Partizipationsprojekt: Jugendliche gestalten Kirche der Zukunft
Wie sieht Kirche in Zukunft aus? Und: Wie und wo kann man sich folgenreich in die kirchliche Arbeit im Ländlichen Raum einbringen? Mit solchen und ähnlichen Fragen beschäftigten sich zwölf Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 24 Jahren aus verschiedenen Kirchengemeinden bei einem ganz besonderen Workshop des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen.
Kreis Altenkirchen. „Kirche für Dich! frisch. begeisternd. jugendlich“ ist das Motto eines Partizipationsprojektes, das sich über die gesamte rheinische Kirche erstreckt und Jugendliche in die Zukunftsentscheidungen der Kirche direkt mit einbezieht.
Im Januar 2019 gab es erstmals eine Jugendsynode der Evangelischen Kirche im Rheinland. Auch Delegierte aus dem Kirchenkreis Altenkirchen nahmen an diesem „Zukunftskongress“ teil. Viele Projekte und Ideen wurden dabei angestoßen. Teils sind sie schon umgesetzt, andere laufen langfristig. Im Rahmen dieser Partizipationsprojekte der Landeskirche ist nun der Kirchenkreis Altenkirchen einer von fünf Projektstandorten, deren Aktionen vor Ort über drei Jahre mit landeskirchlichen Mitteln gefördert wird.
Corona-bedingt konnte eine Auftaktveranstaltung nicht wie geplant im Frühjahr sein, nun startete das Projekt mit einem ersten Workshop im und rund um das Evangelische Gemeindehaus in Mehren.
Gemeinsam setzten die heimischen Jugendlichen an, um an einer zukunftsfähigen Kirche, „ihrer“ Kirche, zu bauen. Begleitet wurden sie dabei von Johanna Rohde, Landjugendakademie, und den heimischen Jugendleitern Udo Mandelkow Region Birnbach, Flammersfeld, Mehren-Schöneberg), Karolin Schukowski (Gebhardshain) und der synodalen Jugendreferentin Carola Paas.
Die Workshop-TeilnehmerInnen arbeiten sich zunächst in die Historie und kirchlichen Strukturen ein und erforschten Mitwirkungsmöglichkeiten.
„Die Gruppe hat sich schnell zusammengefunden und schnell war auch klar, dass die Jugendlichen im Leitungsteam des Partizipationsprojekts mitwirken wollen“, hebt Paas hervor.
„Selbstverantwortung und Selbstbestimmung“, werden dabei großgeschrieben. Ein Folge-Workshop mit ersten Projektideen und (noch) begleitet von den Jugendmitarbeitern, soll noch in diesem Jahr sein. Bei den Planungen der weiteren Projekte werden dann die Jugendlichen allein das „Heft in die Hand nehmen“. Ihr Engagement und ihre Zukunftsvisionen sollen nicht nur „angehört“, sondern direkt über die Gremienarbeit eingebracht werden: Partizipation an den Entscheidungsstellen.
Obgleich natürlich Themen wie „Digitalisierung“ oder „Jugendkirche“ die Jugendlichen bewegen, wurde beim ersten Workshop deutlich, dass bei ihnen die gemeinschaftsstiftenden Ideen im Vordergrund stehen. Generationenübergreifend, so ihr Ansatz, soll das kirchliche Leben auf dem Lande weiterwachsen. Und dabei wollen sie entscheidend mitreden.
Obwohl die Jugendlichen konzentriert und engagiert arbeiten, kamen – auch mit Corona-Beschränkungen - die fröhlichen Momente des Miteinanders nicht zu kurz. Allein schon der Bau der kleinen Zeltstadt auf dem Gemeindehaus-Gelände sorgte dafür, ebenso Anregendes, dass die Jugendleiter im Gepäck hatten. „Tragend“ – so das Fazit der jungen „Kirchen-Bauer“ – waren auch der Austausch über die eigenen Erfahrungen mit ihrem Glauben und die Erfahrungen mit ihrer „erwachsenen Kirche“. (PM)
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