Vom Kirchturm in Altenkirchen wehen Konzertkirchen-Signale
In und an der Evangelischen Christuskirche Altenkirchen sind erste Spuren der Erweiterung zur Konzertkirche nicht mehr zu übersehen. Vom Kirchturm künden Banner in alle Himmelsrichtungen vom Vorhaben der Kirchengemeinde, ihr resonanzstarkes Gotteshaus stärker auch für Musikveranstaltungen zu öffnen.
Altenkirchen. Und wer dieser Tage die Saalkirche betritt, wird von Kabelenden und verschobenen Kirchenbänken empfangen. Scheinwerfer, Lautsprecher, Beamer und Großleinwand sind bereits installiert. Es sind u.a. diese Elemente, die künftig dazu beitragen, dass Chor,-, Orchester- oder Oratorienaufführungen ebenso wie Orgelkonzerte nicht nur akustisch, sondern auch optisch an Ausdruck gewinnen und selbst in den hinteren Reihen gut verfolgt werden können. Auf Initiative des Konzertkirchenausschusses hat die Gemeindeleitung zusätzlich beschlossen, auch eine akustische Inklusionsschleife im Kirchenraum verlegen zu lassen. „Das verstehen wir als einen Beitrag zur stigmatisierungsfreien Inklusion von Menschen mit Hörschädigung.“, stellt Martin Schmid-Leibrock als Vorsitzender des Konzertkirchenausschusses heraus. Der Impuls für diese zusätzliche Hörhilfe kam übrigens von Gemeindegliedern und wurde gerne aufgenommen, zumal die Kosten überschaubar bleiben. Denn viele der Arbeiten im Kirchengebäude sind durch Eigenleistungen bauseits erbracht worden.
Nun erwartet der Ausschuss ebenso wie die Gottesdienstgemeinde mit Spannung den Beginn der Arbeiten zur Wiederinwertsetzung und Erweiterung der großen Walckerorgel, die im Frühling 2021 abgeschlossen werden sollen. Dann kann das 34 Register umfassende Instrument auch von einem zusätzlichen mobilen Spieltisch aus angestimmt werden. Mit ihm lässt sich die Orgel – freilich nur zu besonderen Anlässen - sogar outdoor vom Schlossplatz aus bespielen und hören. Dagegen können neue elektronische Instrumente (z.B. Schlagzeug und E-Piano) wohl noch im Herbst früher zu Gehör gebracht werden.
Klänge zur Marktzeit
Wann mit einem kontinuierlichen wöchentlichen Angebot „Klänge zur Marktzeit“ unter Einbeziehung örtlicher und regionaler Musiker und Musikerinnen begonnen werden kann, steht noch nicht fest. Der Konzertkirchenausschuss freut sich jedoch auf entsprechende Interessensbekundungen und Resonanzen, diesen Sakralraum jeweils am Markttag für einige Minuten zum Klingen zu bringen.
Die vier Logos auf den Bannern geben übrigens Auskunft darüber, wer dieses Projekt fördert: Die Europäische Union investiert hier mit ihrem Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) unter Beteiligung des Landes Rheinland-Pfalz, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau. Und der Träger, die Evangelische Kirchengemeinde Altenkirchen, signalisiert mit dem Konzertkirche-Logo die Verbindung von Kirche und Musik. Allen gemeinsam ist das durch die EU gesetzte Ziel einer Steigerung der Lebensqualität im ländlichen Raum. (PM)
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