Gesunde Lebensmittel vom Biolandhof Schürdt
Von Wolfgang Tischler
Als Anette Mockenhaupt 1981 den Hof von ihren Eltern übernahm, war für sie die Richtung klar. Seit 1984 wird nun nach den strengen Bioland-Richtlinien gearbeitet. Die selbsterzeugten und weitere Produkte werden über den eigenen Hofladen vermarktet.
Schürdt. „Wir Westerwälder“ hat sich zum Ziel gesetzt die Region Westerwald mit allen Facetten zu vermarkten. Dazu gehören natürlich auch Lebensmittel aus dem Westerwald. Landrat Dr. Peter Enders und Sandra Köster, die Vorständin von „Wir Westerwälder“ schauten sich vor Ort den Biolandhof Schürdt an und sprachen mit den Eigentürmern Anette und Konrad Mockenhaupt und deren Tochter Caroline Giese.
„Der respektvolle Umgang mit unseren Böden und Tieren ist für uns selbstverständlich. Durch die Kreislaufwirtschaft, die Fruchtfolgen und Gründüngung sind wir in der Lage, umweltverträglich wertvolle Lebensmittel für den Westerwald zu erzeugen“, erklärte Konrad Mockenhaupt die Leitmaxime des Familien-Betriebes. Mittlerweile umfasst der Hof mit seinem großen Hofladen 35 Mitarbeitet in Voll- und Teilzeit. Bewirtschaftet werden 140 Hektar.
Auf dem Hof werden keine synthetischen Düngemittel und Pestizide verwandt. Oberste Ziele sind der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und der Biodiversität. Tochter Caroline ist seit 2015 mit im elterlichen Betrieb tätig. Zuvor hatte sie Oecotrophologie (Wissenschaft vom Haushalt und der Ernährung) studiert und war einige Jahre anderweitig im Berufsleben. Heute verantwortet sie den Online-Shop mit regionalem Lieferservice, der sich großer Beliebtheit erfreut. Seit 2016 gibt es diverse Biokisten mit saisonalem Obst und Gemüse.
Artgerechte Tierhaltung
Die Tiere auf dem Hof erhalten ausschließlich selbst erzeugtes Futter. Antibiotika oder Gentechnik sind tabu. Mit einer naturschutzorientierten, extensiven Beweidung der Wiesen trägt der Hof dazu bei, die ursprüngliche Westerwälder Kulturlandschaft zu bewahren.
Die Schweine bilden durch die artgerechte Haltung und Fütterung im luftigen Stall und auf Stroh ein vorzügliches, schön marmoriertes und saftiges Fleisch mit dem typischen Aroma und kräftigen Geschmack aus.
Seit 2014 leben die Hühner in zwei Hühnermobilen und picken bei frischer Luft auf den Wiesen rund um den Bioland-Hof. „Der große Vorteil des Hühnermobils ist, dass wir den Stall mit dem Traktor jederzeit auf ein neues Stück frische Wiese ziehen können, wenn der alte Auslauf abgeweidet ist. Für ein gutes Sozialgefüge leben jeweils 220 Hühner mit fünf Hähnen in einem Hühnermobil“, erläutert Anette Mockenhaupt.
Über 10 verschiedene Kartoffelsorten werden auf dem Hof angebaut und alle selbst vermarktet. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Getreideanbau, wie Dinkel, Back- und Futterweizen, Futter- und Schälhafer (für Bioland-Haferflocken), Roggen als Backgetreide. Ackerbohnen (auch Westerwälder Sojabohne genannt) sind Eiweißlieferant für Futtermittel. Rotklee-Gras dient als Futter für die Tiere und als Gründüngung. Der Stallmist unterstützt die Humusversorgung der Böden.
Großer Beliebtheit erfreut sich der Hofladen, der als biologischer Vollsortimenter geführt wird. Neben den drei Westerwälder Kennzeichen, reihen sich auch Kunden mit SU-Kennzeichen auf dem Parkplatz ein. Landrat Enders und Sandra Köster zeigten sich nach dem Rundgang angetan und waren voll des Lobes, dass regionale Produkte einen solchen Anklang finden. Wer weitere Informationen haben möchte, findet sie auf der Homepage des Hofes.
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