Buchtipp: „Spur der Rache. Ein Fall für Alexander Bierbrauer“ von Doris Litz
Von Helmi Tischler-Venter
Die in Hachenburg geborene Neuwieder Journalistin Doris Litz hat in ihrem ersten Kriminalroman ihre rheinländische Heimat mit der Mecklenburgischen Seenplatte verknüpft: Zu Beginn wird ein Neuwieder Urlauber tot in der Krone einer Buche gefunden, die mitsamt eines Küstenstücks vom Rügener Hochuferweg abgestürzt ist.
Dierdorf. Kriminalhauptkommissarin Katie Hansen und die Soko um Kriopchef Thorwald Johannson ermitteln und finden schnell heraus, dass der Tote Jens Lehmann in Begleitung seiner Ehefrau Sina war. Von ihr fehlt jede Spur. Auch die beiden Hunde des Paars sind verschwunden.
Die Recherchen der Beamten initiieren den Verdacht, dass mehrere Paare oder gar Familien das Schicksal der Lehmanns teilen könnten. Das Soko-Team hofft, die verschwundenen Frauen retten zu können – und wird dabei nicht ganz freiwillig von Sina Lehmanns früherem Lebensgefährten unterstützt, dem Koblenzer Kommissar Alexander Bierbrauer. Offiziell darf der eigensinnige Ermittler nur als Zuschauer dabei sein. Während die Polizisten fieberhaft nach ihr suchen, ringt Sina in einem ungleichen Kampf, dessen Ausgang längst festzustehen scheint, um ihr Leben.
Die komplizierte Beziehung zwischen Bierbrauer und Sina und die facettenreiche Psyche der Beiden spielen eine große Rolle in dem Roman. Durch ständige Sichtwechsel baut die Autorin Spannung auf. Immer wieder sind die Protagonisten nicht das, was sie zu sein scheinen. Sobald der Leser die Spur zur Lösung gefunden zu haben glaubt, erweist sie sich durch eine unerwartete Wendung wieder als Holzweg. Neben herkömmlicher Suche und digitaler Recherche der Polizei treiben psychologische Analysen den Fall vorwärts. Und Angriffe auf Mitarbeiter der Soko.
Die Lokalität hat die Autorin exakt recherchiert. Für versierte Krimileser ist der Name der Kriminalhauptkommissarin störend, weil er ständig an Kommissar Hansen von der erfolgreichen Serie Rosenheim-Cops erinnert oder an Jörg Böhms Hauptkommissarin Emma Hansen und phonetische Ähnlichkeit mit Klaus-Peter Wolfs Kommissarin Ann-Kathrin Klaasen besitzt. Andererseits ist der Name Hansen im norddeutschen Hanse-Gebiet natürlich sehr häufig.
Wer packende Kriminalromane mit Lokalkolorit und zwischenmenschlichen Verwicklungen mag, wird „Spur der Rache“ lieben. Das Buch ist neu erschienen bei dp DIGITAL PUBLISHERS, ISBN des Taschenbuchs 978-3-96087-185-2 und des E-Books 978-3-96087-084-8. (htv)
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