Hamm: Ableitung der Schmutz- und Regenwässer wird modernisiert
Der Bau eines Regenüberlaufbeckens (RÜB) und eines Regenrückhaltebeckens (RRB) im Bereich des ehemaligen Marktplatzes wird über ein Jahr ein markanter baulicher Punkt im Raiffeisengeburtsort sein. Die Kosten werden auf 2,6 Millionen Euro geschätzt.
Hamm. Die Ableitung der Schmutz- und Regenwässer aus dem Ortskern Hamm erfolgt bisher im Mischwasserkanalsystem zum zentralen Regenüberlaufbecken Hamm am Standort der "Alten Kläranlage" in Höhe der "Heinrichshütte". Die bestehenden Bauwerke mit ihren Einleitungen entsprechen nicht mehr den heutigen allgemeinen anerkannten Regeln der Technik.
Zur Herstellung einer ordnungsgemäßen Einleitung und zur Verbesserung der Gewässersituation sind deshalb ein Rückhalt der Schmutzstoffe in einem Regenüberlaufbecken (RÜB) sowie eine Begrenzung der in den Masselbach eingeleiteten Wassermengen bei Regenereignissen in Form eines Regenrückhaltebeckens (RRB) erforderlich. Die dafür vorgegebenen Bauwerke werden nunmehr als Kombinationsbecken aus RÜB und RRB in der Schützenstraße in Form eines unterirdischen Stahlbetonbeckens hergestellt. Um die wasserwirtschaftlichen Rahmenbedingungen einhalten zu können, ist ein Gesamtnutzvolumen von 2500 Kubikmetern notwendig.
Ein Teil des RÜB mit einem Nutzvolumen von 350 Kubikmeter wird als Fangbecken so angeordnet, dass eine möglichst große Flexibilität für zukünftige Entwicklungen im Kanalsystem - Ausbau des modifizierten Trennsystems - gegeben ist. Aus dem neuen RÜB erfolgt später eine gedrosselte Ableitung des Mischwassers zum RÜB Hamm und nachfolgend zur Kläranlage in Au.
Die Wassermengen, die bei Regenereignissen nach Erreichen des Nutzvolumens des RÜB weitergeleitet werden müssen, werden über eine Feinrechenanlage - Reinigung des Abwassers von fäkalen Grobstoffen - in den Bauwerksteil RRB "abgeschlagen" und gelangen nachfolgend in den Masselbach. Durch die Rechenreinigung ergibt sich eine Verbesserung im Masselbach bezüglich der stofflichen Belastung. Bei Starkregenereignissen kann unter Umständen eine Notentlastung vorgenommen werden.
Das Gesamtinvestitionsvolumen mit der Herstellung des Beckens, der technischen Ausrüstungen, der erforderlichen Kanalbauwerke mit Anbindung an die Einleitungsstelle "Balkertsweg" und allen Zuleitungen der verschiedenen Sammler im Misch- und Regenwasserkanalsystem liegt bei 2,6 Millionen Euro. Bei den im Oktober beginnenden Bauarbeiten sind zunächst Rodungsarbeiten und die Vorbereitung des Baufeldes vorgesehen - danach folgen bis zum Jahresende, größtenteils im Randbereich des Marktplatzes, Kanalverlegearbeiten. Mit der Errichtung der Becken soll im Frühjahr begonnen werden; maßgebend hierfür ist natürlich die Witterung.
In Absprache mit der ausführenden Fachfirma und der Bauleitung sollen möglichst viele der zur Zeit auf dem ehemaligen Marktplatz vorhandenen Parkplätze erhalten oder neu angelegt werden. Die Planungen sehen weiter vor, die Baumaßnahme einschließlich des Straßenbaus spätestens im Frühjahr 2012 abzuschließen. Für die Bauzeit wurden genügend Schlechtwetterzeiten mit eingerechnet, sodass insgesamt mit einem früheren Bauende zu rechnen ist. Das RÜB/RRB hat eine Größe von 20 x 50 Metern. Die Erdbewegungen für das Bauwerk belaufen sich auf 8750 m³ Aushub. Die Aushubtiefe beträgt an der tiefsten Stelle knapp sieben Meter. Bei den Bauarbeiten ist der Marktplatz für den Straßenverkehr gesperrt. Die Bevölkerung wird diesbezüglich um Verständnis gebeten. (Rolf-Dieter Rötzel)
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