Regionalliga-Neulinge machen Trainer sprachlos
Da war selbst Trainer Hartmut Schäbitz sprachlos: Die Regionalliga-Neulinge der SSG Etzbach siegten gegen den haushohen Favoriten aus Speyer mit 3:1. Die Volleyballerinnen von der Sieg drehten in der Hammer Großsporthalle mächtig auf und das zahlreiche Publikum tobte.
Etzbach. Auf den gut gefüllten Rängen in der Hammer Großsporthalle wollte man seinen Augen nicht trauen. Im Vorhinein waren die Volleyballerinnen des TSV Speyer zu haushohen Favoriten ausgerufen worden - und das zu Recht. Denn nicht nur, dass die Speyerinnen in der vorigen Saison Dritter der Regionalliga Südwest wurden und sich personell seitdem noch weiter verstärkt haben. Die zweiten Saisongegner der Etzbacher Aufsteigerinnen peilen dieses Jahr sogar den Titel an, während sich die SSG den Klassenerhalt zum Ziel gesetzt hat. Doch am Samstagabend geschah das Unglaubliche: Die SSG Etzbach ging mit einem verdienten 3:1 als Sieger vom Platz.
"Ich bin sprachlos", war auch Trainer Hartmut Schäbitz überrascht, "ich hatte gedacht, dass Speyer stärker ist." Doch es war nicht allein die vermeintliche Schwäche des Gegners, die die SSG zum Ziel führte, sondern die geballte Kampfkraft seines Teams. Die Etzbacherinnen fingen direkt mit einem Paukenschlag an und setzten schon in Satz eins eine wichtige Duftmarke. Vor allem durch ihre knallharten Angaben machten sie Speyer mürbe und zogen vor dem tobenden Publikum immer weiter davon. Dass man dem TSV nicht einmal ein zweistelliges Ergebnis ließ und sie mit 25:9 in ihre Schranken wies, gab der SSG das nötige Selbstbewusstsein. Doch Speyer schien sich in Satz zwei vom ersten Schrecken erholt zu haben und holte die davoneilenden Etzbacherinnen immer wieder ein. Im spannenden Showdown behielten dennoch die Gastgeberinnen mit 27:25 die Nase vorn, nachdem sie den TSV wiederum vor allem mit ihren Aufschlägen vor große Probleme gestellt hatten.
Doch als sich in Satz drei auch auf Etzbacher Seite vermehrt Fehler einschlichen, witterte Speyer seine Chance. Die Gäste bestimmten den Durchgang und waren mit 23:18 schon kurz vor ihrem ersten Satzgewinn, als Etzbachs Neuzugang Stefanie Pflitsch nach einem Block umknickte und verletzt vom Spielfeld ging. Ihre Mitspielerinnen setzten den Schrecken positiv um und kamen auf 23:24 heran, bevor sie den Satz doch noch unglücklich abgeben mussten. Anstatt das Spiel nun aus den Händen zu geben, machte die SSG im vierten Satz - wieder mit Pflitsch - den Sack zu. Nachdem Etzbach zunächst zurückgelegen hatte, übernahm man in der Mitte des Satzes das Ruder und brachte die Zuschauer mit 25:21 zum Jubeln. Damit gelang den Aufsteigerinnen um Trainer Schäbitz der zweite Sieg im zweiten Spiel und die Übernahme der Tabellenspitze. So kann es am Samstag weitergehen, wenn Etzbach mit Saarlouis auf den nächsten Titelaspiranten trifft.
SSG-Herren unterlagen in der Rheinland-Pfalz-Liga
Die SSG-Herren konnten in der Rheinland-Pfalz-Liga ihren Erfolg vom Saisonauftakt dagegen nicht wiederholen und unterlagen der SG Worms/Hochheim mit 1:3. Die Etzbacher Annahme war zunächst zu instabil, um effektive Spielzüge aufzubauen und im Angriff Durchschlagskraft zu beweisen. So gingen die ersten beiden Sätze leistungsgerecht mit 25:22 und 25:16 an die Gastgeber. Im dritten Satz agierte die SSG konzentrierter, verkürzte mit dem Satzgewinn (25:18) auf 1:2 und ließ somit die Hoffnung aufkeimen, das Ruder noch herumreißen zu können. Tatsächlich ließen die Etzbacher in Satz vier nicht nach und machten da weiter, wo sie aufgehört hatten. So führten sie mit 20:18 und waren auf dem besten Weg, die Entscheidung in den fünften Satz zu verlegen, als sich wieder Fehler in die Annahme einschlichen. So ging der Durchgang mit 22:25 doch noch verloren. "So einen Satz müssen wir in dieser Situation einfach zumachen. Wir haben hier Punkte liegen gelassen", ärgerte sich Spieler Julian Schröder, "Es ist schwer, ein Spiel nach einem 0:2-Rückstand noch zu drehen, aber wir hatten die Möglichkeit dazu. Leider waren wir dafür nicht konzentriert genug."
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