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Hunderte hatten viel Spaß beim 1. Freiwilligentag
Berlin hat ihn seit dem Jahr 2001, Magdeburg und die großen Städte auch in Rheinland-Pfalz seit einigen Jahren - den Freiwilligentag. Auf der Ebene einer ganzen Verbandsgemeinde übernahm die VG Wissen eine Vorreiterrolle im Land mit dem 1. Freiwilligentag. Der Arbeitskreis "Ehrenamt" der Zukunftsschmiede Wissen aktivierte viele hundert Menschen aller Altersgruppen und der 1. Freiwilligentag wurde zu einem Erfolg, der sich sehen lassen kann. Freude bei den Initiatoren und Organisatoren, denn dieser besondere Tag hatte tolle Projekte realisiert und dazu auch den Beteiligten Spaß gemacht.
Wissen. Der erste Freiwilligentag auf der Ebene einer Verbandsgemeinde in Rheinland-Pfalz wurde zum großen Erfolg. Freiwillig und ehrenamtlich einen Tag lang für das Gemeinwohl in der VG Wissen setzten sich viele hundert Personen ein, es gab eine durchweg positive Resonanz. Dass so ein Tag auch Spaß machen kann, stellten viele Teilnehmer am Abend beim Abschlussfest deutlich heraus.
Der Arbeitskreis Ehrenamt der Zukunftsschmiede hatte den 1. Freiwilligentag vorbereitet und organisiert. In den Metropolen gibt es den Freiwilligentag seit 2001, überwiegend in den großen Städten wie Berlin, Magdeburg oder Mannheim. Die Konzepte lieferten die Idee, und das Team um die Arbeitskreisleiter Horst Rolland und Marion Schwan, unterstützt von Jutta Böhmer von der Verwaltung, machten sich an die Arbeit. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, und das Innenministerium in Mainz würdigte das Projekt mit einem Zuschuss von 2300 Euro. Zur Auftaktveranstaltung war Angela Glasmacher vom Mainzer Innenministerium mit den Grüßen von Minister Karl-Peter Bruch und dem Scheck gekommen. "Ohne Ehrenamt gibt es kein funktionierendes Gemeinwesen, Rheinland-Pfalz ist in Sachen Ehrenamt Spitzenreiter in der Bundesrepublik", sagte Glasmacher.
Schirmherr Bürgermeister Michael Wagener eröffnete den Tag und sein Dank galt dem Arbeitskreis für die Organisation und den vielen Sponsoren und Unterstützern. Am Samstag waren er und die Beigeordneten Kerstin Breidenbach, Klaus Eiteneuer und Friedhelm Steiger auf Tour, um die Projekte zu besuchen. Ihr Fazit am Abend: Eine tolle rundum gelungene Sache, beeindruckende Projekte wurden realisiert.
Durchaus preisverdächtig ist Projekt des Freundes- und Förderkreises der Franziskus-Grundschule Wissen. Hier hatte Nicole Herzog alle Eltern der Grundschule angeschrieben, um in Eigenleistung den wenig schönen aber sehr großen Eingangsbereich der Schule neu zu streichen. Überwältigend das Ergebnis: Mehr als 35 Personen waren im Einsatz, in Schichten wurde gearbeitet. Es gab Spenden in Höhe von 750 Euro und ganz viel Hilfe. Die Eltern, die nicht mitmachen konnten, sorgten für Speisen und Getränke, andere spendeten. Für den Deckenbereich gab es die spontane Hilfe eine Fachfirma, und die hässliche Rohrverkleidung bekommt auch noch eine neue Hülle. "Überwältigend war der Rücklauf auf den Aufruf mit dem Titel: Wir brauchen Eure Hilfe", sagte Nicole Herzog. Um auch wirklich das ganze Projekt am Samstag fertig stellen zu können, hatten die Helfer bereits am Freitag mit Reinigungs- und Abklebearbeiten angefangen. "Klar macht das Spaß, außerdem gehen meine Brüder hier zur Schule", sagte Anna und pinselte fleißig weiter.
Viel Spaß hatten auch die Jugendlichen der Jugendfeuerwehren Wissen und Katzwinkel. Sie hatten sich gemeinsam den Botanischen Weg zwischen Elkhausen und dem Bereich Brücke bei Nochen vorgenommen. Die kleine Holzbrücke war mit Moos und Grünbelag ziemlich rutschig geworden, mit Schrubbern und Bürsten sowie der Hochdruckspritze entfernten Dannik Mussall, Christian Denker, Felix Reifenrath und Stefan Ebach dem Belag. Mit dem Aufsitzmäher und mit Astscheren ausgerüstet sorgte die Jugendfeuerwehr Katzwinkel von Elkhausen bis Steeg für Begehbarkeit auf dem Botanischen Weg, außerdem übernahm die Jugendfeuerwehr Katzwinkel die Patenschaft über dieses Teilstück.
Säuberungsaktionen am Siegufer und am Botanischen Weg übernahmen auch die Wissener Karnevalsgesellschaft und die Evangelische Freikirche mit Sitz in Schönstein. Das Jugendrotkreuz Birken-Honigsessen reinigte den Dorfplatz und setzte den Spielplatz instand. Hier wurden die Flächen vom Unkraut befreit, jede Menge Dreck weggemacht und neuer Sand eingefüllt.
Im nächsten Jahr feiert der TuS Katzwinkel sein 100-jähriges Jubiläum. Mit ein Grund, dass zum Freiwilligentag rund 12 Personen das Geländer rund um den Sportplatz von Rost befreiten und mit neuer Farbe versahen. Die TuS-Spieler Daniel Wäschenbach, Yannik Schäfer, Alex Rödder, Christof Reuber und Jan-Philipp Weber sowie der Vorstand waren im Einsatz.
Vor dem Rathaus in Wissen hatte die KAB Birken-Honigsessen ihren Infostand. Es gab Beratungsgespräche und Informationsmaterial zu wichtigen Themen im sozialen Bereich. "Wir hatten ein wenig mehr Neugier und Interesse der Bevölkerung erwartet", meinte KAB-Vorsitzender Bertram Weitershagen. KAB-Diözesan-Sekretär Winfried Gather aus Düsseldorf lobte die Idee des Freiwilligentages auf der kommunale Ebene.
Das alte Pfarrhaus in Schönstein - und zwar den ebenerdig zugängigen Raum im Anbau hatte sich die Kfd vorgenommen. "Dieser Raum ist wichtig für unsere älteren Mitgliederinnen, die sich hier treffen,da er ebenerdig ohne Barrieren zugängig ist, deshalb war die Renovierung längst überfällig“, meinte Teamsprecherin Marlene Wiesiorek. Mit Rosi Maag und Mechthild Wagner hatte sie den Aufruf gestartet, insgesamt waren sieben Personen im Einsatz, meist Familienangehörige. Die Farbe hatte die Kirchengemeinde bezahlt, und ein neuer Fußboden soll auch noch kommen. Das kfd-Team wurde mit Speisen und Getränken versorgt von den Helferinnen, die nicht mit Rolle und Pinsel im Einsatz sein konnten.
Im Altenheim St. Hildegard stand am Morgen der Bau einer Kräuterspirale an. Der MGV "Zufriedenheit" hatte sich diesem Projekt gewidmet und nachmittags gab es ein Konzert. Rund 40 Sänger engagierten sich und die Beetpatin ist auch schon gefunden, damit die Kräuter gepflegt werden. Zum Konzert war Chorleiter Clemens Bröcher am Samstagnachmittag mal schnell nach Wissen geeilt und es hatte sichtlich Spaß gemacht.
Zauberer Martin Pabel und Ehefrau Hilde waren am Nachmittag mit einer Zaubershow im Seniorenzentrum Brückhöfe aufgetreten. "Das war eine wunderschöne Aktion, unsere Bewohner sprechen über nichts anderes", erzählte am Abend Miriam Hitzler.
Zu einem Catering-Team zusammengeschlossen hatten sich Mitglieder der Familienkreise der katholischen Kirchengemeinde. Unter fachkundiger Anleitung von Metzgermeister Markus Rosenbaum und Köchin Gitta Behner sowie vielen weiteren Helfern wurden am Abend die Gäste mit leckeren Speisen versorgt. Die Foto-AG des Kopernikus-Gymnasiums hatte alle Projekte besucht, fotografiert und eine Präsentation vorbereitet. Sabrina und Christina Schwan, Andre Klöckner und Jan-Philipp Fink hatten am Abend zwar ein wenig Stress mit der Technik, aber auch dieses Problem wurde gelöst und es gab einen tollen Rückblick auf den Tag.
Ohne Zweifel war der Auftritt von rund 60 Kindern der Franziskus-Grundschule im Rahmen der Dankeschön-Veranstaltung ein absoluter Höhepunkt. Ein Jahr lang hatten die Klassen 3 und 4 in den unterschiedlichsten Arbeitsgemeinschaften das Musical "Eine Freundschaft in der Savanne" einstudiert. Die Uraufführung gab es zum Abschlussfest der 4. Klassen. Jetzt trafen sich fast alle Kinder noch einmal, um im Kulturwerk in Wissen auf der Bühne zu singen, zu tanzen, und die Geschichte um eine ungewöhnliche Freundschaft zu erzählen. Die Aufführung war einfach zauberhaft schön und mitreißend, das Publikum belohnte mit viel Applaus.
Die Band der Kreismusikschule "In Evidence" sorgte für die Partystimmung am Abend, der auch viel Raum für Gespräche ließ.
Wagener und Rolland hatten zur Eröffnung ihren Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 1. Freiwilligentages ausgesprochen. Es habe sich gezeigt, dass so ein Tag viel bewegen könne, Spaß mache und auch Menschen zusammenbringe. Viele hatten sich zum ersten Mal ehrenamtlich engagiert und waren von dem Tag mit seinem schönen Ausklang recht begeistert. (hw)
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