Auenwald gefährdet? CDU-Abgeordneter nimmt Landesregierung in Pflicht
In einer Pressemitteilung greift der CDU- Landtagsabgeordnete Wäschenbach die Landesregierung scharf an. Es geht um die Stilllegung des Wehrs in Euteneuen, die zu Schäden im umliegenden Auenwald geführt hätte. Besonders hat der Wallmenrother die beiden grünen Kabinettsmitglieder im Visier. Nun hat er erneut eine kleine Anfrage gestellt, die sich mit der Zukunft des betroffenen Flussabschnittes beschäftigt.
Kirchen-Euteneuen. Falschbehauptung und Widersprüchlichkeiten wirft der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Wäschenbach der Mainzer Ampelregierung vor. Grund seiner Angriffe ist die Stilllegung des Wehrs in Euteneuen. Diese hätte zu Schädigungen des umliegenden Auenwaldes geführt, der bereits von Klimawandel und Borkenkiefer geschwächt sei. Anlass seiner Kritik ist eine erneute kleine Anfrage zu dem Thema, die er laut Landtagsarchiv am 9. November an die Landesregierung gestellt hatte.
Hat Wäschenbach recht? Zwar hatte die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord den Zusammenhang im Sommer 2019 als Obere Naturschutzbehörde bestritten. Aber: Wäschenbach tat diese Einschätzung damals als „Fake-News“ ab gegenüber der Siegener Zeitung. Laut dem Artikel hatten Fachleute bereits kurz nach dem Absenken des Wehres gravierende Folgen für das streng geschützte Biotop prognostiziert.
Folgen, die Wäschenbach nun beobachtet: Laut der Pressemitteilung zu dem Thema säumten beide Seiten der Sieg in dem umliegenden Gebiet entwurzelte Bäume. Für den CDU-Politiker eine klare Konsequenz der Stilllegung des Wehres, die von Seiten der Landesregierung angeordnet worden sei.
Der Grund: Ein Absinken des Wasserpegels um gut zwei Meter. Dadurch würden die Wurzeln der Bäume nicht mehr mit Wasser versorgt und stürben ab, lägen schließlich zum Teil als Totholz am Ufer.
Umso mehr wundere er sich, dass sich die Mainzer Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) in einer Pressemitteilung der Rheinpfalz-Speyerer Rundschau für die Erhaltung der Auenwälder ausgesprochen hätte. „Ich habe mir die Augen gerieben, denn offensichtlich hat sie nicht mit ihrer Kollegin, der Umweltministerin Ulrike Höfgen (Grüne) gesprochen, denn diese hat seinerzeit die Stilllegung des Euteneuer Wehres forciert“, sagt Wäschenbach, der auf die mehr als 10.000 gesammelten Unterschriften in einer öffentlichen Petition von change.org hinweist.
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Er spricht sich dafür aus, das Wehr wieder in Betrieb zu nehmen. „Ich kenne genug Leute, die das Wissen und die technischen Voraussetzungen mitbringen, die Anlage wieder in Betrieb zu nehmen“, sagt der Abgeordnete, „aber die Landesregierung behauptet, die Mechanik sei defekt. Eine Falschbehauptung“, so Wäschenbach. Er sei offen dafür, zusammen mit den Wasserkraftbefürwortern den Gegenbeweis anzutreten.
Seiner Meinung nach überwiegen eindeutig die Vorteile, die das Wehr mit sich bringen würde. Die Wälder mit ihren vielen heimischen Tierarten seien ihm dabei ebenso wichtig wie die Fische der Sieg. „Fauna und Flora sind zwei Seiten derselben Medaille“, sagt er und erläutert, dass es für ihn hohe Priorität habe, im Falle eines Wiederanfahrens den in der Sieg inzwischen sehr heimischen Lachsen, die bekanntermaßen flussaufwärts schwimmen, mittels einer neuen modernen Fischtreppe deren Zug in Richtung der von ihnen bevorzugten Gewässer zu unterstützen. „Wir sind froh, dass die Sieg ein derartig sauberer Fluss ist, dass sogar Lachse sich hier wieder wohl fühlen. Wir möchten diese gerne behalten, aber auch unsere Auenwälder“.
Der Abgeordnete abschließend: „Die Landesregierung müsste bei einer Wiederinbetriebnahme zugeben, dass sie einen Fehler gemacht hat – aber wäre das so schlimm? Es ist mittlerweile ein zermürbender Politkrimi, aber ich gebe nicht auf.“ (PM/ddp)
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