SPD: Medizinische Versorgung in der VG Betzdorf-Gebhardshain sicher stellen
Die Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain soll sich an finanziellen Niederlassungsanreizen für Ärztinnen und Ärzte beteiligen. Dabei soll der Fokus nicht nur auf Einzelpraxen, sondern zunehmend auf die zukunftsfähige Abdeckung der Verbandsgemeinde durch Medizinische Versorgungszentren (MVZ) gerichtet werden.
Betzdorf. So könnte man den Antrag an den VG-Rat, den die der SPD-Fraktion jetzt auf den Weg gebracht hat, auf den Punkt bringen. „Das eine tun und das andere nicht lassen" beschreibt Fraktionssprecher Benjamin Geldsetzer das Anliegen der Sozialdemokraten und meint damit, dass es in der Vergangenheit richtig war und auch aktuell richtig ist, sich um die Ansiedlung von Fachärzten – insbesondere für Allgemeinmedizin – zu bemühen und als Kommune gegebenenfalls finanziell zu unterstützen. Man brauche aber vor dem Hintergrund der sich radikal wandelnden Medizin einen mittel- und langfristigen Plan für die gesamte Verbandsgemeinde. „Nach allem was wir wissen", erklärt Geldsetzer, „ist das traditionelle Modell des niedergelassenen Arztes als Einzelunternehmer nicht das Modell für die medizinische Versorgung der Zukunft".
„Die Medizin wird weiblicher und Ärztinnen und Ärzte dürften künftig vermehrt eine Anstellung in Gemeinschaftspraxen oder Medizinischen Versorgungszentren anstreben", springt dem Fraktionschef sein Vertreter Bernd Becker zur Seite. Langfristig sei die Versorgung des gesamten VG-Gebietes mit drei oder vier Medizinischen Versorgungszentren vorstellbar und zwar auch mit Fachärztinnen besetzt und gut vernetzt mit den klinischen Angeboten der Region. Von einem „Masterplan" und einem „doppelten Boden" ist im SPD-Antrag in dem Zusammenhang die Rede. Dabei gehe es aber nicht darum, bestehende Strukturen in Frage zu stellen, erklärt Becker. Die Gebhardshainer Gemeinschaftspraxis sei ein Beispiel dafür, dass Ärztinnen und Ärzte bereits bemüht seien, sich zukunftsfähig aufzustellen.
Wichtig ist für die SPD-Fraktion, so der Text der Pressemitteilung, dass die Verbandsgemeindeebene ihre Verantwortung für die medizinische Versorgung erkenne und wahrnehme. Außer der Stadt Betzdorf sei wohl keine Gemeinde in der Lage, in eigener Regie Ansiedlungsanreize zu setzen. Es gehe aber um die Daseinsvorsorge für alle Menschen in der Verbandsgemeinde.
Über die von vielen Kommunen, wie auch bereits der Stadt Betzdorf, geleistete finanzielle Ansiedlungsbeihilfe hinaus kann sich die SPD auch ein weitergehendes kommunales Engagement vorstellen. Becker: „Wenn am Ende alle anderen Bemühungen fehlschlagen würden, also weder niederlassungswillige Ärzte in Sicht wären, noch - vorzugsweise gemeinnützige – Träger eines MVZ verfügbar wären, darf die Verbandsgemeinde auch nicht davor zurückschrecken, in eigener Regie für die ärztliche Versorgung durch MVZ zu sorgen".
Doch so weit sei man noch nicht. Aktuell gehe es eher um finanzielle Beiträge der VG, wenn es um Ärztinnen und Ärzte gehe, deren Ansiedlung für die gesamte Bevölkerung der Verbandsgemeinde – und darüber hinaus – von Nutzen wäre. (PM)
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