Gottesdienste während Corona: ...und es hat ZOOM gemacht
Als kürzlich ein Kollege anrief und um Anregungen für einen Gottesdienst per Zoom in Pandemiezeiten bat, konnte Marcus Tesch, Pfarrer der Evangelische Kirchengemeinde Wissen, ihm weiterhelfen. Denn Gottesdienste mit dem Videokonferenztool ZOOM hatte die Ev. Kirchengemeinde Wissen schon im Frühjahr im Angebot, als die Kirchen das erste Mal schlossen.
Wissen. An den vier Adventssonntagen im letzten Dezember wurde diese Tradition wieder belebt. Nun, mit den neuen Maßnahmen im Rahmen der Coronapandemie werden die ZOODIES, wie die Gemeinde ihre Online-Gottesdienste liebevoll nennt, wieder fortgeführt.
Anders als bei einem aufgenommenen oder im Internet gestreamten Gottesdienst kommen bei einem ZOOM-Gottesdienst tatsächlich Menschen in Verbindung und können sich, wenn sie denn wollen, sogar sehen, wenn auch nur auf dem Bildschirm. „Uns war von Anfang an wichtig, dass wir Menschen nicht nur etwas vorsetzen, sondern sie aktiv im und am Gottesdienst beteiligen,“ so der Wissener Seelsorger. Gemeinsam mit Diakonin Svenja Spille und Kirchenmusikerin und Gospelchorleiterin Daniela Burbach sind sie schon ein eingespieltes Team.
In jedem ZOODIE gibt es wie in jedem traditionellen Gottesdienst eine Predigt, die abwechselnd und damit abwechslungsreich von Svenja Spille und Marcus Tesch gehalten wird. Daniela Burbach übernimmt die musikalische Begleitung und beim ZOODIE kann sogar gesungen werden. Fürbitten können während des Gottesdienstes eingereicht werden und in jedem ZOODIE kommen auch Menschen mit ihren persönlichen Erfahrungen zu Wort. Es ist ein echter Mitmachgottesdienst.
„Aber nicht jeder muss mitmachen. Viele ziehen vor, sich nur einzuwählen, Kamera und Mikrofon an ihrem Gerät auszuschalten und zuzuschauen. Das ist vollkommen ok,“ so der Pfarrer. Ein Highlight bei diesen Gottesdiensten war für ihn die Teilnahme eines über 80jährigen Gemeindemitglieds, dem die Tochter einen Computer so eingerichtet habe, dass es am Zoom-Gottesdienst habe teilnehmen können. Während des Gottesdienstes habe dieses Gemeindemitglied einen Gruß an alle anderen verfasst. Ein anderes Highlight sei gewesen, als bei Teilnehmern aus Schweden mit einer Verbindung zum Westerwald plötzlich eine Gruppe Kinder an der Haustür geklingelt habe und diese spontan für die Menschen aus Wissen ein schwedisches Weihnachtslied gesungen hätten.
Erfahrungsgemäß nähmen Menschen aller Generationen, vom Kindergarten- bis hin ins Seniorenalter an einem ZOODIE teil.
Voraussetzung für die Teilnahme am ZOODIE ist ein Computer, ein Laptop, ein Smartphone oder Tablet und die Installation des Programms ZOOM. Für jeden Gottesdienst gibt es dann „Zugangsdaten“, die an verschiedenen Stellen veröffentlicht werden und u.a. bei der Evangelischen Kirchengemeinde Wissen, Pfarrer Marcus Tesch oder Diakonin Svenja Spille persönlich erfragt werden können. Da viele durch beruflichen Einsatz im Umgang mit digitalen Medien geschult seien, sei dies für die meisten ein Kinderspiel. Auch den anderen erkläre man die Einrichtung aber geduldig, heißt es aus der Gemeinde.
Einziger Wermutstrophen, so der Wissener Geistliche, sei die langsame Internetverbindung am Standort Innenstadt Wissen, die manchmal bei der Übertragungsqualität zu spüren sei. Trotzdem hätten alle ZOODIES bis jetzt bis zum Ende durchgeführt werden können. Auch am kommenden Sonntag ist es wieder so weit. (PM)
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