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Nachricht vom 07.07.2020    

Tag der offenen Tür im Raiffeisenmuseum: Entdecke, was in ihm steckt

So nach und nach öffnen in Zeiten von Covid-19 auch wieder Museen. Immer gilt: Abstands- und Hygieneregeln müssen eingehalten werden. Auch in Hamm wird am Sonntag, 12. Juli, natürlich darauf geachtet, dass den Vorgaben nicht zuwider gehandelt wird.

Auf den "Tag der offenen Tür" im Raiffeisenmuseum freut sich Emilienne Markus, bei der unter anderem die touristischen Belange der VG Hamm angesiedelt sind. (Foto: hak)

Hamm. Entdecke, was in ihm steckt! So könnte das Motto lauten, wenn am Sonntag, 12. Juli, das Raiffeisenmuseum in Hamm für einen "Tag der offenen Tür" von 11 bis 18 Uhr zugänglich ist. Die abgewandelte Aufforderung geht auf Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818 - 1888), den großen Initiator der genossenschaftlichen Idee, zurück und ist neben der Eingangstür des Fachwerkhauses verewigt ("Entdecke, was in Dir steckt"). Da immer noch dank Corona Abstands- und Hygieneregeln in Kraft sind, wird der Eintritt reglementiert, "weil die Räume doch sehr klein und eng sind", erläutert Emilienne Markus. Die Tourismus- und Ehrenamtsbeauftragte der Verbandsgemeinde Hamm hofft trotz möglicher Einschränkungen auf eine gute Resonanz, weil Museumsführer für ein Mehr an Informationen bereit stehen und natürlich Fragen beantworten. Sie sind an ihrem neuen Outfit klar zu erkennen: hellgrünes Hemd oder Bluse mit Namensaufdruck sowie ein in diversen Grüntönen gehaltener Mundschutz, den nicht nur das Konterfei Raiffeisens ziert, sondern auch ein Leitspruch, der in diesen Tagen gar eine Empfehlung darstellt: "Gemeinschaftlich mit Abstand".

Kleinod auf zwei Etagen
Das im Raiffeisen-Jahr 2018 komplett sanierte Kleinod zeichnet auf zwei Etagen chronologisch den Lebenslauf des Sozialreformers nach, der im Jahr 1818 in Hamm geboren wurde. Viele Tafeln an den Wänden sind selbst erklärend, die "Insider" können mit ihrem Wissen das Leben und Werken des weltweit bekannten Mannes noch vertiefen. Interaktive Möglichkeiten runden das Angebot ab. Zu sehen sind beispielsweise die Totenmaske, eine Brille oder der Originalsekretär des ehemaligen Bürgermeisters von Hamm, Weyerbusch und Heddesdorf (Neuwied). Ins Spiel gebracht wird noch Hermann Schulze-Delitzsch (1808 - 1883), der ebenfalls zur Riege der damaligen gesellschaftlichen Pioniere zählt. Vor der Rückkehr in den kleinen Shop, der auch Startpunkt des Rundganges ist, wird deutlich, dass die Vorstellungen Raiffeisens rund um den Globus Fuß gefasst haben und immer noch up to date sind. Davon zeugt expliziert das Gästebuch, in dem Menschen aus aller Herren Länder ihren Besuch dokumentiert haben. Seit der Sanierung verfügt das Gebäude zudem über einen Fahrstuhl und einen barrierefreien Eingang auf der Rückseite. Die Genossenschaftsidee wurde im Dezember 2014 in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.



Startpunkt für Spaziergänge
Das Haus der Ausstellung, das von den Heimatfreunden im Hammer Land betreut wird, dient darüber hinaus als Startpunkt für einen Spaziergang und eine Wanderung, die Raiffeisen zum Thema haben. Die kürzere Variante schlängelt sich durch die Ortsgemeinde und macht Station beim Elternhaus (Alte Vogtei) mit einem Kunstwerk im Hof oder in der evangelischen Kirche, in der Raiffeisen von Pfarrer Seippel (gleichzeitig der Patenonkel) getauft wurde. Die längere Strecke über rund 7,1 Kilometer führt bis nach Fürthen (und natürlich auch zurück, Dauer rund anderthalb bis zwei Stunden), inkludiert den Spaziergang und beleuchtet als Ergänzung das damalige Bergbau- und Hüttenwesen.

Ein weiteres Museum
Die Heimatfreunde ihrerseits sind nicht nur in Sachen Raiffeisen engagiert, sie gestatten ebenfalls am Sonntag, 12. Juli, in ihrem eigenen Heimatmuseum (Siegstraße 5) Blicke zurück in die Vergangenheit. Jedem Raum ist laut Homepage ein spezieller Themenbereich zugeordnet. So ist eine Schulklasse aus den frühen 1950er-Jahren zu sehen, die alte Poststelle von Pracht lebt wieder auf und ist ein Bereich fürs Spinnen und Weben eingerichtet. Küchenutensilien aus längst vergangener Zeit können mit den modernen Nachfolgern per Gedankenspiel verglichen werden.

Die Landwirtschaft von gestern
Die Ehrenamtler erweitern vom kommenden Sonntag an ihre Präsentation um eine Museumsscheune, in der landwirtschaftliche Geräte gezeigt werden, die längst zum alten Eisen gehören. Dazu zählen Pflüge, Eggen oder einfache "Häckelchen". Die neueste Errungenschaft hat ihre Heimstatt mit dem Zugang gegenüber Haus 2 im Balkerstweg. Unter anderem ist zur "Inbetriebnahme" ein Sägewettbewerb geplant, für die Besten sind Preise ausgelobt. (hak)



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