Erhellend und erheiternd: Neues Kirchener Heimatblatt erschienen
In völlig neuer Optik kommt in diesem Jahr das Kirchener Heimatblatt daher. Nach 35 Jahren hatten die Heimatfreunde Kirchen das Erscheinungsbild kritisch auf den Prüfstand gestellt. Was mit Überlegungen kleinerer Änderungen begonnen hatte, entwickelte laut den Urhebern eine Eigendynamik. Bei der Gestaltung der Inhalte hielten die Heimatfreunde am gewohnten Erfolgskonzept fest.
Kirchen. Nicht mehr wegzudenken ist das Kirchener Heimatblatt, das vom Heimatverein herausgegeben wird. Für die nun erschienen aktuelle Ausgabe hatte man ursprünglich nur kleinere Änderungen vorgesehen. Doch die Überlegungen führten schließlich zu einer Eigendynamik, wie der Verein in seiner Vorstellung der Publikation schreibt. So kommt das neue Deckblatt und die letzte Seite nun in einer komplett neuen Optik daher. „Durchaus gelungen und sehr ansprechend“, finden die Heimatfreunde.
Gelungen sei ebenfalls wieder einmal der Inhalt des Blattes, bei dessen Gestaltung die Heimatfreunde am gewohnten Konzept festgehalten haben. „Es ist uns wichtig, eine möglichst breite Interessenpalette anzubieten“, so der Vorsitzende Hubertus Hensel, „und das sowohl im Hinblick auf die Themen als auch auf den Informationswert und den Unterhaltungsgrad. Deshalb ist es uns auch wichtig, dass wir möglichst viele Autoren zu Wort kommen lassen.“
Allerdings, so schränkt er gleich ein, habe man dieses Mal eine Ausnahme gemacht in Bezug auf den Bericht über die Familie Kraemer. „Hier geht es um genealogische Zusammenhänge“ so Hensel, „und da ist ein zusammenhängender Überblick schon sehr sinnvoll.“
Im Bericht um die Kraemers wird auch noch einmal das Schicksal des Justus Kraemer erwähnt, der am 6. März 2021 einen Stolperstein vor der Villa Kraemer, dem heutigen Rathaus, bekommen soll. In diesem Zusammenhang ist auffällig, dass es dieses Mal keinen Beitrag über Otto Kasch gibt, so wie es in den letzten Jahren der Fall war.
Die Antwort auf diese Frage findet sich gleich im Vorwort des Blattes mit dem Hinweis, in der nächsten Ausgabe die Zeit des Nationalsozialismus einmal näher beleuchten zu wollen. Neben der schweren Kost über die Familie Kraemer findet sich so wieder manch Erheiterndes (Ermert: „Wenn ich euch nachts im Traum erscheine …“, Plate: „Kaum zu glauben“) und natürlich wieder Informatives und Interessantes.
So berichtet Hensel in einem dritten Teil zum 100jährigen Jubiläum von der Aufbruchstimmung des „Wandersportverein Fahrende Gesellen“ nach dem Zweiten Weltkrieg und Otto Wellnitz zieht noch einen weiteren zeitlichen Bogen bei seinem Blick auf „eine Glanzzeit des MGV Wehbach“.
Auch die Firma Jung kommt nicht zu kurz in diesem Heft. „Gebaut bei Jung-Jungenthal“ heißt der entsprechende Beitrag von Henning Plate über eine Lokomotive im Land der Pyramiden. In einem weiteren Bericht von Gerhard Henrich kommt zwar auch die Kirchener Lokomotiv-Fabrik vor, doch schildert der interessante Erlebnisbericht nicht etwa eine Baureihe oder dergleichen, sondern den Weg des Autors von Kirchen in die Wüste Saudi-Arabiens, zu den Resten einstiger glorreicher Eisenbahnzeiten mit Lokomotiven aus Kirchen.
Die Zeit zwischen den Kriegen kommt zur Sprache im Beitrag von Uli Hebel, welcher die Anfänge der Fa. Hebel darstellt. Noch einmal zum Schmunzeln, aber durchaus auch nachdenklich machend, kommt „Der alte Lorenz“ daher, ein Lebensbild aus dem Siegerland von Heinrich Görg.
Insgesamt, so lässt sich laut den Heimatfreunden feststellen, ist auch das diesjährige Heimatblatt des Heimatvereins sehr ansprechend und allemal eine nette Lektüre in dieser Zeit der Besinnung und, wenn auch verordneten, Kontaktarmut. Wer nicht Mitglied des Vereins ist, der kann das Blatt käuflich erwerben bei folgenden Verkaufsstellen: In Kirchen in der Buchhandlung Decku, im Tintenfass in der Bahnhofstraße, im Blumenhaus Schüller, in der Gertruden- und der Druidenapotheke, bei „Tabak & Co“ im Kaufland, sowie der Kreissparkasse. In Wehbach ist das Heimatblatt zu bekommen im Frisörsalon Lydia Selbach und in Betzdorf in der Buchhandlung Mankelmuth. (PM)
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