufliche Stationen waren die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Koblenz und die Wendlandt Unternehmensberatung in Montabaur. Als ehrenamtliche Tätigkeit zählt eine vierjährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr in Hachenburg. Laut Lieber waren mehr als ein Dutzend Bewerbungen auf die Stellenausschreibung eingegangen.

Ehrenamtler enorm wichtig
Als Vizepräsident des Kreisverbandes (und das seit fast 30 Jahren) betonte Landrat Dr. Peter Enders, dass er von Brenner überzeugt sei, da dieser die Mentalität der Menschen im AK-Land kenne. "Er wird das DRK sicher gut voranbringen", fügte er an und stellte allgemein noch einmal die Freiwilligen als "Rückgrat" des DRK, die "Ehrenamtler in den Ortsvereinen", heraus. Viele Blutspendetermine seien ohne sie gar nicht denkbar. Auch das Jugendrotkreuz sei besonders wichtig. Zudem habe er sich zum Ziel gesetzt, das Modell der "First Responder" mit Begleitung des DRK weiter auszubauen, um die Verstärkung der Rettungskette zu erreichen. First Responder sind speziell ausgebildete Ersthelfer bei Notfällen, die solange tätig sind, bis der "offizielle" Rettungsdienst eintrifft.

Einer von 31 Kreisverbänden
Der DRK-Kreisverband Altenkirchen ist einer von 31 Kreisverbänden im Landesverband Rheinland-Pfalz. Als Verband der freien Wohlfahrtspflege, als Nationale Hilfsgesellschaft und mit eigenständigem Jugendverband ist der Landesverband in Mainz wiederum mit allen seinen Gliederungen Teil der nationalen und internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Basis des Kreisverbandes sind die Ortsvereine mit ihren Bereitschaften und einer Rettungshundestaffel. So kann auf circa 480 ehrenamtliche Helfer zurückgegriffen werden. Jugendrotkreuzgruppen sind ebenfalls am Start, etwa 9300 Fördermitglieder registriert. Der DRK-Kreisverband versteht sich laut eigener Homepage als Ansprechpartner für die Bevölkerung - vor allem, wenn es um Hilfen im Alltag für ältere, kranke und behinderte Menschen geht. Der Rettungsdienst gehört ebenfalls zu den Aufgaben im AK-Land. (hak)



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