Kraniche kehren aus dem Süden zurück und rasten auch bei uns
Jetzt ist es wieder soweit: Die ersten Kraniche verkünden mit ihren Trompetenrufen ihre Rückkehr. Die Zugvögel haben die vergangenen Wintermonate im milden Südfrankreich oder in Spanien verbracht und fliegen nun in großen V-Formationen auf direktem Weg in ihre Brutgebiete.
Koblenz. „Sie sind gut hörbar und auch optisch ein echtes Naturspektakel“, so Uwe Hüser, der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord. „Die SGD Nord entwickelt und pflegt als Obere Naturschutzbehörde gemeinsam mit Naturschutzmanagern zahlreiche Vogelschutzgebiete, die auch dem Schutz der Kraniche dienen. Zu diesen zählt zum Beispiel der Jungfernweiher im Landkreis Cochem-Zell, der von zahlreichen Vögeln für eine kurze Pause genutzt wird“, so Hüser. Die Tiere rasten unter anderem auch am Dreifelder Weiher im Westerwald, in Mürmes im Landkreis Daun, an der Krombachtalsperre im Landkreis Westerwald oder auch am Maringer Wies im Landkreis Wittlich.
Rheinland-Pfalz liegt direkt im engen Zugkorridor der Kraniche. Die Vögel, die wir hier beobachten können, haben die Nacht zuvor überwiegend auf Seen im Nordosten von Frankreich verbracht. Von dort aus fliegen sie in großen Gruppen in einem circa 50 bis 200 Kilometer breiten Streifen zur nächsten Übernachtungsstation nach Nordostdeutschland. Einige Kraniche werden dort auch ihre heimischen Brutreviere beziehen. Viele fliegen aber noch einige Tausend Kilometer weiter ins Baltikum oder nach Skandinavien.
Innerhalb der vergangenen 40 Jahre hat sich der Zeitpunkt dieser Heimreise durchschnittlich ungefähr zwei Wochen nach vorne verschoben. Die Kraniche fliegen zum Überwintern nicht mehr so weit in den Süden, um Gebiete mit milderen Temperaturen sowie ausreichend Nahrung zu finden und sind daher früher zurück.
So können von Anfang Februar bis Ende März und an Tagen mit guten Zugbedingungen an einer Stelle schon mal mehrere Tausend Kraniche gezählt werden. Insgesamt überfliegen bis zu 200.000 Kraniche unser Land. Mit den Kranichen, auch Glücksboten genannt, beginnt die große Heimreise der Zugvögel. Schon in wenigen Wochen werden viele weitere Vogelarten zurückkehren und mit ihrem Gesang den Frühling ankündigen. (PM)
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