Westerwälder Autorin ruft „Welttag der Gewürze“ ins Leben
Seit über zehn Jahren beschäftigt sich die Autorin Solveig Ariane Prusko – nicht nur im Rahmen ihrer zweisprachigen Kinderbuchreihe „Emmi Cox, Gewürzdetektivin“/„Emmi Cox, Spice Detective“ – mit dem Thema Gewürze. Um diese gebührend zu feiern, ruft sie am 24. Oktober den Welttag der Gewürze aus.
Altenkirchen. Mit ihren informativen Abenteuergeschichten versucht Prusko Kindern die Welt der Gewürze näher zu bringen und zu vermitteln, wie wertvoll diese heute noch sind, auch wenn wir inzwischen kein Vermögen mehr für Salz, Pfeffer, Safran oder Vanille bezahlen müssen und selbst seltenere Gewürze fast überall in den Supermärkten und via Internet verfügbar sind. „Ohne Gewürze wären unsere ‚Speisezettel‘ in der heutigen Form nicht denkbar. In Zeiten von Fastfood und Fertiggerichten spielen Gewürze leider nur noch eine verkümmerte Nebenrolle. Sie sind in ein Schattendasein geraten. Wer macht sich als Verbraucher schon großartig Gedanken über die Bestandteile von Gewürzmischungen? Es ist wohl nur wenigen in unserer westlichen Überflussgesellschaft bewusst, dass auch heute noch die allermeisten Gewürze in mühevoller Handarbeit gepflanzt, gepflegt und verarbeitet werden“, konstatiert die Kinderbuchautorin.
Jetzt stellte sie nahezu entrüstet fest, dass es nicht mal einen Welttag der Gewürze gibt: „Es gibt für alles mögliche einen Welttag! Und für Gewürze nicht?“ Das wollte sie ändern und rief kurzerhand den 24. Oktober als Welttag der Gewürze (engl.: World Spice Day) ins Leben. „Bewusste Ernährung, achtsames Leben, fairer Handel sind wichtige Trends, die ganz im Zeichen der Gewürze stehen, welche mehr Wertschätzung verdient haben, und zwar weltweit“, findet Solveig Prusko. Dieses Mehr weltweiter Anerkennung möchte sie mit diesem Welttag erreichen und hofft auf nationale wie natürlich internationale Unterstützung ihrer Initiative.
Warum nun ausgerechnet der 24. Oktober? „Ganz einfach“, erläutert die Welttag-Ausruferin, „weil viele Gewürze ab Oktober ihre Erntezeit haben, und auch weil man in Europa einst um diese Herbstzeit begann, Lebkuchen zu backen – mit den typischen „Weihnachtsgewürzen“, die zu diesen wurden, da sie die Verdauung unterstützen. Bei fetten Festtagsbraten und reichhaltigem Gebäck also genau das, was der Körper damals wie heute braucht und begrüßt“, lächelt sie.
Am 24. Oktober wird übrigens auch der Welttag der Information über Entwicklungsfragen (UN) begangen. Das Gewürz-Thema, so sieht es Solveig Prusko, stellt gewissermaßen auch
eine Entwicklungsfrage dar. Wie wirkt sich z. B. der Klimawandel auf die Gewürz-
Vegetation aus? Werden langfristig alle Gewürze weiterhin an den bisherigen Orten und in der von uns gewohnten Qualität gedeihen? Wird es ausreichend Nachwuchs im Gewürzanbau geben? Schon jetzt möchten junge Menschen in Entwicklungsländern lieber in Büros bei sicheren Gehältern arbeiten statt sich anstrengender Feldarbeit zu widmen, deren Entlohnung u. a. von Witterungsbedingungen abhängt. Sicher gibt es noch viele weitere interessante Fragen und Zusammenhänge.
„Die beiden Welttage passen also sehr schön zusammen!“, meint Prusko, die schon viele Länder bereiste, um sich vor Ort über Pflege, Ernte und Verarbeitung verschiedener Gewürze zu informieren und Farmer zu ihrer Arbeit zu befragen. Zuletzt besuchte sie in Mexiko eine kleine Kooperative, die Vanille fair und in Bio-Qualität für den Weltmarkt produziert und vermarktet. „Auch von dort kam ich wieder einmal sehr beeindruckt von der mühevollen Arbeit zurück, welche Gewürzfarmer leisten“, erzählt Prusko. „Vielleicht hilft ja so ein Gewürze-Welttag, all diesen Farmern und Kooperativen ein Stück Anerkennung entgegenzubringen und das Bewusstsein für die schmackhaften Schätze unserer Erde ein wenig zu stärken.“ (PM)
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