Traditionsunternehmen Bartolosch auf einem guten Weg
Als im Dezember vergangenen Jahres das Traditionsunternehmen Bartolosch aus Friedewald völlig überraschend Insolvenz anmeldete, mussten plötzlich viele Menschen um ihren Arbeitsplatz fürchten. Gesucht wurde im Anschluss ein Investor. Diesen fand man in Patric Meeth, der bereits zu diesem Zeitpunkt langjährige geschäftliche Beziehungen mit der Firma Bartolosch pflegte.
Friedewald. Kürzlich besuchten Landrat Dr. Peter Enders, Lars Kober, Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, Wolfgang Schneider, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf, und Friedewalds Ortsbürgermeister Karl-Heinz Buhl das Unternehmen und tauschten sich mit Geschäftsführer Patric Meeth und Christoph Gerigk aus.
„Ich hatte den Vorteil, dass ich sowohl das Geschäftsumfeld als auch die Produkte der Firma Bartolosch kannte. Ich wusste also relativ genau, worauf ich mich einlasse und hatte bereits zu Beginn Ideen, wie ich das Unternehmen wieder auf Kurs bringen könnte“, so Meeth. Bartolosch ist Zulieferer von montagefertigen Maschinenbauteilen und Baugruppen im Bereich der Dreh-, Fräs- und Schleiftechnik. Gefertigt werden unter anderem Achsen, Getriebebauteile und Flanschen. Derzeit sind rund 200 Mitarbeiter bei Bartolosch beschäftigt.
Nach gut einem halben Jahr zieht Meeth ein erstes positives Zwischenfazit: „Wir konnten weitestgehend die Mitarbeiterzahl konstant halten. Manche Mitarbeiter haben uns verlassen. Andere sind hinzugekommen. Darüber hinaus haben wir unseren Mitarbeitern mehr Verantwortung gegeben, ein neues ERP-System eingeführt und massiv in die Infrastruktur des Unternehmens investiert. Diese Maßnahmen tragen auch schon erste Früchte. Es sieht aktuell so aus, dass wir nicht nur unsere Bestandskunden behalten, sondern auch neue Kunden gewinnen können.“
Diese Aussagen nahmen die Besucher erfreut zur Kenntnis. „Ich bin froh, dass es hier weitergeht. Die Firma Bartolosch ist unser Hauptarbeitgeber in Friedewald und die letzten Monate waren für alle, insbesondere die Beschäftigten, nicht einfach“, sagte Ortsbürgermeister Buhl. Diesen Worten schloss sich Bürgermeister Schneider an, der die Unternehmensentwicklung seit über 25 Jahren mitverfolgt. Während des Betriebsrundgangs gab Meeth auch einen Einblick, welche weiteren Restrukturierungsmaßnahmen anstehen. So sieht er Potenziale in der logistischen Auftragsabwicklung, dem Aufbau einer kommunikativen Unternehmenskultur, einer engeren Zusammenarbeit mit heimischen Unternehmen und der Auslagerung von Einzelteilproduktionen. Dabei betonte Meeth ausdrücklich, dass diese Auslagerungen nicht zum Abbau von Arbeitsplätzen führen sollen, sondern den Mitarbeitern in diesen Fällen neue Aufgaben zugewiesen werden.
Die Gäste zeigten sich nach dem Besuch überzeugt davon, dass das Unternehmen für die Zukunft gut aufgestellt ist. „Die Agrarindustrie, in der Sie ja einen Großteil Ihrer Umsätze erwirtschaften, ist hart umkämpft und häufig geht es nur gemeinsam. Damit meine ich sowohl Ihre Belegschaft als auch Ihre Partner. Mit Ihrer Offenheit, auf andere Unternehmer zuzugehen und mit diesen zu kooperieren, sind Sie aus meiner Sicht auf einem guten Weg, den Neustart zu meistern“, so Landrat Dr. Enders abschließend. (PM)
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