VG Altenkirchen-Flammersfeld: Diese Projekte planen die großen Kommunen
Die Zeit, in der Bilanz gezogen wurde, gehört der Vergangenheit an. Gerne genommen am Beginn eines neues Jahres werden Blicke auf die nächsten zwölf Monate. Was haben sich Kommunen vorgenommen, welche Projekte sollen trotz Corona-Pandemie verwirklicht werden?
Altenkirchen. Das neue Jahr ist im Vergleich zu seinen Vorgängerversionen noch gar nicht so richtig in die Pötte gekommen. Die Beschränkungen, die aus der Corona-Pandemie erwachsen sind, lähmen das öffentliche Leben nachhaltig. Dennoch gehen die Kommunen mit Zuversicht in die kommenden Monate, wollen hier und da investieren, Projekte Realität werden lassen. Welche Ziele sich die großen Ortsgemeinden (über 1000 Einwohner) in der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld auf die Fahnen geschrieben haben, verdeutlicht die Umfrage des AK-Kuriers, die auch die Vorhaben der Verbandsgemeinde sowie deren Werke in die Auflistung einbezieht.
Hallenbad ist Leuchtturmprojekt
Verbandsgemeinde: In den kommenden beiden Jahren, so weist es der erste Doppelhaushalt für die fusionierte Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld aus, lenkt der Neubau des Hallenbades in Altenkirchen die intensivste Sicht auf die Investitionen (erste Zahlen jeweils 2021). Angesetzt sind 4 und 6,6 Millionen Euro. Für die neue Kindertagesstätte in Güllesheim sollen 1,0 und 1,3 Millionen Euro ausgegeben werden. Die Sanierung der Sporthalle der Pestalozzi-Grundschule in Altenkirchen verschlingt 400.000 und 560.000 Euro. Die Umsetzung des Hochwasservorsorgekonzeptes ist mit 210.000 und 250.000 Euro geplant. Unter dem Strich belaufen sich die Ausgaben aus der Investitionstätigkeit auf 9,1 und 10,0 Millionen Euro.
Verbandsgemeindewerke: Sie bleiben im kommenden Jahr nach wie vor ein potenter Partner auch heimischer Betriebe, investieren knapp über 4 Millionen Euro in das rund 380 Kilometer lange Wasserleitungsnetz und rund 8,4 Millionen Euro ins Schmutzwasserbeseitigungssystem mit einer Länge von rund 600 Kilometern. Wichtige Projekte sind - Wasser: Erneuerung Leitung in Heupelzen (Hauptstraße) 350.000 Euro; Erneuerung Leitung in Altenkirchen-Honneroth (erster Bauabschnitt) 850.000 Euro und Erneuerung Leitung in Burglahr 380.000 Euro; Abwasser: Umbau der Kläranlage Hasselbach 700.000 Euro: Umbau und Erweiterung der Kläranlage Mehrbachtal 3,3 Millionen Euro und eine neue Schneckenpresse für die Kläranlage Peterslahr 425.000 Euro.
Bürgerhaus wird modernisiert
Ortsgemeinde Flammersfeld: In der Planung und möglichst kurzfristiger Umsetzung sind laut Ortsbürgermeister Manfred Berger die ins Auge gefassten baulichen Maßnahmen am Bürgerhaus: technische Modernisierung sowie diverse Umbaumaßnahmen und Anbau im Rahmen des Städtebauförderprogramms ISEK (Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte). Darüber hinaus reifen Überlegungen zur Erschließung eines neuen Wohnbaugebietes. Gemeinsam mit dem Landesbetrieb Mobilität existieren Gedankenspiele zur Neugestaltung bzw. Verkehrsberuhigung der Ortsdurchfahrt im Zuge der B 256 mit Änderungen der Nebenanlagen (z. B. behindertengerechte Gestaltung der Bürgersteige und Überwege).
Stadt Altenkirchen: Die Kreisstadt Altenkirchen ist seit dem vergangenen Jahr im Städtebauförderprogramm „Wachstum und nachhaltige Entwicklung - Nachhaltige Stadt“. Für die kommenden zehn Jahre sind, so Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt, Investitionen in Höhe von 10 Millionen Euro mit einer Förderung von 70 Prozent in Aussicht gestellt. Im Haushalt verbleiben Investitionen in Höhe von 3 Millionen Euro, also rund 300.000 Euro jährlich. Darüber hinaus weist die Investitionsplanung ein Ausgabevolumen in Höhe von 165.000 Euro aus, die jedoch im Wesentlichen aus Pauschalen für Planungs- bzw. Grunderwerbskosten bestehen. Hervorzuheben sind Baumaßnahmen an Kinderspielplätzen in Höhe von 50.000 Euro, die konkret für den Kinderspielplatz "Auf dem Eichelchen" eingeplant sind, sowie Planungskosten zum Ausbau der Gemeindestraßen "Auf dem Steinchen" und "Kölner Straße" in Höhe von 60.000 Euro.
Weiher soll entschlammt werden
Ortsgemeinde Mammelzen: Nach wie vor steht die Entschlammung des Weihers auf der Agenda. Sie könnte, so eine vorsichtige Prognose von Ortsbürgermeister Dieter Rütscher, Ende des Jahres starten. Nach seinen Angaben muss die Ortsgemeinde das Projekt finanziell allein stemmen, denn "Zuschüsse gibt es nicht, obwohl wir und die Verbandsgemeinde viel probiert haben". Zu möglichen Kosten wollte er sich nicht äußern. Rütscher gibt die Tiefe des Gewässers geschätzt mit zwischen 30 und 120 Zentimetern (Auslauf Mönch) an. Mitte der 1970er-Jahre unter dem damaligen Ortsbürgermeister Horst Schäfer gebaut, hat der ASV Mammelzen den Weiher gepachtet. Der Vertrag wurde Mitte 2020 um weitere zwölf Jahre verlängert. Um einer Verschlammung entgegenzuwirken, war für den Sörther Bach, der den Teich speist, bereits ein Umgehungsgerinne angelegt worden.
Ortsgemeinde Weyerbusch: "Für 2021 ist noch nicht viel Konkretes in Arbeit", sagt Ortsbürgermeister Dietmar Winhold und listet dennoch, getrennt nach Weyerbusch und dessen Ortsteil Hilkhausen, einige Maßnahmen auf. Die größte, zwar außerhalb der Obhut der Ortsgemeinde angesiedelt, könnte der Bau des Kreisverkehrsplatzes B 8/L 276/K 24 (Kanalstraße) werden. Zunächst müssten Grundstücksangelegenheiten noch geregelt werden. Die Planung ist so gut wie abgeschlossen und vom Rat bereits genehmigt. Vorsorglich seien 10.000 Euro für gemeindliche Aufgaben bereitgestellt. Die Suche nach einem neuen Wohnbaugebiet geht weiter. Zwei Flächen kommen laut Flächennutzungsplan infrage. "Wir haben uns entschlossen, den alten Bauhof zu sanieren. Das soll im Wesentlichen in Eigenregie erfolgen", ergänzt Winhold. Zudem werden die Gestaltung der Dorfmitte neben dem Kiosk (5000 Euro eingestellt) und der Bau einer Freifläche für Veranstaltungen in der Nähe des alten Rathauses/Villa Sonnenhof (10.000 Euro eingestellt) in den Blick gekommen. Für Hilkhausen sind angedacht: neue Buswartehalle (Kalkulation 4500 Euro) sowie neue Bestuhlung und neue Gardinen fürs Dorfgemeinschaftshaus (6500 Euro).
Neue Brücke über Ölfer Bach
Ortsgemeinde Neitersen: Nach der Fusion mit Obernau, die am 1. Januar vollzogen wurde, führt Neitersens Ex-Ortsbürgermeister Horst Klein als "Beauftragter" die Geschäfte, bis er als neuer, am 4. Oktober 2020 gewählter Ortsbürgermeister in der konstituierenden Sitzung des neuen Ortsgemeinderates am 14. Januar ernannt, vereidigt und in das Amt eingeführt wird. Dennoch legt er sich bereits auf zwei größere Investitionen fest. So soll die Brücke in Niederölfen über den Ölfer Bach erneuert werden. "Die Ausschreibung läuft, die Submission soll Ende Januar sein", erklärt Klein und beziffert die geplanten Kosten mit rund 220.000 Euro. Darüber hinaus soll die Wiedhalle mit einem zweistöckigen Anbau vergrößert werden, um mehr Platz für Stuhllager und Sportgeräte zu schaffen. Daraus resultierend, wird der kleine Saal im ersten Obergeschoss ebenfalls ausgeweitet. Mittel aus dem I-Stock des Landes sind beantragt. Klein geht davon aus, dass rund 100.000 Euro für die Erweiterung fällig werden.
Ortsgemeinde Horhausen: Von Ortsbürgermeister Thomas Schmidt wurden bis zum "Einsendeschluss" keine Angaben vorgelegt. (vh)
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