Veranstaltungsbranche nach Corona: Optimistische Botschaft aus Herdorf
Die Pandemie zwingt Veranstalter zu neuen Wegen. Darin kann auch eine Chance liegen, wie Koblenzer Studierenden in einer Analyse am Beispiel einer Herdorfer Veranstaltungsagentur herausgefunden haben. Mit Blick auf die Zukunft zieht die Studie ein positives Fazit.
Herdorf/Koblenz. Die Corona-Pandemie hat gerade die Veranstaltungsbranche hart getroffen. Getreu dem Motto „First out, last in“ ist seit März letzten Jahres, bis auf eine kleine Phase der Entspannung im letzten Sommer, gerade die Veranstaltungswirtschaft nahezu völlig zum Erliegen gekommen. Eine Gruppe von Studenten aus dem Studiengang Business Administration der Hochschule Koblenz haben sich die Veranstaltungsbranche in der Corona-Zeit zum Thema ihrer Projektphase gemacht.
Wie es in weiter in der entsprechenden Pressemitteilung heißt, stellten die Studierenden ihre Projektarbeit unter den Titel „´Neudenken´ der Eventagenturen und ihrem Veranstaltungsmanagement in Zeiten der Corona-Pandemie am Beispiel von Businessevents“. Nicole Dmuchowski, Gina Grimm, Christian Huff, Fabienne Knautz und Tim Weber hatten den Wunsch, ihre Arbeit nah an einem aktuellen Thema und vor allem auch nah an der Praxis anzulegen. Fabienne Knautz hatte vor ihrem Studium eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau bei „OKAY-Veranstaltungen“ absolviert und so war ein Praxispartner für ihre Arbeit schnell gefunden.
Die Eventagentur aus Herdorf, die mit der Stadthalle in Betzdorf und der Genusswerkstatt in Haiger zwei Eventlocations führt und hier auch oft Businessveranstaltungen organisiert, bot sich laut Pressetext darum in idealer Weise an. Agenturchef Christoph Düber war von Beginn an offen für das Anliegen der Studenten und stand ihnen mit großen Praxiswissen zur Seite. Von Seiten der Hochschule wurde das Projekt inhaltlich von Prof. Dr. Tilo Bellm begleitet und betreut.
Ziel der Arbeit war es, am Beispiel der Agentur die Lage der Branche zu analysieren und anhand der Ergebnisse konkrete Hilfestellungen zu bieten und Konzepte für neue Veranstaltungsformate zu entwickeln. Dazu hat sich die Gruppe zunächst grundsätzlich die Veranstaltungswirtschaft angeschaut, Zahlen, Daten und Fakten dazu gesammelt und analysiert, inwieweit sie von der Pandemie betroffen ist. Für eine Wettbewerbsanalyse wurde sich auch die Konkurrenz angeschaut um zu sehen, wie gehen andere Unternehmen mit den Einschränkungen um, was haben sie für innovative Ideen.
Herzstück war eine Umfrage, die im Rahmen des Projektes von den Studenten entwickelt und durchgeführt wurde. Zum Thema „Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Interesse an Veranstaltungen aus?“ wurden 14 Fragen rund um das Verhalten bezüglich Veranstaltungen in Pandemie-Zeiten und der Einstellung zu Online-Alternativen und vielem mehr gestellt. Ziel war es, ein allgemeines und möglichst breitgefächerte Stimmungsbild der Bevölkerung einzuholen, wie sie zu Online-Events/-veranstaltungen unter der anhaltenden Corona-Pandemie stehen. Die Umfrage wurde bewusst mit Fragen zu aktuellen Präsenzveranstaltung und dem Wohlbefinden der Bevölkerung bei der Teilnahme gestartet, um die Corona-Pandemie nochmals hervorzuheben. Anschließend wurde Bezug auf die Online-Events/-veranstaltungen genommen, somit sollte versucht werden, ein objektiveres Gesamtbild zu erlangen. Schlussendlich wurden noch demografische Abfragen zur Person getätigt.
Auf Grundlage aller bis dahin gewonnen Erkenntnisse hat die Studentengruppe am Ende die beiden Veranstaltungstypen Teamevents sowie Tagungen und Kongresse in den Fokus genommen und für diese neue Konzepte entwickelt, sowohl online als auch hybrid. Dabei haben sie herausgearbeitet, dass es viele Möglichkeiten gibt Events durchzuführen und das in diesen neuen Formen ganz viel kreatives Potential steckt. Es wurden auch konkret Ideen für hybride Tagungen oder digitale Teamevents entwickelt und vorgestellt, wie beispielsweise Spieleevents, Kochevents oder GPS Rallye. Die Möglichkeiten bei diesem Veranstaltungstyp sind sehr offen und breit.
Das Fazit am Ende dieser Projektarbeit: Wer sich auf neue, digitale Formen einlassen kann der wird davon profitieren. Online-Events können nicht immer persönlichen Events ersetzen, aber auch für eine Zukunft nach Corona sind sie oftmals eine gute Option als Ersatz für Präsenzveranstaltungen. Christoph Düber zeigte sich begeistert von den Ergebnissen und konnte auch selbst durch die gewonnen Erkenntnisse für seine Arbeit profitieren. Er hat kürzlich selbst mit dem Künstler Ralf Ringsdorf zusammen ein Konzept für ein Aktivseminar für Firmen, Vereine und öffentliche Institutionen entwickelt, in dem die beiden Profis Tipps zur Planung und Durchführung von Veranstaltungen geben. (Red./PM)
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