Blech5@ nahm die Zuhörer mit auf eine musikalische Reise
„Große Freude am Samstagabend nicht nur bei den Musikern von Blech5@, sondern auch den Zuhörern des ersten Konzerts in der Betzdorfer Stadthalle seit März 2020. Der Intendant der Philharmonie Südwestfalen, Hornist Michael Nassauer, begrüßte das Publikum zur „Reise in den Süden“, die eigentlich bereits am 14. März 2020 in der Kreuzkirche in Betzdorf stattfinden sollte.
Betzdorf. Er sei sehr dankbar, dass die Sponsoren, die Sparkasse Westerwald-Sieg und die Rhenag weiterhin treu zur Seite stehen und auch für die neue Spielzeit schon ihre Unterstützung zugesagt haben, so Nassauer.
Dass die Musiker in einem Abstand von drei Metern gemäß der Hygieneverordnung auseinander stehen mussten, das war zwar ungewohnt, trotzdem ließen sich Thomas Kiess und Stephan Müller (Trompete), Michael Nassauer (Horn), Julian Huss (Posaune), Attila Benkö (Tuba) und David Friedrich (Schlagzeug) dadurch den Spielspaß nicht verderben.
Attila Benkö übernahm die Moderation, stellte die Musiker vor und erläuterte kurz die einzelnen Stücke. Los ging es mit einer Ouvertüre aus der Operette „Das trojanische Boot“ des österreichischen Komponisten und Trompeters Thomas Gansch. Immer wieder brachten die Musiker mit ihrem Können und der Perfektion pur die Zuhörer zum Staunen. So auch bei den fünf Sätzen ungarischer Volkslieder von Béla Bartók, darunter unter anderem ein Choral und ein ungarischer Tanz aus dem 17. Jahrhundert.
Der anschließend gespielte Megahit des Sommers 2018 „Bella Ciao“ ist kein romantisches Liebeslied, wie vielfach angenommen, sondern eine Hymne, die von italienischen Partisanen während des Zweiten Weltkriegs im Kampf gegen den Faschismus gesungen wurde, und wurde von Blech5@ gekonnt intoniert.
Als musikalischer Allrounder erwies sich der Unterstützer der Blechbläser, der Schlagzeuger David Friedrich. Er bediente nicht nur temperamentvoll die Percussions, spielte gekonnt auf dem Vibraphone „Das Mädchen mit dem Flachshaar“, eine Komposition von Claude Debussy, sondern ließ in atemberaubender Geschwindigkeit auf dem Xylophon das Musikstück „Erinnerung an Zirkus Renz“ von Gustav Peter erklingen und zeigte auch noch gekonnt einen Stepptanz. Das Stück des französischen Komponisten Andre Lafosse „Suite Impromptu“ versetzte fantasievoll begabte Zuhörer bereits im ersten Satz in die Provence, danach ging es begleitet von Fanfarenklängen in die französischen Metropolen und anschließend weiter nach Granada, mit hörbar gespieltem Glockenklang der Alhambra. Das Stück endete mit einer musikalischen Zugfahrt, bei der besonders Trompeter Julian Huss brillierte, in teils rasantem Tempo entlang der französischen Küste.
Sichtlichen Spaß hatten die Musiker auch beim 2007 komponierten Stück des Trompeters Kevin McKee „Vuelta De Fuego“, als Hommage an dessen amerikanische Heimat. Die Reise ging weiter durch die Jazzclubs von New Orleans mit Lew Pollacks „That`s A Plenty“ nach New York. Nicht nur Thomas Kiess verblüffte mit täuschend echten Mandolinenklänge auf der Trompete, sondern die Musiker begeisterten mit den grandiosen Klängen des Liebesthemas aus „The Godfather“ des italienischen Komponisten Nino Rota. Mit „Moment for Morricone“, einem Medley der Filmmusik des Italieners Ennio Morricone, wollten sich sich Blech5@ und Schlagzeuger David Friedrich verabschieden, hatten aber mit einer solch begeisterten Reaktion der Zuhörer nicht gerechnet. Anhaltender Applaus sorgte für zwei tolle Zugaben: „New York, New York“ und „Blue“ von Thomas Gansch. (ma)
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