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Nachricht vom 28.12.2020    

Steinigers Küchengruß: „Wäller Tapas“ zu Silvester – ein Feuerwerk der Häppchen!

Von Uwe Steiniger

KOLUMNE | Verwandeln wir dieses Jahr Silvester unsere Küche, unser Ess- und Wohnzimmer doch einfach mal in eine "Wäller Tapas-Bar". Mit "Blood- un Läwerwurscht-Schnecken", veganen "Linsen-Gräbbelscher" und "Hachenburger Biermousse" zum Dessert.

Symbolbild Tapas. Quelle: pixabay.com

Marienthal/Seelbach. Silvesterabende haben es in sich, denn sie sind lang und es wird doch das ein oder andere Gläschen zu sich genommen. Nicht selten hat so manch einer den Jahreswechsel friedlich schnarchend, also „offline“ verbracht. Wer nämlich ein leckeres Menü bereits um 19 Uhr auftischt, dem fehlt dann irgendwie doch die nötige Basis bis Mitternacht.

Dieses Problem haben die Spanier schon sehr früh erkannt, da sie nicht nur zu Silvester gerne gute Tröpfchen genießen. König Alfonso X. verordnete bereits im 13. Jahrhundert, den Weinausschank nur noch in Kombination mit Essen zuzulassen - und seien es nur Häppchen. Der Name Tapas leitet sich von Tapa ab, Bezeichnung für einen Deckel, eine Abdeckung. Mit einer Scheibe Brot abgedeckt, konnte man Glas oder Humpen nicht nur vor lästigem Fluggetier schützen, sie boten zudem Platz für Schinken, Käse, Oliven, Dips und weitere Leckereien. Bodegas, Tapas, guter Wein sind auch heute noch gelebte Tradition in Spanien, selbst in unseren Breiten erfreuen sie sich mittlerweile großer Beliebtheit. Verwandeln wir dieses Jahr unsere Küche, unser Ess- und Wohnzimmer doch einfach mal in eine „Wäller Tapas-Bar“.

Hier drei Häppchen-Ideen von mir:

„Blood- un Läwerwurscht-Schnecken“

Teig: 400g Weizenmehl (550), 100 g Dinkelmehl (630)
15 g Hefe in 3 EL Wasser aufgelöst
1/4 l Milch
5 g Backzucker – (Südzucker Feinster Backzucker 1kg)
25 g Olivenöl, 5 g Salz

Füllung: 1 Ring Blutwurst, 1 Ring Leberwurst

Die Teigzutaten sorgfältig verkneten und zugedeckt gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat. Den geschmeidigen Teig dann in zwei Teile schneiden, jeweils zu einem ca. 5 mm dünnen Rechteck ausrollen. Blut- und Leberwurst kleinschneiden und jeweils auf einem Rechteck verteilen, Teig mit Wurstbelag jeweils eng einrollen. Aus den beiden Rollen dann ca. 2 cm breite Stücke schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Bei 170° C (Ober- und Unterhitze) rund 25 Minuten goldbraun backen.

„Linsen-Gräbbelscher“ (vegan)

250 g rote Linsen
50 g Westerwaldlinse Nr.2 - annahof-berg.de
1 TL vegane Gemüsebrühe (Pulver)
100 g Quinoa
2 Stangen Frühlingszwiebel, 2 Zehen Knoblauch, 1 Möhre, 2 Stiele Petersilie
50 g Semmelbrösel, 50 g Mehl, 1 TL Paprikapulver, 1/2 TL Cumin, 1 TL Kurkuma
1 Prise Salz, 1 Prise Cayennepfeffer, 4 EL Rapsöl



Die Linsen in einem Topf mit ausreichend Wasser und dem Gemüsebrühen-Pulver rund 25 Minuten garkochen. Die Westerwaldlinse zerkocht dabei nicht so stark, wie die roten Linsen. Quinoa in leicht gesalzenem Wasser ebenfalls garkochen, 5 Minuten abgedeckt quellen lassen. Frühlingszwiebeln in feine Röllchen schneiden. Knoblauch pellen und durch Knoblauchpresse drücken. Möhre schälen und fein raspeln. Petersilie fein hacken.
Linsen und Quinoa lauwarm mit Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Karotte und Petersilie zu einer homogenen Masse verkneten. Semmelbrösel und Mehl vermischen, zusammen mit Gewürzen in die Linsenmasse einkneten und Frikadellen formen. Öl in beschichteter Pfanne erhitzen. „Linsen-Gräbbelscher“ von beiden Seiten ca. 5 Minuten goldbraun braten.

Hachenburger Biermousse (Dessert)

5 Blatt Gelatine, 80 Gramm Zucker
6 Eidotter, 3 Eiklar
1/4 Liter Hachenburger Weizen
1/2 Liter Sahne

Zubereitung:
Gelatine in kaltem Wasser einweichen, Sahne steifschlagen, Eiklar ebenfalls zu festem Schaum schlagen und beides kühl stellen. Die Eidotter mit Zucker und dem Bier vermischen und über einem heißen Wasserbad dickschaumig schlagen. Die ausgedrückten Gelatineblätter kurz in einem Topf flüssig werden lassen. Den Eigelb-Bier-Schaum ohne Hitze weiter schaumig schlagen, bis er abgekühlt ist. Die flüssige Gelatine unterziehen, dann die geschlagene Sahne und den Eischnee vorsichtig unterheben. In Portionsgefäße oder eine Schüssel füllen und mehrere Stunden im Kühlschrank fest werden lassen. Lecker mit Schokoladensauce und Amerittini dekorieren.

Weiteren Häppchen-Ideen sind natürlich keine Grenzen gesetzt, gute Produkte vorausgesetzt! Jetzt fehlt nur noch die richtige Musik, denn wer diesmal auch im kleinen Kreis mit einem kräftigen Olé ins Neue Jahr starten möchte, dem empfehle ich die Hits von DJ Tim Rokoy, der ebenfalls bei uns zu Hause ist: https://youtu.be/JEfjnbIqxp0

Machen wir einfach das Beste draus,

Euer


---

Über Uwe Steiniger
Küchenmeister Uwe Steiniger steht seit rund 35 Jahren am Herd. Nach etlichen Stationen im In- und Ausland betreibt er seit rund fünf Jahren die Klostergastronomie Marienthal. Im Westerwald zählt er zu den bekanntesten Köchen, denn neben seiner Kochkunst schätzt man seinen Ideenreichtum sowie seine lockere Art. Für die Kuriere stellt er regelmäßig seine Favoriten aus der Küche und Besonderheiten rund um gutes Essen und Trinken vor.


Mehr dazu:   Steinigers Küchengruß  
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