Urlaubsbilder 2020 – Fehlanzeige wegen Corona
SATIRE | 2020: Kein Urlaub und keine Kurzreisen, folglich auch keine Urlaubs- und Erinnerungsfotos. Eine Digitalkamera im ungewohnten Standby-Modus und ein Motivationsschub für mich, die Dynastie der Fotoalben rückwirkend ab 2020 fortzuführen. Eine Satire von Harald Winkel.
Region. "Hatte ich doch seit meinem Ruhestand vor acht Jahren die Fotoalben nicht mehr angerührt, die Zeit fehlte einfach und der Wechsel vom Rollfilm auf eine Digitalkamera vergrößerte das Dilemma. Schließlich war man bei einem 24er oder 36er Rollfilm immer unter einem gewissen Auswahldruck, hatte aber nach der Entwicklung eine überschaubare Anzahl von Fotos in den Händen. Bei der Digitalkamera allerdings verzeichnete man schon nach kurzer Zeit ein exponentielles Wachstum und die Anzahl der Bilder erreichte nach einigen Jahren die 1000er Marke. Beim Rollfilm undenkbar! Kein Wunder, dass man bei solcher Menge an Fotos die Lust auf eine chronologische Bilderfolge im traditionellen Fotoalbum verliert.
Wie schlimm muss es aber erst bei den Smartphone-Nutzern sein, die mit dem Handy in der Hand ins Bett gehen, alles Mögliche aufnehmen und schnell bis zu 8000 Fotos in wenigen Jahren ansammeln. Ein traditionelles Fotoalbum ist für diese Generation sowieso out.
Jedenfalls bin ich nun erst einmal motiviert das Jahr 2020 in einem Fotoalbum festzuhalten, wobei sich die Frage stellt: „Welche Bilder habe ich überhaupt?“
Bilder von Skattreffen, Tennisaktivitäten und Urlaub – Fehlanzeige. Nur einige Bilder von Hildesheim, einer der fünf Städte, die anstrebten, Kulturhauptstadt 2025 zu werden und die wir als Familie noch vor dem Lockdown besuchten. Übrigens wurde es Chemnitz, das sich nach kritischen Anmerkungen aus Nürnberg, Markus Söders Geburtsstadt, mit einer Überprüfung der Kulturhauptstadtentscheidung konfrontiert sah.
Aber zurück zu meiner Bilderdokumentation des Jahres 2020. Einige Aufnahmen von Baumaßnahmen existieren noch und dann noch die letzten Bilder mit der Kamera vom 24. Dezember – Weihnachtsbaum, Tischdekoration und das von der Tochter vorbereitete sächsische Menü wurden im Bild festgehalten – alles überschaubar.
Ein Jahr fast ohne Bilder – ein erbärmliches Jahr, nicht nur was die Fotos anbetrifft.
In Anbetracht der wenigen Bilder lohnt sich eigentlich kein Fotoalbum…"
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