Druiden, Hexen, Siegerland: VG Kirchen geht touristisch neue Wege
Die Verbandsgemeinde Kirchen im Kreis Altenkirchen ist nicht nur flächenmäßig relativ groß – sie hat auch viele Anziehungspunkte zu bieten. Aus diesem Grund möchte die VG ihre regionalen Besonderheiten auch touristisch besser vermarkten. Unter den Schlagwörtern „Druiden, Hexen, Siegerland“ plant man die eigenen Highlights gezielt herauszustellen.
Kirchen. Von Friesenhagen über Niederfischbach bis nach Mudersbach, vom Rande des Oberbergischen über den Westerwald bis ins Siegerland: Die Verbandsgemeinde Kirchen ist so vielfältig wie einzigartig. Kein Wunder also, dass sich die Stabsstelle Vereine, Ehrenamt und Touristik in der Verbandsgemeindeverwaltung eine gezieltere touristische Vermarktung wünscht als dies verschmolzen in einer „Super-Touristik-Information“ zusammen mit zwei weiteren Verbandsgemeinden für den Kreis Altenkirchen möglich wäre.
„Viele spannende Geschichten, Sagen, historische Belege und zudem herausragende Sehenswürdigkeiten“ habe die VG Kirchen vorzuweisen, findet Sven Wolff von der Stabsstelle Vereine, Ehrenamt und Touristik. Das vom Landkreis Altenkirchen angedachte Tourismus-Konzept mit dem für Kirchen vorgesehenen Themenbereich „Bergbau und Geologie“ könne dem Angebot der VG nicht ansatzweise gerecht werden. Die Verbandsgemeinde will deswegen einen Weg, bei dem die touristischen Highlights, welche über den Geotourismus weit hinausgehen, gezielter in den Fokus stellen. Dazu will man sich zur touristischen Weiterentwicklung in der VG auch von der klassischen Aufgabenübertragung von den Ortsgemeinden auf die Verbandsgemeinde im Hinblick auf den Tourismus lösen, um touristische Angebote gebündelt zu stärken und eine überregionale Infrastruktur zu schaffen. Die Organisation des Tourismus für die gesamte Verbandsgemeinde einschließlich Vermarktung, Entwicklung und Bündelung von touristischen Angeboten und Konzepten soll beispielsweise bei der Stabsstelle Vereine, Ehrenamt und Touristik, andere Aufgaben, wie z. B. die Unterhaltung/Pflege der ortsbezogenen, touristischen Infrastruktur sowie die Organisation und Durchführung ortsspezifischer Veranstaltungen hingegen bei den Kommunen/der Stadt selbst liegen.
Druiden, Hexen, Siegerland
„Druiden, Hexen, Siegerland“: Unter diesen Schlagworten könnte der Tourismus in der VG Kirchen künftig vermarktet werden. Denn „Gäste und Besucher erwarten mehr von einer Region, wo sie ihren Urlaub verbringen wollen. Sie suchen nach Erholung, Freizeitangeboten und außergewöhnlichen Anziehungsmagneten. Vermarktungstechnisch gesprochen muss es Begrifflichkeiten geben, die Urlauber neugierig und Lust darauf machen, gerade deshalb in unser Gebiet zu reisen, um abwechslungsreiche Tage erleben zu können“, erklärt Wolff sein Konzept, das er dem Verbandsgemeinderat Kirchen in seiner Sitzung in der vergangenen Woche vorgestellt hat. So gehören zum Stichwort „Druiden“ als touristische Angebote etwa der Druidensteig, aber auch der Ottoturm oder historische Wanderwege. Außerdem existiert bereits die Idee, die Freilichtspiele am Druidenstein unter dem Namen „Druidenfestspiele“ wieder aufleben zu lassen. „Hexen“ finden sich beispielsweise wieder im künftigen Hexenwanderweg, in der Annakapelle oder im Wasserschloss Crottorf. Das „Siegerland“ hat aufgrund seiner geographischen Nähe großen Einfluss auf die VG Kirchen und bündelt daher gleich eine Vielzahl von Ausflugs- und Besuchsmöglichkeiten wie etwa den Tierpark Niederfischbach, Führungen durch die Erzquell-Brauerei oder das Naturerlebnis Giebelwald.
Insgesamt führt Wolff mehr als 50 touristische Ziele in der Verbandsgemeinde Kirchen an, die sich den neuen Begrifflichkeiten und Themenschwerpunkten zuordnen und entsprechend spannend vermarkten lassen. „Jedes Angebot gilt es für sich weiterzuentwickeln, denn Qualität ist sehr wichtig“, betont Wolff. „Soll heißen, die Grundlagen müssen stimmen, damit sich Touristen und Gäste entweder nach einer Art Baukastensystem ihre Tage selbst gestalten können oder aber bereits komplette Pakete für den Aufenthalt geschnürt bekommen.“
Tourismus im Kreis und länderübergreifend stärken
Der Verbandsgemeinderat ist der Empfehlung der Stabsstelle Vereine, Ehrenamt und Touristik gefolgt – in Zukunft geht man in Sachen Tourismus also neue Wege. Nun muss die Aufgabenteilung im Hinblick auf den Tourismus zwischen Ortsgemeinden/der Stadt und der Verbandsgemeinde Kirchen geregelt werden und in eine konkrete Verwaltungsvereinbarung einfließen. Dieser Vertragsentwurf wird nun ausgearbeitet.
Wolff macht aber auch deutlich, dass die VG Kirchen, obwohl „sie unbedingt auch den Anspruch auf eine eigene Tourist-Information genießen darf“, sich weiterhin mit den anderen Tourist-Informationen der Verbandsgemeinden und der Kreisverwaltung Altenkirchen vernetzen will, um den Tourismus im Landkreis gemeinsam zu stärken. Außerdem sei der Standort Kirchen durch seine Nähe zu Siegen und Freudenberg schon jetzt prädestiniert dazu, sich für die Neuausrichtung des Tourismus im Landkreis Altenkirchen zu empfehlen und eine Vernetzung sogar bis ins Siegerland und nach Siegen anzustreben. „Ziel ist es, auch einen länderübergreifenden, touristischen Schulterschluss hinzubekommen“, fasst Wolff seine Pläne zusammen. (rm)
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