Hermann Reeh wieder mit dem Rad für den Frieden unterwegs
Nach 440 Kilometer erreichte Hermann Reeh sein Ziel: den Friedenspalast und den Friedensbaum in den Haag. Nach sechs Etappen über Köln, Düsseldorf, Duisburg, Wesel, Emmerich, Arnheim, Utrecht gelangte er nach Den Haag in „Die Stadt von Frieden und Recht“. Die letzten 20 Kilometer nach Den Haag musste Hermann Reeh aus zeitlichen Gründen mit der Bahn statt mit dem Rad zurücklegen.
Steinebach/Den Haag. Vor dem Friedenspalast brennt die „ewige Flamme des Friedens“. Sie soll das Herz und die Vernunft für den Frieden brennen lassen. Der Friedenspalast ist das meistfotografierte Gebäude Den Haags. Hier haben der Internationale Gerichtshof und der Ständige Schiedsgerichtshof ihren Sitz. Dieses imposante Gebäude und die dort angesiedelten Organisationen sorgen für Den Haags weltweiten Ruf als „Stadt von Frieden und Recht“.
Am Friedenspalast ist ein Besucherzentrum eingerichtet. Dort kann man sich über die Geschichte der Friedensbewegung informieren. Am Besucherzentrum steht auch der Friedensbaum, an den Besucher und Besucherinnen ihre Friedenswünsche anbringen können.
Hermann Reeh hatte 56 Zettel mit mehr als 80 Friedenswünschen (Vor- und Rückseite) im Gepäck, die er nicht nur im hiesigen Raum gesammelt hatte. Die Friedenswünsche kamen u.a. aus Ecuador und Neuseeland. Ministerinnen und Abgeordnete beteiligten sich an der Aktion.
Einige Friedenswünsche hatten die friedensstiftende europäische Union zum Thema: z.B. „Ich durfte mein ganzes Leben in Frieden und Freiheit verbringen. Dieses Geschenk hat mir die europäische Familie gemacht. Ich bin froh, dass es die EU gibt.“ Auch der Zusammenhang von Rüstungswettlauf, Rüstungsexporten und Kriegen wurde thematisiert: z.B. „Deutschland muss eine Kraft für den Frieden werden, nicht für Aufrüstung und Rüstungsexporten“. Einige zitierten Willy Brandt. „Wo Hunger herrscht, ist auf die Dauer kein Friede.“ Oder den Weltladen Betzdorf: „Frieden beginnt mit gerechter Weltordnung“.
An den Friedensbaum heftete Hermann Reeh die Friedenswünsche, neben Tausenden, die schon angebracht waren. Die Angestellten des Besucherzentrums erkundigten sich bei Reeh nach seiner Aktion. Sie waren freudig überrascht, erkundigten sich nach seinem Alter und seiner Aktion; mit seinen mangelnden englischen Sprachkenntnissen und den wenigen Deutschkenntnissen der Angestellten, gelang eine Verständigung. Die Angestellten halfen beim Fotografieren und ließen sich zusammen mit Hermann Reeh vor dem Friedenspalast fotografieren.
Bemerkenswert fand Hermann Reeh die fahrradfreundlichen Städte, die er in Holland mit seinem Fahrrad durchfuhr. Umso erstaunter war er, dass die holländischen Eisenbahnen (zumindest auf der Strecke Arnheim - Den Haag) in Bezug auf Fahrradfreundlichkeit zu wünschen übrig ließen. Um mit dem Fahrrad in den Zug zu kommen musste man zwei steile Stufen überwinden, auch der Platz für Fahrräder in den Zügen war äußerst knapp. „Mit dem E-Bike, das 25 kg wiegt, hätte ich den Ein- und Ausstieg nicht geschafft. Die Züge in Deutschland sind bedeutend besser eingerichtet“, so Reeh.
Die Fahrradtour von Hermann Reeh ist verbunden mit dem Sammeln von Spenden u.a. für Solaranlagen für Krankenhäuser und Gesundheitsstationen im Ostkongo. Hermann Reeh sieht im Kampf gegen den vom Menschen dem Menschen zugefügten (vermeidbaren) Schmerz und das Leid, verursacht durch Krieg, Folter, Ausbeutung, Kinderarbeit, fehlende medizinische Versorgung, Hunger und Armut, Flucht und Klimawandel eine Lebensaufgabe – einen Lebenssinn. „Wir alle“, so Reeh, „könnten die Welt ein klein wenig besser hinterlassen, indem wir die Schmerzen und das Leiden der Menschen und aller Geschöpfe auf dieser Welt verringern.“
Seine Friedensfahrt mit dem Fahrrad nach Den Haag und das Sammeln von Spenden für eine Verbesserung der medizinischen Versorgung durch Solaranlagen für Krankenhäuser und Gesundheitsstationen im Kongo, sieht Hermann Reeh als eine Möglichkeit Schmerz und Leid zu verringern. Auch der Kauf von Waren, die ohne Ausbeutung von Mensch und Natur hergestellt wurden, sowie der Verzicht auf Produkte aus Massentierhaltung verringern das Leid und den Schmerz der Geschöpfe
Spenden sammelt Hermann Reeh weiter für zwei Projekte von Misereor, die unmittelbar oder mittelbar mit Krieg und Frieden zu tun haben: Solarstrom für Krankenhäuser im Ostkongo und Friedenerziehung im Südsudan sowie für die Kühlbox von UNICEF. Spenden: Spendenkonto des Weltladen Betzdorf · IBAN DE23 5735 1030 0005 0112 67 Stichwort: „Friedenswunsch“. (PM)
Lokales: Betzdorf & Umgebung
Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Betzdorf-Gebhardshain auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |