Datenblatt "Vermisste Personen" kann Leben retten
Jürgen Quirnbach vom Polizeipräsidium Koblenz referierte jetzt in der Kreisverwaltung Altenkirchen zum Thema "Umgang mit dementiell veränderten Menschen aus polizeilicher Sicht". Dabei ging es vor allem um Vermisstenanzeigen.
Altenkirchen. Anlässlich der "Aktionswoche Demenz" referierte Jürgen Quirnbach vom Polizeipräsidium Koblenz in der Kreisverwaltung Altenkirchen zum Thema "Umgang mit dementiell veränderten Personen aus polizeilicher Sicht". Berührungspunkte der Polizei mit dementiell veränderten Menschen gibt es vor allem im Zusammenhang mit Vermisstenanzeigen. Die betroffenen Menschen leiden häufig unter Gedächtnisstörungen und Orientierungslosigkeit. Nicht selten verlassen sie ihren unmittelbaren Lebensbereich und finden krankheitsbedingt nicht mehr zurück. Sie sind durch ihre Hilflosigkeit erheblichen Gefahren ausgesetzt, insbesondere während der kalten Jahreszeit, oder wenn eine regelmäßige Medikamenteneinnahme notwendig ist. Werden solche Menschen bei der Polizei vermisst gemeldet, ist es wichtig, keine Zeit zu verlieren. Die Polizei benötigt dann eine Reihe von Informationen, um schnell die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können.
Angehörige und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen können die Suche und Identifizierung wesentlich unterstützen, in dem sie wichtige Informationen in einem vorgefertigten Datenblatt festhalten. Wichtig ist es so aufzubewahren, dass der Zugriff auf die Informationen zu jeder Tages- und Nachtzeit gewährleistet ist. Wenn eine Vermisstenanzeige erstattet wird, sollen diese Unterlagen mit zur Polizei gebracht werden.
Quirnbach unterstrich in seinem Vortrag, dass die schnelle Verfügbarkeit von Informationen für die vermisste Person oft lebensrettend ist und appellierte an seine Zuhörer, in ihrem privaten und beruflichen Umfeld für die Benutzung des Datenblattes zu werben. Das Datenblatt steht im Internet unter www.demenz-rlp.de zum download bereit. Außerdem kann es bei der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG), Mainz kostenlos (gegen Rückporto) unter Telefon 06131/206912 oder per E-Post bei rkzistek@lzg-rlp.de sowie den Pflegestützpunkten im Kreisgebiet angefordert werden.
Für weitere Fragen stehen die Beamten der örtlichen Polizeidienststellen und des Polizeipräsidiums Koblenz, Telefon 0261/103-1 sowie Doris Lindlohr von der Koordinierungsstelle für Psychiatrie der Kreisverwaltung Altenkirchen, Telefon 02681/81-2429 zur Verfügung.
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