Schüler setzen Statement: „Say no to racism“
Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Betzdorf setzt mit einer Collage ein klares Statement gegen jegliche Art von rassistischer Gewalt und rassistischen Angriffen. Die Collage besteht aus vielen verschiedenen Bildern von Schülern und Lehrern, mit verschiedenen Aussagen: Manche tragen bunte Kleidung, halten Schilder in die Luft oder haben Botschaften auf dem Gesicht. Die Hauptaussage ist immer gleich: Die Schule ist bunt, vielfältig, und gegen Rassismus!
Betzdorf. „Menschen leiden täglich an Rassismus, obwohl wir alle gleich sind“, so die Initiatorin Jolina Schneider. „Wir als Gymnasium haben eine gewisse Reichweite.“ Sie hofft durch diese Reichweite auch andere Menschen davon zu überzeugen, dass man „keine Unterschiede zwischen Aussehen Herkunft oder Geschlecht machen sollte.“
Bei der Planung und Durchführung einer konkreten Aktion wurde sie Schülerin von Adelina Nazarenus (Schülersprecherin) und Colin Haubrich (Mittelstufensprecher) unterstützt. Nazarenus unterstreicht, wie wichtig es sei, „auch auf regionaler Ebene gegen Rassismus anzugehen“ und dass der „Hass, der durch solche Ausgrenzung entsteht, einfach nur herzzerreißen“ sei. „ Wenn Leute Betzdorf plötzlich als ‚Betztanbul‘ abstempeln und mit Beleidigungen um sich werfen, ist das schon der Beginn von Ausgrenzung.“
Bei der Planung der Aktion war es wichtig, die aktuellen Corona-Maßnahmen zu beachten, sodass die Gesundheit aller gesichert ist, und trotzdem eine aussagekräftige Aktion zu entwerfen. So kam die Idee einer Collage, bei der man durch einzelne Bildbeiträge zusammen ein Zeichen setzen kann. An der Schule selbst gab es zwar bisher keine bekannten rassistischen Angriffe auf Lehrer oder Schüler, trotzdem erlebt man Rassismus immer wieder im privaten Umfeld. Die Initiatoren haben einige Aussagen von Schülerinnen und Schülern gesammelt, die aber anonym bleiben möchten. „Da habe ich früher eine schwarze Hose angezogen und dann kamen Sprüche wie ‚du hast ja gar keien Hose an‘“, „Schlitzauge, Plattnase, alles verletzende Worte die auch schon in der Grundschule benutzt wurden“, „in den Anfängen der Corona-Pandemie wurde ich ‚Corona‘ genannt und man hat mir gesagt, dass das ja von mir kommt.“ Durch diese Erfahrungen merkt man, dass es Rassismus nicht nur in Amerika, sondern auch in Europa und Deutschland, eben auch bei uns gibt. „Wir dürfen rassistischen Bemerkungen keinen Platz gebe“, betont Haubrich. „Dass das 2020, 52 Jahre nach der Ermordung von Martin Luther King, noch ein Thema sein wird, hätte ich nie gedacht. Umso wichtiger is , dass wir gemeinsam gegen Rassismus stehen. (PM)
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