Metallsenioren trafen sich im Kulturwerk
Der Seniorenarbeitskreis Wissen-Gebhardshain der IG Metall Verwaltungsstelle Betzdorf hatte jüngst zum Herbsttreffen ins Kulturwerk eingeladen. Klar wurde dabei auch, dass die Corona-Krise auch der IG Metall zusetzt: die Gewerkschaft verzeichnet weniger Eintritte.
Wissen. Nach der Begrüßung wies Sprecher Reiner Braun darauf hin, dass die traditionelle Jahresfahrt wegen der Corona-Krise leider abgesagt worden ist. Geplant war eine Schiffstour auf dem Biggesee und ein Besuch der Wendener Hütte, die noch als Museum besteht. Die Anlage ist 1723 entstanden und gilt als eine der ältesten Hochofen- anlagen Deutschlands. Dabei kann Wissen einen Blasofen als frühen Eisenverhüttungsbetrieb und damit Hochofen vorweisen, dessen Bau auf die Jahre um 1600 datiert wird. Zum Bedauern nicht nur von Heimatforschern ist von der Anlage, die unweit des Wisserbachs bei Hof Hufe zu finden ist, nichts mehr zu sehen; es gibt auch kein Hinweisschild. Reiner Braun hofft, dass man die von der IG Metall geförderte Fahrt im kommenden Jahr nachholen kann.
Die weiteren Ausführungen übernahm Uwe Wallbrecher als Erster Bevollmächtigter der Verwaltungsstelle Betzdorf. „Ich habe viele Krisen erlebt, das Coronavirus toppt aber alles“, so der Gewerkschafter. Dies führe sogar dazu, dass heute anders als früher weniger Eintritte in die Gewerkschaft zu verzeichnen sind. Gut sei jedoch, dass sich die große Mehrheit der Menschen an die Vorgaben der Politik halte und sich des Wertes von persönlichen Schutzmaßnahmen bewusst ist. Wallbrecher erinnerte sich auch an die Polioimpfung: „Wir wurden gar nicht erst gefragt“. Den Demonstranten rief er zu: „Seht wer neben Euch marschiert. Und wenn ein Kollege dummes Zeug erzählt, redet mit ihm“. Er schloss mit dem Appell, in einer Krisenzeit ohnegleichen Solidarität zu üben. Ein soeben erschienener Aufkleber macht es deutlich: „In ist – wer drin ist!“.
Des weiteren zeigte Kulturwerk-Geschäftsführer Dominik Weitershagen einen Film von 2018. Darin kamen eine ganze Reihe von ehemaligen Mitarbeitern des Walzwerks zu Wort. Viele davon sind bis heute angetan von dem Zusammenhalt der Kollegen bei ihrer schweren anspruchsvollen Arbeit. Und die Wehmut im Angesicht der Werksschließung 1995 ist manchen noch anzusehen. Man sprach davon, dass es mit Heinz-Walter Alfes sogar eine Art inoffiziellen Betriebsfriseur gab.
Reiner Braun gab noch bekannt, dass am 22. Oktober 2020 um 16 Uhr die rheinland-pfälzische Gesundheitsminsterin Sabine Bätzing-Lichtenthäler auf Einladung des Arbeitskreises im Kulturwerk zu aktuellen Fragen der Gesundheitspolitik spricht. Mit Reinhard Schneider (Steinebach) wurde noch während der Versammlung jemand gefunden, der Reiner Braun in der Leitung des Arbeitskreises unterstützt. Man registrierte es mit Beifall. (PM)
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