Überraschende Begegnungen im Landschaftsschutzgebiet
In Zeiten zunehmender Bedrohung der natürlichen Ressourcen aufgrund verschiedenster Interessen mehrt sich die Zahl derer, die dagegen ankämpfen. Und sie rücken näher zusammen. So sucht auch die BI Hümmerich immer wieder Schulterschluss mit Naturschutz- und anderen Bürgerinitiativen in ähnlicher Situation. Jüngstes Beispiel: Ein Treffen mit Mitgliedern der BI Wildenburger Land, das Überraschungen barg.
Mittelhof. Wolfgang Stock von der BUND-Kreisgruppe Altenkirchen und Horst Braun, beide Beauftragte für Naturschutz im Kreis Altenkirchen, sind zufrieden: In der BI Wildenburger Land haben sie sich gemeinsam dagegen gestellt, dass in Friesenhagen ein Windpark errichtet wird. Mit Erfolg, denn die Kreisverwaltung Altenkirchen hat das Projekt jüngst abgelehnt.
„Was können wir von denen lernen?“, fragte sich die BI Hümmerich, und ihr Sprecher, Dieter Glöckner aus Gebhardshain, lud kurzerhand die beiden Umweltexperten zu einem Gespräch und eine Begehung des Landschaftsschutzgebiets „Elbergrund, Elbbachtal und Sieghöhen bei Durwittgen“ ein. Inmitten dieses Gebietes befindet sich der Hümmerich, auf dem ebenfalls ein Windpark entstehen soll. Den will die BI zum Schutz der besonderen Fauna und Flora dort verhindern.
Kaum auf dem Weg, staunten die Mitglieder der Gruppe nicht schlecht, als quasi wie bestellt nacheinander zwei Schwarzstörche vor ihren Augen über dem Elbbachtal auftauchten und der eine Richtung Elbergrund, der andere ins Hombach-Tal davon schwebte. Ein kleines Wunder, denn der Schwarzstorch ist selten und deshalb eine geschützte Art, die in weitem Radius auch nicht durch Windräder gestört werden darf.
An einer anderen Stelle schlug das Herz der Naturfreunde schon wieder höher, zeigte sich doch ein junger Rotmilan, offenbar ein Jungvogel aus diesem Jahr, auf einem Ast sitzend. „Das Tier unterschied sich unter anderem durch die helle Tropfenzeichnung des Brust- und Bauchgefieders, durch die insgesamt noch blasse Farbe und den noch schwarzen Schnabel, der später graubraun bis gelb ist, deutlich von älteren Exemplaren“, schilderte Horst Braun. „Dass es hier Schwarzstörche gibt und Rotmilane offenbar erfolgreich brüten können, verdeutlicht, wie intakt die Natur rund um den Hümmerich noch ist“, zeigte sich der Umweltexperte aus Friesenhagen in der anschließenden gemeinsamen Besprechung begeistert. Er und Wolfgang Stock machten den Mitgliedern der Bi Hümmerich Mut, weiter für ihre Ziele zu kämpfen. Wolfgang Stock (Niederfischbach): „Wir vom BUND haben nichts gegen Windräder grundsätzlich, aber nicht in solch wertvollen Lebensräumen!“
Die BI-Mitglieder, darunter auch Toni Leyendecker (Mittelhof), Hermann Schmidt (Steckenstein) und Uwe Weger (Gebhardshain) waren insbesondere beeindruckt von den Kenntnissen der beiden Gäste. Toni Leyendecker: „Wir würden gerne auf euer Fachwissen und eure Erfahrung zurückgreifen, wenn ihr es erlaubt“, öffnete er den Weg für weitere Austausch. (PM)
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