Feuerwehr in Wissen nimmt den Übungsbetrieb wieder auf
Nach der Corona-Pause begann für die Feuerwehrleute des Löschzuges Wissen nun wieder der Übungsbetrieb. Selbstverständlich, so Wehrführer David Musall, werde nur in kleinen Gruppen und mit der notwendigen Vorsicht geübt. Allerdings könne auch im realen Einsatz der Abstand nicht immer gewährleistet werden, gab Musall zu bedenken.
Wissen. „Wir müssen deswegen versuchen Übungen so zu gestalten, dass einerseits die vorgegebenen Regeln beachtet werden, aber andererseits der Übungszweck erreicht wird“, fasste Musall die Herausforderung zusammen, als sich am Samstag, 11. Juli, die Mitglieder des Löschzuges 1 (LZ 1 Wissen) der VG Feuerwehr Wissen am Gerätehaus trafen. Erstmals nach längerer Zeit wurden zwei Einsatzszenarien in kleinen Gruppen geübt. Eine Übung war die Nutzung der Drehleiter zur Rettung eines Betroffenen durch ein Fenster. Die zweite Übung befasste sich mit dem Thema technische Rettung durch das Schaffen einer großen Seitenöffnung an einem PKW.
Die Übungen begannen jeweils mit einer theoretischen Unterweisung und der Vorstellung der technischen Möglichkeiten. Die Übung mit der Drehleiter wurde von Andreas Wieschollek geleitet. Zunächst wurden das Positionieren des Fahrzeuges und die Einsatzgrundsätze erläutert. Der Einsatz der Krankentragehalterung ist eine der Möglichkeiten, die die Drehleitern mit Korb heute bieten. Dabei gilt es jedoch insbesondere die Lastgrenze zu beachten, um die Drehleiter sicher einsetzen zu können. Hier kommt es auch darauf an, ob neben der Einsatzkraft, die im Korb tätig wird, noch ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes „an Bord“ ist. Die Grenze für die Belastbarkeit liegt bei 130 Kilogramm, wenn ein Feuerwehrmann im Korb ist. Weiter wurde dann der Einsatz der Schleifkorbtrage, die sich ebenfalls auf dem Korb befestigen lässt, erläutert. Diese Trage macht es durch die größere Anzahl von Tragegriffen einfacher, die Person erschütterungsfrei zu retten. Die Drehleiterübung fand am Gerätehaus des LZ 1 statt.
Öffnung mit der Säbelsäge
Im Bereich des ehemaligen Bauhofes fand die Übung der technischen Hilfeleistung statt. Hier galt es mit technischem Gerät ein „Unfallfahrzeug“ zu öffnen und dem Rettungsdienst den Zugang zu ermöglichen. Eingesetzt wurde neben dem Spreizer und der Rettungsschere eine sogenannte Säbelsäge. Ebenfalls genutzt wurde ein Druckzylinder. Die Arbeiten sollten, so die Vorgabe, nach den Regeln der Verletzten schonenden Rettung durchgeführt werden. Hierzu zählt, neben der immer notwendigen Stabilisierung des Fahrzeuges, die möglichst erschütterungsarme Öffnung des Fahrgastraumes.
Nachdem der Übungsleiter Matthias Krömer den Einsatz des technischen Gerätes erläutert hatte und hierbei auch auf die sichere Handhabung des Gerätes einging, konnte es losgehen. Krömer zeichnete die Stellen an, an denen die Schere eingesetzt werden sollte. Es sei natürlich klar, dass im Einsatz nach den Gegebenheiten vorgegangen werden müsse, so Krömer. Zunächst entfernten die Feuerwehrleute die hintere Tür, dann öffneten und entfernten sie die Beifahrertür. So entstand eine große Bewegungsfläche für den Rettungsdienst. Im weiteren Verlauf wurden dann ein Hydraulikzylinder und die Säbelsäge eingesetzt. Bei der Säge entstehe zwar, so Krömer, ein unangenehmes Geräusch, aber dies sei schneller als der Einsatz der recht schweren Rettungsschere. Auch dies konnten die Teilnehmer dann selbst ausprobieren. Zügig konnte die B-Säule in kleinen Stücken entfernt werden. „Übungen sind sehr wichtig, da unsere Aufgaben immer umfangreicher werden“, waren sich David Musall und die beiden Übungsleiter einig. (kkö)
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