Steinigers Küchengruß: „Mio caro Valentino“ zum Valentinstag
Von Uwe Steiniger
KOLUMNE | Am 14. Februar ist Valentinstag, Zeit für Zweisamkeit und gemeinsame Stunden. In diesem Jahr besteht dabei sogar die Chance, den Abend ungestört zu verbringen und mit kleinen Aufmerksamkeiten zu punkten. Wie wäre es mit einem locker-leichten Dinner, dazu ein Fläschchen Wein, ein romantisch gedeckter Tisch?
Aber eins nach dem anderen, denn es gibt tatsächlich noch Valentinstags-Muffel unter uns! Ich hörte sogar jemanden, dem es überhaupt nicht in den Sinn käme, „auf jeder neumodische Welle mitzuschwimmen“. Hier wird dem heiligen Valentinus von Terni Unrecht getan – wahrscheinlich! Wahrscheinlich, weil er der Legende nach frisch verheirateten Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt habe. Zudem soll er Ehen nach christlichem Zeremoniell geschlossen haben, die laut kaiserlichem Befehl unverheiratet bleiben mussten. Dies habe ihm am 14. Februar des Jahres 269 auf Befehl des Kaisers Claudius II. sogar den Kopf gekostet. Dies wird von vielen Kirchenhistorikern allerdings angezweifelt. Nichts Genaues weiß man nicht.
Im frühen Mittelalter wurde das Fest des „Märtyrers“ Valentin, als Minnegesang und höfisches Liebesleben in Schlössern und Burgen regelrecht zelebriert, dann groß aufgezogen: Festlichkeiten, bei denen Mitglieder des königlichen Hofes zugegen waren, dazu opulente Schmausereien, Liebeslieder, Poesie, Turnierkämpfe und Tanz. Später überreichte nicht nur der Adel Blumen und Süßigkeiten als Ausdruck der empfundenen Liebe. In Deutschland hielt der Valentinstag dann Ende der 1950er Jahren zarten Einzug. Heute erfreut er sich in unseren Breiten großer Beliebtheit. Daher lasst uns ans Werk gehen!
Ein leichter Rotkohlsalat mit Granatapfel und Pistazien machen Lust auf mehr
500 g Rotkohl werden hierzu geputzt, geviertelt und vom Strunk befreit, danach in ganz feine Streifen geschnitten. Für die Marinade benötigen wir 4 Esslöffel Rotweinessig, 2 Esslöffel Zucker, je einen halben Teelöffel gemahlenen Koriander und Kreuzkümmel, eine Prise Zimt, 5 Esslöffel Rapsöl, einen Granatapfel, 2 Esslöffel Pistazien, einen Apfel (Elstar), etwas Salz und Pfeffer sowie 2 Hände Feldsalat.
Die feinen Rotkohlstreifen mit Zucker, Koriander, Kreuzkümmel, Zimt und dem Öl in einer Schüssel kräftig verkneten, dabei kräftig mit Salz und leicht mit Pfeffer würzen.
Den Granatapfel halbieren und die Kerne mit einem Löffel herauslösen. Den Apfel waschen, vierteln und das Kerngehäuse entfernen, Viertel danach fein würfeln. Den Feldsalat verlesen, waschen und trocken auf die Teller verteilen.
Die Pistazienkerne leicht rösten. Den Rotkohlsalat nach einer Stunde Ruhezeit erneut abschmecken. Apfelwürfel und Hälfte der Granatapfelkerne unter den Rotkohlsalat verkneten, dann auf dem Feldsalat anrichten. Mit den übrigen Granatapfelkernen sowie den gerösteten Pistazien ausgarnieren.
Dazu dann einen leckeren Lothringer Kuchen, auch Quiche Lorraine genannt: dezent deftig!
Dafür benötigen wir einen Mürbeteig aus 200 g Weizenmehl (Typ 405), 75 g Butter, einem Ei und etwas Salz. Die Zutaten werden gründlich vermischt und kräftig verknetet.
In Frischhaltefolie verpackt im Kühlschrank ruhen lassen. Anschließend in eine ganz leicht gefettete Tarte-Form geben, den Rand dabei hochdrücken. Weiterhin benötigen wir 200 g Schinkenspeck (gewürfelt), 250 g Marienthaler Pilgerkäse (den gibt es unter anderem bei REWE), 3 Eier, 125 ml Milch und etwas Paprikapulver (edelsüß).
Nachdem wir die Speckwürfel auf dem Mürbeteig verteilt haben, den Marienthaler Pilgerkäse darüber reiben. Eier und Milch kräftig verquirlen, über die Speckwürfel und den geriebenen Käse verteilen, mit etwas Paprikapulver bestreuen. Die Quiche bei 200°C Ober-/Unterhitze etwa 25 Minuten backen: einfach, stressfrei! Dazu ein passt Gewürztraminer.
Und nun noch in Gedanken an einen romantischen Italien-Urlaub schwelgen: Mama Mia!
Eine Limoncello-Creme mit 100 g Frischkäse (Doppelrahmstufe), 125 g Sahnejoghurt (natur), ½ Bio-Zitrone (unbehandelt), ½ Päckchen Vanillezucker sowie 2 Esslöffel Limoncello
Zitrone waschen und etwas Schale abreiben. Den Saft auspressen und mit dem Frischkäse, Joghurt, Vanillezucker und dem Limoncello luftig schlagen. Anschließend in zwei Gläser verteilen und kühl stellen. Vor dem Servieren mit Zitronenzesten bestreuen und eventuell Beerenfrüchten dekorieren. Da kommt auf jeden Fall Freude auf.
Damit Ihr den Abend nicht allzu lange in der Küche verbringt, sondern gemeinsam genießt und Euch anschließend auf einen kuscheligen Couchabend freuen könnt, habe ich drei schnelle, schmackhafte und gut vorzubereitende Rezepte rausgesucht.
Mein Tipp: „Gespült wird morgen!“
Machen wir einfach das Beste draus,
Euer
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Über Uwe Steiniger
Küchenmeister Uwe Steiniger steht seit rund 35 Jahren am Herd. Nach etlichen Stationen im In- und Ausland betreibt er seit rund fünf Jahren die Klostergastronomie Marienthal. Im Westerwald zählt er zu den bekanntesten Köchen, denn neben seiner Kochkunst schätzt man seinen Ideenreichtum sowie seine lockere Art. Für die Kuriere stellt er regelmäßig seine Favoriten aus der Küche und Besonderheiten rund um gutes Essen und Trinken vor.
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