Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft fordert klare Regeln im Homeoffice
Anlässlich des Wiederbeginns der Schule mahnt die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) Rheinland-Pfalz klare Regeln für die Arbeit im Homeoffice an. In der beginnenden Corona-Krise sind viele provisorische Heimarbeitsplätze entstanden, die kurzfristig der Distanzierung gedient haben.
Wissen. In dieser Zeit sind sowohl auf Arbeitsgeber- als auch auf Arbeitnehmerseite grundsätzlich gute Erfahrungen mit der Verlegung von Teilen der Arbeit in die Haushalte der Beschäftigten gemacht worden. So zeigen Umfragen, dass vielfach der Wunsch besteht, die Arbeit zu Hause beizubehalten.
„Für eine dauerhafte Einrichtung von häuslicher Erwerbsarbeit brauchen wir klare Regeln“, meint dazu die CDA-Landesvorsitzende Jessica Weller, MdL. Schließlich gingen alle derzeitigen Vorschriften vom Regelfall eines Arbeitsplatzes im Betrieb aus. Weller sieht einen umfassenden Bedarf von Anpassungen, der sich nicht allein darauf beschränken dürfe, ein „Recht auf Homeoffice“ festzuschreiben. „Der gesetzliche Regelungsbedarf geht über den berufsgenossenschaftlichen Unfallschutz, die bedarfsgerechte Anpassung des Arbeitszeitgesetzes bis hin zur Definition dessen, was dann eigentlich noch ein; Betrieb’ sei“, ergänzt Weller.
Sie forderte auch die Tarifparteien auf, für ihre jeweiligen Branchen geeignete Mechanismen zu vereinbaren, nach denen entschieden werden kann, welche Arbeitsplätze unter welchen Bedingungen nach Hause verlegt werden können.
Hintergrund für diese Forderungen der CDA sind Studien, nach denen die Arbeit zu Hause zwar die zeitliche Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtert, jedoch die unerwünschte Nebenwirkung hat, dass die Lebenszufriedenheit der Eltern langfristig damit nicht steigt, sondern sinkt. Auch nähmen bei Heimarbeit die stressbedingten Erkrankungen zu.
„Diese Studien zeigen uns, dass es dringenden Handlungsbedarf für eine Optimierung von häuslichen Arbeitsplätzen gibt, wenn sie in großem Maßstab zur Regel werden sollten“, so Weller. Nur dann könnten die ganzen gesellschaftlichen Vorteile ausgeschöpft werden. Weller nennt beispielsweise die Verringerung der Pendlerströme, die Entlastung am Wohnungsmarkt in Ballungsgebieten und eine familienfreundlichere Arbeitszeitgestaltung. „Wenn wir dies alles erreichen wollen, muss jetzt die Gunst der Stunde genutzt werden, um zügig die notwendigen Randbedingungen zu klären“. (PM)
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