Grüne fordern für Stadt Betzdorf Klimaschutzkonzept
Überflutungen, Stürme, Waldbrände, Dürren, Klimaflüchtlinge und abschmelzende Gletscher – das waren 2020 den Grünen Betzdorf zufolge die Auswirkungen der Klimakrise. Das aktuelle Jahr sei entscheidend. Für die Stadt fordern sie nun die Erarbeitung eines Klimaschutzkonzeptes.
Betzdorf. In der nächsten Sitzung am 10. Februar soll der Stadtrat Betzdorf darüber entscheiden, ob Betzdorf ein Klimaschutzkonzept braucht. Die Fraktion der Grünen hat einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Stadt sehe bereits im Klimaschutz eine zentrale kommunalpolitische Aufgabe, heißt es in dem Schreiben an Stadtbürgermeister Benjamin Geldsetzer. Deshalb fordert die Öko-Partei die Verwaltung zu der Erarbeitung eines Klimaschutzkonzeptes auf. Das Ziel: Alle kommunalen Handlungen sollen auf ihre Auswirkungen auf das Klima geprüft und ausgerichtet werden. Wie soll das aus Sicht der Grünen erreicht werden?
Die Antragssteller schlagen hierzu die Bildung einer Kommission oder Arbeitsgruppe vor. Die Mitglieder sollen aus den Fraktionen und der Verwaltung kommen. Außerdem schreiben die Grünen von externen Fachleuten.
Die Klimakatastrophe sei nicht mehr eine Frage einer fernen Zukunft, heißt es in der Antragsbegründung. Schon heute zeigten sich mitten in Europa die Auswirkungen der Klimakrise. 2020, das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, sei geprägt gewesen von Stürmen, Waldbränden, Dürren, Überflutungen und abschmelzenden Gletscher. Weltweit zwinge der Klimawandel mehr Menschen zur Flucht als alle Kriege zusammen.
Das bei weitem wärmste Jahrzehnt auf der Erde seit Beginn der Aufzeichnungen liege hinter der Menschheit. Mit 2021 starte man in das entscheidende Jahrzehnt, welches das Klima des Planeten für den Rest des Jahrhunderts prägen werde. Um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens in Reichweite zu halten, müssen in diesem Jahrzehnt (laut Weltklimarat IPCC) die weltweiten CO2-Emissionen halbiert werden, wie es im Antrag heißt.
Die Grünen ziehen folgenden Schluss daraus: „Wir müssen 2021 zum Jahr des Klimaschutzes machen, fordert die Chefin des UN-Umweltprogramms Inger Andersen. Mit Entschlossenheit müssten wir jetzt den Kampf gegen den Klimawandel angehen oder wir riskierten weitere schlechte Jahre - so wie die vergangenen. Führende Wissenschaftler*Innen warnen uns, dass wir nur noch 10 bis 12 Jahre Zeit haben, um Notfallmaßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen, und somit die Erderwärmung auf 1,5° Erwärmung zu begrenzen. Ansonsten drohen fatale, und lebensbedrohliche Konsequenzen für Menschen und andere Lebewesen weltweit.“
Die grüne Stadtratsfraktion befürchtet: Dürren, Überschwemmungen, extreme Hitze und Extremwetterereignisse könnten in den nächsten Jahrzehnten zu massenhaft Armut, Leid, Trinkwasser- und Ernährungsmangel führen und Todes- und Fluchtursachen für Hunderte von Millionen Menschen darstellen.
Die Zeit dränge, so die Grünen abschließend: „Bald gibt es kein Zurück mehr! Wir müssen dringend handeln - jetzt!“ (PM)
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