Erntedankfest „to go“ – Mit der kfd unterwegs
Herbstzeit ist Erntezeit und so ist es eine gute Tradition sich in diesen Wochen für die Ernte auf dem Feld und für die eigene Lebensernte zu bedanken. „Doch kann das in Corona-Zeiten gelingen?“, fragten sich die Frauen der kfd Schönstein und entwickelten die Idee eines Erntedank-Rundgangs, also „Spiritualität to go“ als neue Andachtsform. Als Referentin wurde die Theologin Birgit Gleis aus Wiesloch eingeladen.
Wissen-Schönstein. Das Wetter spielte mit und so trafen sich die Frauen kurz vor dem eigentlichen Erntedankfest auf dem Kirchplatz in Schönstein. Nach einem kurzen Einstieg in die Thematik wurde der Erntekorb mit Obst und Gemüse gefüllt. Zusammen mit einer herbstlich geschmückten Laterne und einer Sonnenblume wurden sie als feste Begleiter mit zur alten Kirchenruine getragen. Hier spürten die Teilnehmerinnen dem Jahreskreis nach. Angefangen beim Säen, dann Hegen und Pflegen und anschließend dem Ernten. Manches Feld liegt danach brach, um wieder Kraft zu tanken. Und passend zum Ort trug die Theologin einen Auszug aus dem Stufen-Gedicht von Hermann Hesse vor, welches vom Lauf des Lebens und der Notwendigkeit sich weiterzuentwickeln handelt. „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“
Mit diesem Zitat ging es zum Schönsteiner Schloss, wo Gräfin Isabella Dönhoff Kurzweiliges vom Leben auf dem Schloss erzählte und einen Besuch der Schlosskapelle ermöglichte. Im Schlosspark stand dann wieder die Ernte im Mittelpunkt und die Frauen verrieten ihr Lieblingsgemüse und Lieblingsrezept, wofür sie besonders dankbar sind.
Am kühlen Elbbach wurde mit dem Sonnengesang von Franziskus von Assisi ein umfassendes Lob- und Dankgebet gesprochen. Die nächste Station, das Schützenhaus, weckte viele Erinnerungen an lebhafte Feste, die dort gefeiert wurden. Mit einem Blick auf das Wegekreuz blieb noch Zeit für ein gemeinsames „Vater unser“.
Da der Rückweg am Friedhof entlang führte, erinnerte die Theologin, dass auch wir glauben und hoffen dürfen, dass Verwandlung stattfindet, dass es Auferstehung und Leben geben wird.
Beim Betreten der Kirche erhielt jede Frau eine Kerze. Zwei Frauen brachten den abwechselnd getragenen Erntekorb und die Laterne zum Altar. Dieser war anlässlich des bevorstehenden Erntedankfestes schon mit Brot und Wein sowie frischem Obst und Gemüse reichhaltig geschmückt. Die Lesung aus dem Alten Testament von Jesaja (Kap.25) versprach ein himmlisches Gastmahl mit üppigen Speisen. Nach der Bitte um Gottes Segen, brachten die Frauen ihre Kerzen mit einem stillen Gebet an einem besonderen Platz vor dem Altar.
Auf elektrisches Licht wurde bewusst verzichtet, so erhielt die Kirche eine ganz besondere Atmosphäre, die man nicht beschreiben kann, sondern erlebt haben muss.
Somit ist die eingangs gestellte Frage nach dem Gelingen eindeutig mit Ja zu beantworten. Die teilnehmenden Frauen waren so begeistert, dass sie nach einer Fortsetzung fragten.
Der Erntedank-Rundgang wurde vom katholischen Bildungswerk Region RLP unterstützt. (PM)
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