Amateurtheater Lampenfieber vermisst die Bühne und die Fans
Mit einer tollen Idee fürs Theaterspiel in Coronazeiten wollte „Lampenfieber“ in diesen Tagen an die Öffentlichkeit treten. Doch die neuesten Richtlinien haben auch das unmöglich gemacht. Das heimische Amateurtheater versichert aber: „Wir denken an euch, und wir werden sobald wie möglich wieder für euch da sein!“
Hamm. Wovon die Rede ist: Der November ist schon seit Jahr und Tag „Lampenfieber-Zeit“. Im Advent haben die Theaterspieler – früher in Breitscheidt, jetzt in Etzbach – mit Schwänken und Komödien ihre zahlreichen Fans stets bestens unterhalten. Dass Corona eine Aufführung mit mehreren Hundert Leuten im Saal und Schauspielern ohne Abstand auf der Bühne für 2020 unmöglich macht, war trotzdem klar.
Aber für die besagten mehreren Hundert Leute war der Besuch einer Lampenfieber-Aufführung einfach Bestandteil der Vorweihnachtszeit, weshalb die Theaterleute sich etwas hatten einfallen lassen: ein „Klappstuhl-Theater“. Vor dem Kulturhaus sollten die Zuschauer Szenen erleben, die von den Fenstern aus dargebracht werden. Stühle – also vermutlich eher Klappstühle als Fernsehsessel – hätten die Besucher von zu Hause mitgebracht und auf markierten Punkten im Freien aufgestellt.
Als „Altvordere“ von Lampenfieber wollten Renate Krämer, Arlett von Glasow und Anne Preuß Szenen aus dem Ortsleben spielen: Renate Krämer, indem sie mit dem Fahrrad immer neue Runde ums Kulturhaus drehte und mit immer neuen Klatschgeschichten zurückkam, die beiden anderen, indem sie aus den Fenstern heraus ihre Kommentare dazu abgaben. Alles improvisiert, nur 30 Minuten lang, dafür mehrmals und ohne Eintritt.
Schauspielerinnen und Zuschauer hätten die erforderlichen Abstände einhalten können, und am 13. November sollte Premiere sein. Doch dann kam die Order, sich nur noch mit 10 Personen aus zwei Haushalten in der Öffentlichkeit aufzuhalten – und damit war die Lampenfieber-Saison 2020 endgültig „gegessen“ (zumal die Regel inzwischen noch einmal verschärft wurde).
„Wir möchten aber trotzdem unseren Freunden etwas sagen“, so Renate Krämer. „Es gibt uns noch, und wir würden euch wirklich sehr gern sehen. Aber weil das nicht möglich ist, möchten wir euch wenigstens Frohe Weihnachten wünschen!“ (PM)
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